Hallo, nachdem ich festgestellt habe, dass hier auch Männer willkommen sind ;-) habe ich mich angemeldet und möchte ich euch meine Geschichte mit friendscout schildern. All die Frauen, die hier schon über ihre leidvollen Erfahrungen berichtet haben, kann ich trösten, uns Männer erwischt es auch ab und an. Also, meine Frau ist schon seit einiger Zeit in friendscout aktiv. Aktiv in dem Sinne, dass sich angemeldet hat und schon kurz darauf mit Zuschriften überschwemmt wurde. Was ich anfangs noch für einen unbedeutenden Zeitvertreib gehalten habe, wächst sich mittlerweile zu einer handfesten Krise aus. Scheinbar gehören wir auch zu denjenigen Paaren, die nachdem das Kind aus dem Haus ist, feststellen, dass sie sich auseinander gelebt haben. Es ist sicherlich richtig, dass ich meine Frau in den letzten Ehejahren stark vernachlässigt habe. Beruf und Arbeiten am Haus haben mich so sehr beschäftigt, dass ich ein ziemlich einfaltsloser Zeitgenosse geworden bin. Und auch im Bett haben wir sehr selten zueinander gefunden und wenn, dann läuft es immer nach demselben Muster ab und es gelingt mir selten meine Frau zu befriedigen aber das ist ein anderes Thema. Es stört mich jedenfalls immer mehr, wenn ich meine Abende allein vorm Fernseher verbringe und meine Frau sich in ihr Zimmer zurückzieht um zu chatten. Ich fühle mich dann ziemlich beschissen, wenn nach einem langen Arbeitstag nicht mal am Abend der Wunsch nach Nähe und Zweisamkeit vorhanden ist. Als ich sie vor kurzem darauf ansprach, erzählte sie mir, dass sie die Zuwendung und Komplimente der Chatpartner genieße und dass sie noch was erleben will. Ja, sie sieht wirklich hinreißend aus und ist eine wunderbare Frau. Seltsam, dass ich das erst jetzt wieder entdecke. Außerdem erzählte sie mir, dass sie auch mit dem ein oder anderen Mann telefoniere und sich auch schon mal getroffen habe. Da musste ich erst mal schlucken. Meine Frau hat mir zu verstehen gegeben, dass sie jetzt, wo unser Kind versorgt ist, wieder an sich selbst denken will. Sie hat mir geraten doch auch mal in friendscout auf die Suche zu gehen, einfach mal Frauen anschreiben um aus der alltäglichen Eintönigkeit rauszukommen. Sie meinte es würde unserer Beziehung gut tun und vielleicht würde auch ein Seitensprung unser verkorkstes Sexualleben wieder in Schwung bringen (will heißen ich soll mal lernen wie man(n) es richtig macht und sie will ausprobieren, ob es andere besser können). Also gut, ich war verletzt, sehr sogar, ich kann gar nicht beschreiben wie. Aber der Gedanke nach über 20 Ehejahren wieder auf Freiers Füßen zu wandeln verursachte ganz plötzlich Herzklopfen in meiner Brust. Leider nur kurze Zeit, denn ich habe festgestellt, dass ich meine Frau (wieder?) liebe und keine Bedürfnisse verspüre für fremde Frauen den Kummerkasten zu spielen. Selbst der Gedanke an ein sexuelles Abenteuer übt für mich keinen Reiz mehr aus. Ich habe einfach Angst sie zu verlieren. Auch wenn sie mir versichert, dass ihr Herz sprechen muss, so frage ich mich immer wieder, warum trifft sich meine Frau mit diesen Typen. Was wenn aus Neugierde, Sympathie und aus Sympathie Verliebtheit wird. Irgendwie ärgert es mich auch, dass ich mich plötzlich mehreren Nebenbuhler ausgesetzt sehe, denen ich nichts entgegen zu setzen habe. Ich bin jetzt nicht unsportlich und auch ganz tageslichttauglich, aber gegen das Gefühl, die Aufregung, die was Neues mit sich bringt, fühle ich mich eindeutig im Nachteil. Außerdem hat man als Single-Mann ja jede Menge Zeit für interessante Hobbies, Reisen etc., alles Dinge mit denen man leicht beeindrucken kann. Aber ich will ja nicht jammern. Heute hat sie mir gesagt, dass ihr Verhalten unserer Beziehung gut tut. Stimmt, das Wochenende und die heutige Nacht waren intensiv wie schon lange nicht mehr. Ich frage mich trotzdem, wie ich mich verhalten soll. Mein Verstand sagt, es scheint zu funktionieren - wenn ich mich als toleranter und über den Dingen stehender Ehemann gebe, imponiert ihr das. Hinter der Kulisse kann ich es aber kaum aushalten. Ich beschäftige mich mit irgendeiner Arbeit und wandle wie ein räudiger Tiger hin und her, wenn sie abends ausgeht. Ich habe einfach Angst das wundervollste und liebevollste Wesen, das ich je kennen gelernt habe zu verlieren. Natürlich fühle ich mich auch in meinem Stolz verletzt. Was treibt meine Frau dazu, sich mit Anderen zu treffen. Ja ich weiß, die Anerkennung und Komplimente, die ich ihr die letzten Jahre versagt habe. Aber auch jetzt wo ich mich geändert habe, hört sie nicht auf damit. Es scheint als würde sie ihre neu gewonnene Freiheit genießen und ich kann ein Teil davon bleiben, wenn ich sie gewähren lasse. Nur leider zerbricht mein Herz dabei. Naja, Ihr seht auch Männer haben so ihre Herzschmerzen und hinter der ach so harten Schale türmen sich oft Fragen und Selbstzweifel. lg