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Forum / Liebe & Beziehung

Führt er ein Doppelleben?

Letzte Nachricht: 31. Januar um 7:58
F
flowers.
29.01.23 um 21:39

Hallo zusammen,

ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben denn aktuell gibt es niemanden, mit dem ich darüber reden, geschweige denn sehen will.

Vor knapp 13 Jahren habe ich meinen (Ex)Partner kennengelernt. Wir haben ein gemeinsames Kind. Dieses lasse ich jetzt bewusst aus der Geschichte raus.

Natürlich gibt es mal gute und mal weniger gute Tage. Um ehrlich zu sein, gab es bei uns eher mehr von den weniger guten Tagen. 
Heute sehe ich alles anders, als wäre es mir wie Schuppen vor den Augen gefallen, aber dazu später.

Er hat schon immer gern getrunken, viel getrunken und wurde unter Alkoholeinfluss auch aggressiv (verbal, und anderen Leuten gegenüber such körperlich) Oft war er tagelang weg, hat sein Handy ausgemacht und irgendwann kam er zurück. Er brauchte eine Auszeit. Ich hab dies nie weiter hinterfragt, denn wahrscheinlich wollte ich die Wahrheit einfach nicht wissen.

Vor knapp 3 Jahren habe ich mich getrennt. Eine Woche hat er versucht mich zu überreden und dann war er wieder weg. Diesmal wochenlang. In dieser Zeit hatte er eine Frau. Dann kam er wieder. Ich gab ihm keine Chance mehr, habe aber natürlich an mein Kind gedacht und ihm Umgang gewährt. 

Tja, das hielt dann 2 Monate und er war wieder weg. Diesmal 3 Monste, danach für 5 Monate... Nie hat er gesagt, wo er war. Er war nie zu erreichen. Ich wusste nicht einmal wo er ist, ob er noch arbeitet, nichts...

Vor 2 Monaten haben wir uns ausgesprochen. Er hat mir erzählt, er sei stark alkoholabhängig gewesen. Nur das mit den Frauen wollte er  ich zugeben. Also gut, er hat seine letzte Chance bekommen.

Tadaa, seit Wochen ist er weg. Handy aus, untergetaucht. Diesmal ist es anders. Ich habe plötzlich 1000 Gedanken im Kopf.
Ich kenne diesen Menschen gar nicht wirklich. Was ist, und davon gehe ich aus, wenn er mich 13 Jahre lang nur belogen hat? Ich glaube nicht einmal mehr, dass es sich um seinen richtigen Namen handelt.

Was ist, wenn er ein Doppelleben führt? Mal hier 2 Monate, dann bei der nächsten usw? Vielleicht hat er noch weitere Kinder?

Wenn ich alleine bin, starre ich die ganze Zeit auf mein Handy. Kein Anruf, keine Nachricht, dass letzte Mal online vor 2 Wochen. 

Ich kann einfach nicht mehr. Ich hasse mich so sehr dafür, uns wieder eine Chance gegeben zu haben. Wie kann er uns das immer wieder antun?

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B
blowmore
29.01.23 um 22:03
In Antwort auf flowers.

Hallo zusammen,

ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben denn aktuell gibt es niemanden, mit dem ich darüber reden, geschweige denn sehen will.

Vor knapp 13 Jahren habe ich meinen (Ex)Partner kennengelernt. Wir haben ein gemeinsames Kind. Dieses lasse ich jetzt bewusst aus der Geschichte raus.

Natürlich gibt es mal gute und mal weniger gute Tage. Um ehrlich zu sein, gab es bei uns eher mehr von den weniger guten Tagen. 
Heute sehe ich alles anders, als wäre es mir wie Schuppen vor den Augen gefallen, aber dazu später.

Er hat schon immer gern getrunken, viel getrunken und wurde unter Alkoholeinfluss auch aggressiv (verbal, und anderen Leuten gegenüber such körperlich) Oft war er tagelang weg, hat sein Handy ausgemacht und irgendwann kam er zurück. Er brauchte eine Auszeit. Ich hab dies nie weiter hinterfragt, denn wahrscheinlich wollte ich die Wahrheit einfach nicht wissen.

Vor knapp 3 Jahren habe ich mich getrennt. Eine Woche hat er versucht mich zu überreden und dann war er wieder weg. Diesmal wochenlang. In dieser Zeit hatte er eine Frau. Dann kam er wieder. Ich gab ihm keine Chance mehr, habe aber natürlich an mein Kind gedacht und ihm Umgang gewährt. 

