Freundin widerspricht sich
Hi Leute! Der Text wird ein wenig länger, da ich das alles mal loswerden muss und nicht mehr weiter weiß. Danke an alle, die es sich durchlesen!
Ich (m/22) bin jetzt ein bisschen mehr als 2 Jahre mit meiner Freundin (20) zusammen. Die Sache ist, dass ich transident bin, also mit weiblichen Genitalien geboren, aber im Inneren ein Mann bin und auch seit 5 Jahren komplett als Mann lebe. Meine Freundin wusste das aber seit Anfang an, auch schon bevor wir zusammen kamen. Sie war erst ein bisschen schockiert als ich es ihr sagte, weil sie nicht damit rechnete, da ich schon seit 4 Jahren Hormone (Testosteron) nehme und man mir meine Vergangenheit nicht ansieht.
Sie hat sich dann in mich verliebt als wir uns öfter trafen. Ab und zu war sie zwar etwas verunsichert im Laufe der Beziehung, da sie hetero ist und sie ja dachte, dass ich nicht so eine Vergangenheit habe, aber ich hab ihr erklärt, dass es nichts an ihrer Heterosexualität ändert, da ich ja genauso ein Mann bin und ich selbst auch nur auf Frauen stehe bzw. ich auf jeden Fall ALLE geschlechtsangleichenden Op's machen will. Sie kannte sich zwar schon gut mit dem Thema aus, aber ich erklärte es ihr trotzdem nochmal richtig.
Mit dem Sex lief es leider nie so gut, weil sie Probleme damit hatte, etwas bei mir zu machen oder mich anzufassen (weil ich ja lange Zeit die weiblichen Geschlechtsorgane noch hatte), was ich auch verstehen kann, da ich selbst ein Problem mit diesen Körperteilen habe/hatte. Aber ab und zu hatten wir Sex (halt erstmal nur mit Hilfsmittel, weil es nicht anders ging), aber sie wollte es auf jeden Fall und es gefiel ihr auch (sagte sie zumindest immer).
Ich hatte vor über einem Jahr die Brust-Op zur "Umwandlung" in eine männliche/flache Brust. Und jetzt in ein paar Tagen habe ich die Penis-Op, die ich in erster Linie für mich selbst (für mein Körpergefühl) mache und mich riesig darauf freue; aber gleichzeitig dann auch der Sex bald endlich möglich wäre. Ich dachte meine Freundin freut sich auch darauf, aber seit sie das mit dem Op-Termin weiß, ist sie irgendwie abweisend und sagt, dass sie angst hat, dass sie dann vllt. nicht damit klarkommt, dass ich dann einen Penis habe und sie sich wieder "umgewöhnen" muss, da sie sich jetzt an meinen Körper gewöhnt hat.
Sie weinte aber auch sehr oft, weil wir nie richtig Sex haben konnten. Sie hatte zwar kein Problem damit dass ich trans bin, aber "mehr" bzw. der Sex war ihr manchmal unangenehm (manchmal aber auch nicht). Oftmals ging/geht es auch von ihr aus, also sie küsst mich sehr oft oder fässt mir einfach so in die Hose, usw.
Jetzt wo endlich diese Op ansteht, auf die ich ewig gewartet und mich so lang gefreut habe und sie sich auch (sagte sie oft), sagt sie, dass sie nicht weiß, ob sie dann "so" mit mir schlafen kann und ob sie die Beziehung dann überhaupt noch führen kann. Jetzt will sie irgendwie am liebsten, dass ich die Op nicht mache (sagte sie zwar nicht, aber wirkt auf mich so), weil sie "mich ja anders kennengelernt hat" und es dann vllt. zu viel für ihren Kopf ist.
Wobei ich das aber gerade überhaupt nicht verstehe... das Einzige, das sich ändert ist doch nur, dass ich dann glücklich bin mit meinem Körper und wir Sex haben können, aber mein Inneres bleibt doch trotzdem gleich. Mir kommt es vor, als würde sie mich gerade nur damit in Verbindung bringen, als wäre es alles, was mich ausmacht. Es verwirrt mich extrem, da sie sich voll widerspricht... beim letzten Treffen fragte sie mich noch, ob ich schon einen Op-Termin habe, aber da hatte ich noch keinen und dann sagte sie: "Dann dauert es ja noch voll lange, bis wir endlich richtig miteinander schlafen können" und jetzt will sie es irgendwie gar nicht mehr, obwohl das immer das Hauptproblem für sie war.
