Ich fühl mich zerrissen.
Nachdem mein langjähriger Freund und ich uns vor über einem halben Jahr getrennt haben (langwierig, schmerzhaft und mit einigen sehr verworrenen und demütigenden Geschichten am Ende, die mich zeitweise wohl fast den Verstand gekostet hätten), bin ich nicht mehr, oder noch nicht, in der Lage mich zu verlieben.
Die Nähe und auch der Sex fehlen mir jedoch zunehmend; so sehr, dass ich gestern mit einem guten Freund im Bett gelandet bin. Noch währenddessen hatten wir einige Diskussionen, weil ich mich zwar sehr wohlgefühlt habe, weil es für ihn aber mehr zu bedeuten hatte. Er hat sich in mich verliebt. Ich habe versucht, meinen Standpunkt zu erläutern, und er fragte, ob denn nicht eine Chance bestünde, dass sich meine Gefühle noch ändern.
Wissen kann man das nie, aber zumindest sehe ich da von meiner Seite aus keine Möglichkeit. Das Kribbeln, die Faszination, das Gefühl, einen Gegenpart gefunden zu haben, sind einfach nicht da.
Er meinte dann, dass er sich dann damit abfinden müsse, und fragte, ob wir das Gestrige nicht zumindest wiederholen könnten.
Dem steht von meiner Seite aus nichts im Wege...
Ich habe aber Angst, diese Freundschaft auf's Spiel zu setzen, weil er eben doch anders empfindet, und weil ja auch die Möglichkeit besteht, dass ich mich irgendwann wieder verliebe - und wohl nicht in ihn (auch wenn er meinte, dann würde er mir viel Glück wünschen).
Für mich selbst war Sex ohne Liebe bis dato auch keine Alternative bzw. zumindest völlig unbefiedigend, aber seit obengenannter Trennung ist vieles völlig anders...
Kann ich mich darauf einlassen? Oder wäre es besser, jetzt einen Strich unter diese Geschichten zu ziehen, bevor zuviel zu Bruch gehen kann?