Tja, das hielt dann 2 Monate und er war wieder weg. Diesmal 3 Monste, danach für 5 Monate... Nie hat er gesagt, wo er war. Er war nie zu erreichen. Ich wusste nicht einmal wo er ist, ob er noch arbeitet, nichts...

Vor 2 Monaten haben wir uns ausgesprochen. Er hat mir erzählt, er sei stark alkoholabhängig gewesen. Nur das mit den Frauen wollte er  ich zugeben. Also gut, er hat seine letzte Chance bekommen.

Tadaa, seit Wochen ist er weg. Handy aus, untergetaucht. Diesmal ist es anders. Ich habe plötzlich 1000 Gedanken im Kopf.
Ich kenne diesen Menschen gar nicht wirklich. Was ist, und davon gehe ich aus, wenn er mich 13 Jahre lang nur belogen hat? Ich glaube nicht einmal mehr, dass es sich um seinen richtigen Namen handelt.

Was ist, wenn er ein Doppelleben führt? Mal hier 2 Monate, dann bei der nächsten usw? Vielleicht hat er noch weitere Kinder?

Wenn ich alleine bin, starre ich die ganze Zeit auf mein Handy. Kein Anruf, keine Nachricht, dass letzte Mal online vor 2 Wochen. 

Ich kann einfach nicht mehr. Ich hasse mich so sehr dafür, uns wieder eine Chance gegeben zu haben. Wie kann er uns das immer wieder antun?

Hast Du schon mal überlegt einen Privatdetektiv zu engagieren, der der Sache nachgeht?
Der kennt sicher Möglichkeiten, wie ihr ihm auf die Schliche kommt!

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F
flowers.
29.01.23 um 22:55
In Antwort auf blowmore

Hast Du schon mal überlegt einen Privatdetektiv zu engagieren, der der Sache nachgeht?
Der kennt sicher Möglichkeiten, wie ihr ihm auf die Schliche kommt!

Ehrlich gesagt nicht.
Ich würde die Wahrheit auch gar nicht verkraften.

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equilirium
29.01.23 um 23:15

Ein paar Informationen fehlen mir hier noch: Hat er in der Zeit wo er "weg" war gearbeitet? Woher kam das Geld?
Was hat er behauptet, in der Zeit gemacht zu haben?
So wie Du ihn geschildert hast, stelle ich es mir schwierig vor, dass er (neuen) Frauen-Anschluss findet. Ich habe das Gefühl, dass seine Alkoholsucht mit einer anderen psychischen Störung gekoppelt ist; dass würde nur ein Experte klären können. Wäre in diesem Zustand nicht auch ein Doppelleben mit einer anderen Frau eine psychische Störung?
So oder so: Er hat Dich belogen, betrogen, und hat selbst "die letzte Chance" vertan. Vielleicht kann er nichts dafür, aber Du kannst erst recht nichts dafür.
Ich denke, dass Du Dich selbst und vor allem euer Kind schützen musst.
Er wird sich wahrscheinlich wieder irgendwann auftauchen; ich wünsche Dir die Stärke, ihn dann zurückweisen zu können.
Bestimmt gibt es Beratungsstellen: 
Versuche vielleicht dort Hilfe zu finden, als Laie kann ich leider keine besseren Ratschläge geben.

Viel Glück!  

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F
flowers.
29.01.23 um 23:48

Als wir zusammen waren, hatte er mehrere Stellen, nicht gleichzeitig.
Wenn er keine Lust mehr hatte, ist er einfach nicht mehr hingegangen.
Also im Prinzip das selbe wie mit mir.
Er sagte immer, er sei bei Kollegen und hat getrunken. Zuhause durfte er nicht.
Mag sein, dass die Sucht ihn geleitet hat. Er hat auch seit unserem Neuanfang gar nicht getrunken und war immer erreichbar, wenn er kurz weg ging.
Er sagte wohl, dass sein Kollege wieder da wäre. Und ein paar Tage später war er dann weg.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er mit ihm trinken gegangen ist, aber ich weiss es nicht.
Ich weiss nur, und das auch nicht von ihm, dass er damals für kurze Zeit eine Frau hatte, die 10 Jahre älter als er ist, die auch getrunken hat, und dass er sie wohl geschlagen hat.
Ob das stimmt, weiss ich nicht. Ich kann es mir aber mittlerweile sehr gut vorstellen

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sonnenstern
sonnenstern
30.01.23 um 2:34

Du musst doch den richtigen Names deines Ex kennen, wenn ihr ein gemeinsames Kind habt. 

