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Forum / Liebe & Beziehung

Friendship+ oder mehr?

Letzte Nachricht: 19. September 2021 um 11:48
L
leyla1999
15.09.21 um 9:35

Hallo zusammen! Ich hoffe, dass ihr mir vielleicht ein bisschen helfen könnt
ich habe in einer Sprachschule an der Uni einen Mann im April kennengelernt, wir haben quasi die Sprache zusammen an der Uni ausgewählt und zusammen den Sprachkurs besucht, es war online, ich war in einem anderen Land, wir haben uns jede Woche online sozusagen getroffen, per Zoom, per Whatsapp und zusammen geredet, gelacht, gelernt, es war ganz toll. Dann bin ich nach Deutschland zurückgekommen und er hat mich gefragt wann ich ankomme usw., aber eine Freundin von mir hatte schon vor, mich abzuholen. Ich hab ihm das gesagt und wir haben an einem anderen Tag uns endlich persönlich getroffen. Er hat für mich den ganzen Tag so viele leckere Sachen gekocht, als ich kam kochte er immer noch, ich habe ihm natürlich geholfen, dann nach dem Essen, haben wir zusammen einen Film angeschaut und am Ende des Films haben wir geküsst. So treffen wir uns schon seit Juli ungefähr. Manchmal einmal manchmal zweimal pro Woche, er hat Uni, Arbeit, ich habe sehr viel Arbeit auch, sehr viel zu lernen. Ende Juli hatten wir Sex gehabt, er hat mir gesagt, ich bin nicht für Beziehungen jetzt schon vorbereitet, ich brauche noch Zeit, wir haben uns im März mit meiner Freundin getrennt und jetzt brauche ich bisschen Pause."Ich möchte dich nie losslassen, ich möchte auch nicht nein sagen, ich brauche vielleicht nur Zeit aber ich möchte dich auch nicht verletzen, falls etwas nicht klappt" hat er gesagt. Dann haben wir uns mehrmals getroffen, ab und zu kam es zum Sex, aber er kochte immer für mich, er holte mich immer ab, brachte mir nach Hause zurück, wir schauen immer noch Filme zusammen und er hält immer meine Hand, er küsst mich, er umarmt mich ganze Zeit, er interessiert sich für mein Berufsleben und hat mich seinen zwei Freunden vorgestellt. Also letztes Mal hat er mir gesagt, dass er mich sehr vermisst hat, ich hab gefragt ob er mich oder Sex mit mir vermisst hat, er sagte Sex ist gut, aber ich habe dich auch sehr vermisst. Ich ihm natürlich auch. Ich denke, dass das war es im Juli gesagt hat, ein Zeichen von Respekt auch ist. Wir schauen Filme, wir kuscheln, er macht wirklich alles für mich, holt mich ab, bringt mich zurück, wegen des Sport hatte ich auch Rückenschmerzen gehabt und er hat mich sogar massiert und hat 100 mal gefragt ob es mir besser geht. Als ich meine Operation hatte, was er ganze Zeit am Handy mit mir, vor der Operation und nach der Operation ( nach der Narkose) war er der einzige der mir geschrieben hat er hat mich immer abgelenkt, unterstützt. Was denkt ihr? Könnte es später in eine Beziehung kommen? Was denkt ihr eigentlich? danke im Voraus! 

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cefeu1
cefeu1
16.09.21 um 13:11

Hallo,

naja, im Moment muss er sich ja gar nicht festlegen, weil er die ganzen Annehmlichkeiten einer Beziehung auch ohne die Beziehung von dir bekommt. Seine wirkliche Haltung zu dem Thema könntest du nur erfahren, wenn sich das ändert - also wenn es keinen Sex, keine Kuschelabende und keine Whatsapp-Schreibfluten gibt. Aber das ist jetzt andererseits auch blöd, weil er einen Rückzug von dir in dieser Lage fast sicher als Zurückweisung und konfrontativen Akt verstehen wird, obwohl es ja eigentlich von dir als das Gegenteil gemeint ist: als Wunsch nach mehr Nähe und Bindung. Und das wird seine Haltung zu dem Thema schon verändern, also er wird dann eher weniger Lust haben, "nachzugeben" und sich auf eine Beziehung einzulassen, weil du ihn ja gefühlt "zurückgewiesen" und mit seiner Bindungsunwilligkeit konfrontiert hast.

