Hallo ihr Lieben,
ich muss mir hier mal meinen Frust von der Seele schreiben, in der Hoffnung auf ein paar gute Ratschläge.
Erstmal kurz zu mir: Ich bin 28, w und habe seit 4 Jahren eine feste Beziehung mit einer Frau (43). Diese hat auch einen Sohn (12), welcher überwiegend bei uns lebt.
Dadurch, dass sie sich „wegen mir“ von ihrem ExMann getrennt hat, haben wir eine ziemlich holprige Zeit durchlaufen. Also ich denke, ich war der ausschlaggebende Punkt, der Gedanke war vermutlich vorher schon da, tut aber auch gerade nichts zur Sache. Jedenfalls habe ich in den letzten 4 Jahren ziemlich viel einstecken müssen hinsichtlich ExMann, Kind, „Schwiegereltern“ etc. Sie konnte nie wirklich zu mir stehen, weil sie ihre Ehe gar nicht richtig verarbeitet bzw. damit abgeschlossen hat und auch von außen immer auf Widerstand gestoßen ist, da sie ja das „normale“ Leben beendet hat, um ein „unnormales“ zu beginnen. Diese äußeren Einflüsse führten in unserer Beziehung häufig zu Streits. Zeitweise hat sie sich mir komplett entzogen und ich musste förmlich um Aufmerksamkeit betteln. Dauernd hat sie mir aufgrund ihrer Schuldgefühle gesagt, dass sie ja besser bei ihrem ExMann geblieben wäre und und und. Das alles hat dazu geführt, dass ich mich nach und nach entfernt habe. Wir sprechen von einem Zeitraum, der 3 Jahre umfasst, so lange habe ich mir das bieten lassen bzw. noch einen Funken Verständnis dafür aufgebracht, dass das für sie alles nicht so einfach ist. Dass es für mich aber auch alles andere als einfach ist, hat sie aber nicht gemerkt bzw. ich hatte auch das Gefühl, dass sie so mit sich selbst und ihren Problemen beschäftigt war, dass sie mich und meine Belange nicht mehr wahrgenommen hat. Das soll aber jetzt keine Entschuldigung für ihr Verhalten sein, ich habe oft genug das Gespräch gesucht und bin auf taube Ohren gestoßen.
Es kam also, wie es kommen musste. Im Frühjahr wurde ich bei der Arbeit in ein neues Team versetzt und lernte dort eine Frau (38) kennen, von der ich bereits vorher wusste, dass sie auch lesbisch ist. Man hat von Anfang an gemerkt, dass wir uns ziemlich gut finden, was aber jetzt nicht heißen soll, dass man sich sofort gut findet bloß, weil man lesbisch ist. Aber zwischen uns herrscht(e) einfach eine sexuelle Spannung. Aber es ist auch nicht nur die Spannung, ich finde sie auch sehr attraktiv, lustig, klug und unglaublich schön. Das Ganze ist aber daran gescheitert, dass ich meine 4 jährige Beziehung nicht für ein Abenteuer aufs Spiel setzen wollte, da ich weiß, dass ich sowieso nicht bereit für eine neue Beziehung wäre, selbst, wenn ich mich jetzt trennen würde. Nach 4 Jahren Beziehung würde ich mich nicht direkt in was neues stürzen wollen. Fremdgehen war und ist für mich auch keine Option. Von daher war diese ganze Sache schon zum Scheitern verurteilt. Zu meinem Bedauern hat meine Arbeitskollegin jetzt aber auch wieder eine Beziehung und ich kann an nichts anderes denken, als an sie. Ich habe so ein schlechtes Gewissen meiner Freundin gegenüber. Das Schlimme ist aber, dass trotz der neuen Beziehung meiner Kollegin, immer noch sexuelle Spannungen oder Funken zwischen uns sind. Wir können nicht zusammen in einem Raum sein, ohne dass sich eine von uns wie ein riesen Tollpatsch verhält, das war aber auch von Anfang an so. Es ist als würde mein Gehirn abschalten, sobald sie den Raum betritt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie denkt, ich sei verrückt, weil ich mich immer wie die größte Idiotin darstelle. Sie umgekehrt aber auch. Das macht mich ganz verrückt. Ich weiß nicht, was ich denken, geschweige was ich machen soll...
Ich kann nur noch an meine Kollegin denken und entferne mich von Tag zu Tag mehr von meiner Freundin.
Was ich aber nicht weiß, ist, ob ich einfach gefrustet von meiner Beziehung bin oder ob ich tatsächlich Gefühle für meine Kollegin habe...
Für ein paar Ratschläge wäre ich seeeeehr dankbar...!