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E
equilirium
30.01.23 um 2:39
In Antwort auf flowers.

Als wir zusammen waren, hatte er mehrere Stellen, nicht gleichzeitig.
Wenn er keine Lust mehr hatte, ist er einfach nicht mehr hingegangen.
Also im Prinzip das selbe wie mit mir.
Er sagte immer, er sei bei Kollegen und hat getrunken. Zuhause durfte er nicht.
Mag sein, dass die Sucht ihn geleitet hat. Er hat auch seit unserem Neuanfang gar nicht getrunken und war immer erreichbar, wenn er kurz weg ging.
Er sagte wohl, dass sein Kollege wieder da wäre. Und ein paar Tage später war er dann weg.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er mit ihm trinken gegangen ist, aber ich weiss es nicht.
Ich weiss nur, und das auch nicht von ihm, dass er damals für kurze Zeit eine Frau hatte, die 10 Jahre älter als er ist, die auch getrunken hat, und dass er sie wohl geschlagen hat.
Ob das stimmt, weiss ich nicht. Ich kann es mir aber mittlerweile sehr gut vorstellen

Es tut mir sehr leid, was euch da gerade passiert. Ich befürchte fast, es ist noch schlimmer als "nur" ein Doppelleben.
Dein Ex-Partner braucht professionelle Hilfe - dringend!
Ich weiß nicht, ob er schon in einer Sucht-Therapie ist, falls ja, deutet alles darauf hin, dass sie fehlgeschlagen ist. Alkoholsucht ist eine überaus gefährliche Krankheit; sie zerstört seine Persönlichkeit, seine Kontrollfähigkeiten und seine Reputation, sie negiert alles was er vorher geliebt hat, sie hinterlässt Emotionslosigkeit und Depressionen. Ein schwacher Trost: Sollte er gerade wieder dem Alkohol verfallen sein, hat er weder Kapazitäten noch Intentionen, mit einer anderen Frau etwas Romantisches anzufangen. Wenn doch eine Frau, dann spielt der Alkohol die Hauptrolle ("gemeinsames Besäufnis".
Alkoholsucht ist therapierbar, aber die Wahrscheinlichkeit, dauerhaft trocken zu bleiben, ist leider nicht groß.
Ich komme leider an meine Grenzen bzgl. Beratung, denn ich bin alles andere als ein Experte.
Bitte suche die oben verlinkte (oder eine andere, lokale) Suchtberatungsstelle auf und lasse Dich beraten, insbesondere auch, welche Auswirkungen seine Krankheit für Dich und euren Sohn haben könnte, sollte er wieder mal auftauchen. Nichts zu tun, wäre vor allem für ihn fatal; ein Beziehungs-Neustart ist aus meiner Sicht erstmal völlig ausichtslos. überzeuge ihn, dass er sich in Therapie begibt, das ist leider das einzige was Du im Moment tun kannst.

Ich wünsche Euch allen viel Glück in dieser schweren Zeit!
 

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E
equilirium
30.01.23 um 2:48

Sorry, im Text eben tauchte wie aus dem Nichts ein Zwinkersmilie auf-
Der war nicht beabsichtigt und ist hier natürlich völlig fehl am Platz.
Er scheint irgendwie automatisch reinzukommen wenn man eine bestimmte Zeichenfolge reintippt.
Entschuldigung!   

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F
flowers.
30.01.23 um 7:47

Ich danke dir. Ich habe mir den Link gestern schon angesehen.
Ich befürchte nur, bzw ich weiss, dass er keine Therapie machen wird.
Und ich habe auch ehrlich gesagt keine Kraft mehr ihn dahingehend zu unterstützen. 
Aber vielleicht kann ich mich dazu beraten lassen. 

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Kannst du deine Antwort nicht finden?

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det92
det92
30.01.23 um 15:53

Wir haben ein gemeinsames Kind. Dieses lasse ich jetzt bewusst aus der Geschichte raus.

