Hallo ihr Lieben
Ich bin schon lange eine stille Mitleserin und bräuchte jetzt doch mal Ratschläge.
Wie der Titel schon sagt: ich fühle mich einsam.
Vor x Jahren bin ich (gebürtige Deutsche) in die Schweiz ausgewandert. Während viele meiner Freunde/Bekannte es schon früher gesagt haben, ist mir das nie so aufgefallen. Und zwar die Tatsache, dass man es schwer hat, hier wirkliche Freunde zu finden.
Jetzt durch Corona ist es aber auch für mich extrem geworden.
Ich habe zwar einige Bekannte hier, aber während des Lockdowns im Frühjahr beschränkten sich meine Kontakte auf die Leute im Büro. Mit dem Rest nur per Telefon/whatsapp. Oft habe ich auch das Gefühl, dass ich diejenige bin, die sich nach den anderen erkundigt/nach ihrem Befinden, die ein offenes Ohr hat. Umgekehrt ist das nicht wirklich der Fall. Auch ein bekanntes Phänomen: die andere hat Probleme mit einem Mann, ich höre mir das alles an, gebe Ratschläge usw. Meine Probleme sind eher uninteressant/zweitrangig. Sie sagen mir dann auch immer, was ich für eine tolle Freundin bin, wie loyal usw. Auch dass ich witzig und intelligent bin, wird mir gesagt. Es ist also nicht so, dass niemand gerne Zeit mit mir verbringt, aber auf der Prioritätenliste stehe ich weiter unten.
Ich bin im Vorstand eines Vereins, habe dort auch oberflächliche Bekannte, genauso wie durch die Arbeit, den Nebenjob, die Fortbildung oder im Fitnesscenter. Es ist also nicht so, dass ich mich nur zu Hause einschliesse und es nicht versuche. Ich gehe z.B. gerne Skifahren oder wandern, finde aber auch kaum Leute, die dazu Lust haben oder mal für einen Tag. Aber wenn es um Urlaub geht, dann gehen sie mit ihren Partnern/Partnerinnen.
Ich war also alleine im Urlaub, was an sich nicht so ein Problem ist. Ausser dann beim Essen, wenn man als einzige allein rumsitzt... Nun steht bei uns der nächste Lockdown an (Fitnesscenter sind zu, Sport erstmal abgesagt usw.) und mir graut davor. Wieder ständig alleine rumsitzen.
Kennt ihr das? Was macht ihr dagegen?
Das zweite Problem sind die Männer ;) Früher hatte ich nie Probleme, aber jetzt... Ich hatte seit 3 Jahren keinen Sex mehr (ein Versuch, aber da hat er keinen hochbekommen), in den letzten 10 Monaten einen Mann geküsst (der hat noch erzählt, er sei kein ONS-Typ, aber im Endeffekt hat er wohl auch keinen Bock auf mich gehabt). Jetzt nach so langer Zeit habe ich gedacht, ich probier Tinder mal wieder aus. Erst aus Langeweile mit einem Fakeprofil (damit niemand auf mich kommt, einfach kein Bild, wo ein Mensch drauf ist), da hatte ich dann auch Matches und Nachrichten. Jetzt habe ich ein richtiges gemacht, mit Fotos von mir. Das Deprimierende: kaum Matches, nur eine Nachricht, von einem, der seinen Fetisch ausprobieren will. Das frustet mich schon. Ich bin zwar keine Modellschönheit, aber auch nicht abgrundtief hässlich, die Figur ist auch normal, deswegen würd ich nicht sagen, dass ich abstossend bin. Es ist auch nicht so, dass ich verzweifelt auf der Suche bin und in jedem Mann einen potenziellen Freund sehe, aber langsam wäre es doch mal wieder schön.
Auch hier wieder die Frage: Kennt ihr das? Was tut ihr dagegen? Wo lernt man in der coronazeit jemanden kennen? Oder sollte ich "das Schicksal" einfach akzeptieren und zehn Katzen kaufen. :FOU:
Entschuldigung für den langen Text, aber ich musste mich einfach mal ausheulen.