bekki_12679579Bewältigung des Mißtrauens
Hallo Slim,
Du sprichst genau mein Problem an - das Mißtrauen. Ich fühle zur Zeit einen abartigen Kontrollzwang in mir, möchte am liebsten jeden Schritt überwachen. Zugleich sagt mir der Verstand, daß dies der schlechteste Weg ist, einen Neuanfang zu beginnen.
Wir haben jetzt lange und viel über das Disaster geredet. Er war sehr offen und ich glaube auch ehrlich. Ich habe Briefe und SMS lesen können, die beweisen, daß er frühzeitig von ihr erpresst wurde. Insofern glaube ich (vielleicht auch aus Selbstschutz), daß es keine "echte" Außenbeziehung war. In den Briefen wirft sie ihm vor, sich hinter angeblicher Impotenz zu verstecken, droht immer wieder mit Selbstmord. Sie hält ihm vor, er sehe nicht, welch böse Frau ich angeblich sei (Dabei hatte sie mich nie gesehen, kannte mich nicht!). Sie hält ihm darin auch vor, daß nicht Schluß sein könne, sie würde es niemals zulassen. Sie würde es mir sagen und da ich ja so krank sei, würde ich ihn rausschmeißen und er könne dann bei ihr leben ... Sie beteuert darin auch, daß sie in nicht gezielt mit Alkohol abgefüllt habe, um ihn ins Bett zu kriegen, das müsse er glauben. Das sei nur gewesen, um "seine wahren Gefühle für sie rauszulassen"...
Ich fand seine alten SMS, in denen er immer wieder schrieb, sie solle ihn in Ruhe lassen, er liebe seine Frau und es sei seinerseits eine absolute Schweinerei gewesen, die nicht zu entschuldigen sei. Er hoffe, daß er mich und unseren Sohn nicht verliere.
Der erste Brief, der mir mit Briefumschlag und Stempel vorliegt, zeigt, daß es innerhalb von einer Woche nach dem "ersten Mal" gewesen sein muß. Ich habe dann - in meinem Zweifel - verglichen, ob das ihre Handschrift ist, die auch auf alten Dienstplänen und Faxanweisungen steht. Sie stimmt überein.
Dann kontrollierte ich auch, wie oft er gemeinsam mit ihr Dienst hatte - die alten Dienstpläne, die als Faxrundschreiben der Klinik rausgingen. Oft genug hatte er den Dienst getauscht, so daß er im Nachtdienst nicht mit ihr allein war.
Wenn ich im Nachhinein es rekapituliere, gab es genug Ansätze, die er mir geboten hatte, um die Affäre anzusprechen. Er ließ offen sein Handy liegen und fing immer wieder abstrakt an, wie man wohl reagieren würde, wenn man betrogen wird, etc. pp. Ich habe dann, in meiner Selbstsicherheit, immer wieder gesagt, daß ich den Typen rausschmeißen würde.
LG
Trivialia