Wie bitte ?  Das verändert meiner Meinung nach alles ! Außer das kind ist bereits volljährig oder zumindest jugendlich... Wenn kein Kind da wäre könnte man sagen "Denke an dich, schick ihn zum Beelzebub !" oder andersrum: "Kämpft um die Beziehung um jeden Preis ! " 

Ohne zu berücksichtigen, was dies mit dem Kind macht. Beide Extreme sind ungut für Kids. 

Also: Wie alt ist euer Nachwuchs?
        Wie ist das Verhältnis zum Vater ?
        Wie sehr braucht dasKind deuner              Meinung nach eine Vaterfigur?
        Wie groß ist der Respekt vom Kind dir gegenüber ?
        

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K
kassandra80
30.01.23 um 16:18

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Dich das alles belastet und fertig macht. Vielleicht bist Du jetzt auch an einem Punkt wo Du keine Kraft mehr hast so weiterzumachen. Es ist nicht böse gemeint, aber Du scheinst viel wegzuschauen und viel zu verdrängen und hast Dir vielleicht auch die Beziehung lange schöngeredet. Das hilft vielleicht eine Zeit lang alles zu ertragen, Dein Leben so zu akzeptieren und mit all dem fertigzuwerden. Aber eben nicht für immer. Irgendwann ist Schluss mit der Selbsttäuschung und alles bricht über einen herein. 

Dabei spielt es im Grunde keine Rolle ob er ein Doppelleben führt oder nicht. Er ist nicht für Dich und Dein Kind da. Er ist nicht zuverlässig. Er kommt vermutlich auch nicht mit sich selbst klar, aber das kannst Du nicht für ihn lösen. Diese Beziehung raubt Dir nur Deine Kraft, Deine Energie und Deinen Lebensmut. Das kann so nicht weitergehen und Du musst Dich selbst davor schützen. Und natürlich Dein Kind. 

Du solltest Dich unbedingt in Richtung Co-Abhängigkeit beraten lassen und Dir auch überlegen, ob Du Dir nicht von aussen helfen lassen möchtest. Du musst da nicht allein durch und Du klingst für mich doch sehr am Limit. Also lass es Dir bitte durch den Kopf gehen ob das nicht das Beste wäre. Du brauchst Deine Kraft ja auch für Dein Kind. 

Sei auch nicht so streng mit Dir, dass Du ihm wieder nachgegeben hattest. Du suchst in meinen Augen einfach Halt und weil Du diesen Mann schon so lange kennst hast Du gehofft dass die Gewohnheit mit ihm Dir wieder etwas Stabilität in Dein Leben bringt. So wie Du es jetzt beschreibst, dass es Dir wie Schuppen von den Augen gefallen ist, wird es Dir aber immer mehr klar werden, dass er Dir das nicht geben kann. Wir alle kennen es, dass wir in schwachen Momenten doch wieder nachgeben. Aber das passiert und es ist nicht zu spät, dennoch die Notbremse zu ziehen und einen Neuanfang zu wagen. 

Schliesse für Dich mit ihm ab. Auch wenn er sich nicht meldet kannst Du das für Dich tun. Du bist mit Sicherheit stärker als Du denkst und wirst auch ohne ihn klar kommen. Mit etwas Abstand zur Situation und wenn Du Dich etwas sammeln konntest wirst Du nach vorne schauen können. Wie gesagt lass Dir helfen. Vielleicht erstmal von Freunden und Familie, wenn da keine Ressourcen sind dann u.a. von Beratungsstellen. Alles Gute für Dich & Dein Kind. 