Aber vielleicht könntest du ihn direkt und möglichst freundlich fragen, was für ihn eigentlich das Problem ist. Auch hier im Thread werden wahrscheinlich noch ein paar Antworten kommen nach dem Motto "Was willst du eigentlich, du hast doch praktisch schon eine Beziehung mit ihm: ihr habt Sex, er ist liebevoll zu dir und unterstützt dich?!". Bezeichnenderweise kommen solche Antworten immer von Leuten, die in ner vergleichbaren Situation auch vor einer festen Bindung flüchten würden ... also eigentlich wissen die schon ganz genau, was gefühlsmäßig der Unterschied ist zwischen dem, was ihr habt, und einer festen Beziehung ... und genau das willst du vermutlich haben, und genau das ist das, wovor ein Bindungsflüchter flüchtet: Verbindlichkeit. Das Gefühl, dass du all die schönen Dinge, die er jetzt auf unverbindlicher Basis mit dir teilt, von ihm "erwarten" kannst, und sie notfalls einfordern kannst, wenn sie ausbleiben. Das Gefühl, dass er sich festlegt und nicht jederzeit davonflattern kann wie ein Schmetterling auf dem Weg zur nächsten Blüte.
Manche werden jetzt sagen "ja ja, vor allem will er sich auch mit anderen Frauen treffen, ohne dass du was dagegen sagen kannst, deshalb will er keine Beziehung" - das ist meiner Meinung nach oft gar nicht das Problem, es geht mehr um die Verbindlichkeit. Es fühlt sich alles irgendwie nicht mehr so oberhammerschön an, wenn er das Gefühl hat, du erwartest es auch noch nächsten Monat von ihm.

Also, ich würde eine Mischung aus (leichtem ) Rückzug und (vorsichtigem ) Problemgespräch anwenden. Vielleicht kannst du ihn ja motivieren, mal einen Blick auf sein Innenleben zu werfen und zu überlegen, ob es wirklich so schlimm wär, sich auf dich festzulegen. Du willst ja schließlich nicht gleich zum Standesamt mit ihm.

lg
cefeu

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Z
zelpha_25156608
19.09.21 um 11:48
In Antwort auf cefeu1

Hallo,

naja, im Moment muss er sich ja gar nicht festlegen, weil er die ganzen Annehmlichkeiten einer Beziehung auch ohne die Beziehung von dir bekommt. Seine wirkliche Haltung zu dem Thema könntest du nur erfahren, wenn sich das ändert - also wenn es keinen Sex, keine Kuschelabende und keine Whatsapp-Schreibfluten gibt. Aber das ist jetzt andererseits auch blöd, weil er einen Rückzug von dir in dieser Lage fast sicher als Zurückweisung und konfrontativen Akt verstehen wird, obwohl es ja eigentlich von dir als das Gegenteil gemeint ist: als Wunsch nach mehr Nähe und Bindung. Und das wird seine Haltung zu dem Thema schon verändern, also er wird dann eher weniger Lust haben, "nachzugeben" und sich auf eine Beziehung einzulassen, weil du ihn ja gefühlt "zurückgewiesen" und mit seiner Bindungsunwilligkeit konfrontiert hast.

Aber vielleicht könntest du ihn direkt und möglichst freundlich fragen, was für ihn eigentlich das Problem ist. Auch hier im Thread werden wahrscheinlich noch ein paar Antworten kommen nach dem Motto "Was willst du eigentlich, du hast doch praktisch schon eine Beziehung mit ihm: ihr habt Sex, er ist liebevoll zu dir und unterstützt dich?!". Bezeichnenderweise kommen solche Antworten immer von Leuten, die in ner vergleichbaren Situation auch vor einer festen Bindung flüchten würden ... also eigentlich wissen die schon ganz genau, was gefühlsmäßig der Unterschied ist zwischen dem, was ihr habt, und einer festen Beziehung ... und genau das willst du vermutlich haben, und genau das ist das, wovor ein Bindungsflüchter flüchtet: Verbindlichkeit. Das Gefühl, dass du all die schönen Dinge, die er jetzt auf unverbindlicher Basis mit dir teilt, von ihm "erwarten" kannst, und sie notfalls einfordern kannst, wenn sie ausbleiben. Das Gefühl, dass er sich festlegt und nicht jederzeit davonflattern kann wie ein Schmetterling auf dem Weg zur nächsten Blüte.
Manche werden jetzt sagen "ja ja, vor allem will er sich auch mit anderen Frauen treffen, ohne dass du was dagegen sagen kannst, deshalb will er keine Beziehung" - das ist meiner Meinung nach oft gar nicht das Problem, es geht mehr um die Verbindlichkeit. Es fühlt sich alles irgendwie nicht mehr so oberhammerschön an, wenn er das Gefühl hat, du erwartest es auch noch nächsten Monat von ihm.

Also, ich würde eine Mischung aus (leichtem ) Rückzug und (vorsichtigem ) Problemgespräch anwenden. Vielleicht kannst du ihn ja motivieren, mal einen Blick auf sein Innenleben zu werfen und zu überlegen, ob es wirklich so schlimm wär, sich auf dich festzulegen. Du willst ja schließlich nicht gleich zum Standesamt mit ihm.

lg
cefeu

Ich glaube, du hast das grundlegende Problem seeehr vielen Menschen (Männer wie Frauen) perfekt beschrieben

Sie wollen alle Vorteile einer Beziehung, Geborgenheit etc. aber fühlen sich dadurch total unter Druck gesetzt, jederzeit irgendeine Leistung erbringen zu müssen.

Da fragt man sich, weshalb empfinden das so viele so. Haben echt so viele schlechte Erfahrungen gemacht? Aber das hält einem doch nicht ab, weiterhin nach seinem Glück zu suchen. Ist ja nicht so, dass diese Menschen das Konstrukt einer Beziehung schlecht finden.... oder schon 50ig sind und seit 30 Jahren solche Erfahrungen gemacht haben.

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