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F
flowers.
31.01.23 um 0:10

Das ist eben alles schon passiert.
Er ist aber einfach nicht an Umgang mit dem Kind interessiert, oder kann es nicht umsetzen.
Voraussetzung ist und war immer 1. nüchtern, 2. zuverlässig, 3. respektvoller Umgang.
Traurig genug, dass man ihm das auch noch so sagen muss.
Ich wollte begleiteten Umgang beim Jugendamt. Er hat sich dort nie gemeldet. 
Ich habe sogar eine Familienhilfe, bzw läuft das grade aus. Auch sie weiss nicht mehr weiter. 
Ich bin selber seit 6 Monaten beim Psychologen, ich habe mit meinem Kind alle möglichen Therapien hinter mir. ADS, autistische Züge, entwicklungsverzögert...
Und trotzdem, er ist jetzt Klassensprecher geworden, ist überdurchschnittlich in Mathe und Englisch und kann inzwischen Aufsätze schreiben. Er soll jetzt sogar eine Klasse überspringen (will ich aber nicht, ist ein anderes Thema). Ich Kämpfe SO SEHR für mein Kind, ich bin 24/7 nur für ihn da, unterstütze ihn in allen alltäglichen Bereichen (Pflegegrad 2).
Ich will doch nur das er einen Vater hat! Er liebt seinen Vater abgöttisch, er ist sein Vorbild, er vermisst ihn.
Alle Kinder gehen mit ihren Vätern zum Fussball, nur er nicht.
Das bricht mir das Herz. Ich kann keinen Vater ersetzen, so sehr ich es versuche. Natürlich stellt er ihn auf ein Podest, und oft kriege ich die Wut ab, weil der VATER ja nicht erreichbar ist, aber da stehe ich drüber.
Tja, und nun, nach 3 Jahren fühle ich mich nicht nur als Mutter schlecht, sondern auch als Frau. 
Ich bin so wütend. Wütend auf den Vater und wütend auf mich.
Und oh Wunder, er ist grade heute wieder aufgetaucht. Telefonisch.
 

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E
equilirium
31.01.23 um 2:44
In Antwort auf flowers.

Das ist eben alles schon passiert.
Er ist aber einfach nicht an Umgang mit dem Kind interessiert, oder kann es nicht umsetzen.
Voraussetzung ist und war immer 1. nüchtern, 2. zuverlässig, 3. respektvoller Umgang.
Traurig genug, dass man ihm das auch noch so sagen muss.
Ich wollte begleiteten Umgang beim Jugendamt. Er hat sich dort nie gemeldet. 
Ich habe sogar eine Familienhilfe, bzw läuft das grade aus. Auch sie weiss nicht mehr weiter. 
Ich bin selber seit 6 Monaten beim Psychologen, ich habe mit meinem Kind alle möglichen Therapien hinter mir. ADS, autistische Züge, entwicklungsverzögert...
Und trotzdem, er ist jetzt Klassensprecher geworden, ist überdurchschnittlich in Mathe und Englisch und kann inzwischen Aufsätze schreiben. Er soll jetzt sogar eine Klasse überspringen (will ich aber nicht, ist ein anderes Thema). Ich Kämpfe SO SEHR für mein Kind, ich bin 24/7 nur für ihn da, unterstütze ihn in allen alltäglichen Bereichen (Pflegegrad 2).
Ich will doch nur das er einen Vater hat! Er liebt seinen Vater abgöttisch, er ist sein Vorbild, er vermisst ihn.
Alle Kinder gehen mit ihren Vätern zum Fussball, nur er nicht.
Das bricht mir das Herz. Ich kann keinen Vater ersetzen, so sehr ich es versuche. Natürlich stellt er ihn auf ein Podest, und oft kriege ich die Wut ab, weil der VATER ja nicht erreichbar ist, aber da stehe ich drüber.
Tja, und nun, nach 3 Jahren fühle ich mich nicht nur als Mutter schlecht, sondern auch als Frau. 
Ich bin so wütend. Wütend auf den Vater und wütend auf mich.
Und oh Wunder, er ist grade heute wieder aufgetaucht. Telefonisch.
 

Was Du schilderst, sind leider, leider ganz typische Symptome einer Alkoholkrankheit. Vielleicht wird er jetzt wieder versuchen, Dich zu umgarnen; wenn Du ihn abweist, wird er es woanders versuchen, bis er einen Platz findet, wo er "in Ruhe trinken kann". Er ist ein Opfer seiner selbst.
Kassandra hat die Lage sehr einfühlsam beschreiben, ich stimme ihr in allen Punkten zu; versuche Dich nicht nur physisch sondern auch emotional von ihm zu trennen. Wut hat hier keinen Sinn, selbst wenn sie berechtigt ist.
Eine grundlegende Voraussetzung für eine Therapie ist, dass der Kranke seine eigene Notlage erkannt hat und sich helfen lassen will. Solange es noch nicht so weit ist, gibt es überhaupt nichts - gar nichts!, was Du für ihn tun könntest, selbst wenn Du noch die Kraft dazu hättest.
Schütze bitte Dich selbst und Dein Kind, Du wirst alle Kraft dazu brauchen.
Schicke ihn in die Wüste (noch besser: Beratungsstelle), aber lass ihn nicht mehr rein - weder ins Haus noch ins Herz.

Ja, das Kind will seinen Vater, aber wenn es die schleichende Selbstzerstörung des Vaters zusehen und erleben muss, macht das die Sache noch viel schlimmer. Gibt es eine Möglichkeit dies dem Kind zu erklären? Als Vater weiß ich, dass Kinder die Wahrheit besser verstehen und verkraften können, als wir meist glauben. Vielleicht kannst Du Deinem Kind klarmachen, dass Papa sehr krank ist, mit einer Krankheit, die ihn weglaufen lässt vor allem was er mal geliebt hat, und dass ihr beide hofft dass er irgendwann mal wieder gesund wird.
(nebenbei bemerkt: ich habe leider schon zu häufig erlebt, dass eine Klasse überspringen nichts als Probleme für das Kind bringt - wo er doch auch wirklich gut in der jetzigen Klasse integriert zu sein scheint (Klassensprecher)? Und zudem noch entwicklungsverzögert? Ja spinnt die Schule denn völlig?).

 

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E
equilirium
31.01.23 um 2:57
In Antwort auf det92

Wir haben ein gemeinsames Kind. Dieses lasse ich jetzt bewusst aus der Geschichte raus.

Wie bitte ?  Das verändert meiner Meinung nach alles ! Außer das kind ist bereits volljährig oder zumindest jugendlich... Wenn kein Kind da wäre könnte man sagen "Denke an dich, schick ihn zum Beelzebub !" oder andersrum: "Kämpft um die Beziehung um jeden Preis ! " 

Ohne zu berücksichtigen, was dies mit dem Kind macht. Beide Extreme sind ungut für Kids. 

Also: Wie alt ist euer Nachwuchs?
        Wie ist das Verhältnis zum Vater ?
        Wie sehr braucht dasKind deuner              Meinung nach eine Vaterfigur?
        Wie groß ist der Respekt vom Kind dir gegenüber ?
        

Hallo det!
Ich weiß Du meinst es gut, aber der Vater ist leider nicht mehr in der Lage sich um das Kind zu kümmern. Wer Wochen oder Monate wegbleibt (mutmaßlich um sich totzusaufen), der hat keinerlei soziale Bindungen mehr, und ist sogar eine potenzielle Gefahr für das Kind. Da hilft auch kein Kämpfen (der Angehörigen) mehr. Suchtberatungsstellen können da leider ein Lied von singen; eine professionelle Therapie ist die einzige Chance die er überhaupt noch hat.

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F
flowers.
31.01.23 um 7:16

Stimmt, das hatte ich ganz vergessen zu sagen. Ich finde den Beitrag von Kassandra auch super. Sie hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Deswegen wollte ich das Kind jetzt bewusst nicht erwähnen. Nicht weil es nicht wichtig wäre, es ist das wichtigste überhaupt, aber nach 3 Jahren Kämpfen ums Überleben bin ich jetzt dran, mich schlecht zu fühlen. Nur für mich. Auch ich als Partnerin hatte und habe gelitten. 

Und ich hab das Gefühl, dass ich mich davon nicht mehr erhole. Ich habe es in den 3 Jahren nicht geschafft, jemand anderes kennenzulernen und kann mir auch nicht vorstellen, jemals wieder jemanden so nah an mich ranzulassen.

Das ist natürlich Käse, das weiss ich, aber ich bin so verdammt irrational und einfach nur kaputt. Da würde ich gerne wieder rauskommen. Ich weiss nur nicht wie.

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det92
det92
31.01.23 um 7:58
In Antwort auf equilirium

Hallo det!
Ich weiß Du meinst es gut, aber der Vater ist leider nicht mehr in der Lage sich um das Kind zu kümmern. Wer Wochen oder Monate wegbleibt (mutmaßlich um sich totzusaufen), der hat keinerlei soziale Bindungen mehr, und ist sogar eine potenzielle Gefahr für das Kind. Da hilft auch kein Kämpfen (der Angehörigen) mehr. Suchtberatungsstellen können da leider ein Lied von singen; eine professionelle Therapie ist die einzige Chance die er überhaupt noch hat.

Ich hatte da nicht den selben Einblick wie du.

Hab aber betont, dass ein kämpfen um jeden Preis ungut ist fürs Kind. 😉

Natürlich kann dann nur ein Entzug helfen... Obs danach einen Weg gemeinsam gubt oder bereits zu viel kaputt ist, word die Zukunft zegn. Vorausgesetzt alle wollen das.

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