Sie sagt aber sie liebt mich bzw. dass sie mit mir zusammen bleiben will und sie sich vllt. erst an den Gedanken gewöhnen muss, dass ich dann einen Penis habe. Oder, dass sie einfach gerade zu viel nachdenkt und sich da hinein steigert. Das ist so merkwürdig alles... ich kann mich jetzt gar nicht mehr richtig auf die Op freuen und bin voll traurig, weil sie die letzten Tage total abweisend ist und am liebsten gar nichts von dem "Op-Thema" hören will. Wir reden kaum noch und ich bin echt fertig mit den Nerven. Die Op ist schon nächste Woche und ich hab jetzt Panik, dass ich mich dann zu sehr fertig mache und noch Komplikationen bekomme, weil ich so unter Stress stehe und es mir schelcht geht. Ich bin dann 3 Wochen im Krankenhaus und habe jetzt angst, dass sie dann 3 Wochen lang abweisend ist und wir streiten oder sie Schluss macht, während ich im Krankenhaus bin.
Ich hatte gestern auch Geburtstag und sie fing gerade gestern wieder mit dem Thema an, sodass wir diskutierten und sie schrieb am Ende: "Lass mich einfach", obwohl ich gar nichts Schlimmes gesagt hatte.
Nimmt sie das jetzt vllt. nur als Vorwand, weil sie mich doch nicht mehr liebt und die Beziehung nicht mehr will? Wie würdet ihr das Ganze einschätzen? Das ergibt doch alles keinen Sinn...
Danke für jede Antwort!
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Hier geht es um Deinen Körper und gravierende Einschnitte. Sei Dir 100%ig sicher! Wenn Du den geringsten Zweifel hast, geh in Dich. Deine Freundin sollte nicht der Grund für eine Entscheidung sein. Natürlich machst Du Dir Gedanken und willst keine Trennung provozieren. Hier funktioniert das aber nicht. Sie muss es akzeptieren. Wenn sie das nicht kann, ist sie nicht die passende Frau für Dich. Zumal sie es seit so langer Zeit weiß. Denke bei diesem Schritt nur an Dich!
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Hier geht es um Deinen Körper und gravierende Einschnitte. Sei Dir 100%ig sicher! Wenn Du den geringsten Zweifel hast, geh in Dich. Deine Freundin sollte nicht der Grund für eine Entscheidung sein. Natürlich machst Du Dir Gedanken und willst keine Trennung provozieren. Hier funktioniert das aber nicht. Sie muss es akzeptieren. Wenn sie das nicht kann, ist sie nicht die passende Frau für Dich. Zumal sie es seit so langer Zeit weiß. Denke bei diesem Schritt nur an Dich!
Hey, danke für deine Antwort!
Ja du hast recht damit! Aber ich war mir schon zu 100% sicher, bevor ich sie kannte und sie wusste es auch schon, bevor wir zusammen kamen; sie wusste also, worauf sie sich einlässt. Deshalb versteh ich nicht, wieso sie die ganze Zeit traurig war, als es nicht richtig ging, aber es dann jetzt gar nicht mehr will, wenn es dann geht...
Es wirkt ein bisschen so, als würde sie mir die Freude vermiesen wollen, weil sie jetzt kurz davor mit so etwas anfängt, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Ich habe auch zu ihr gesagt, dass sie jederzeit gehen kann, wenn sie einen anderen Partner möchte und das Ganze mit mir nicht mehr kann oder wenn sie nicht mit mir klarkommt. Aber sie sagte jedes Mal (auch gestern), dass sie mich liebt und die Beziehung will. Trotzdem macht sie jetzt so ein Drama und es verunsichert mich. Weiß jetzt nicht, was ich machen soll...
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Ja du hast recht damit! Aber ich war mir schon zu 100% sicher, bevor ich sie kannte und sie wusste es auch schon, bevor wir zusammen kamen; sie wusste also, worauf sie sich einlässt. Deshalb versteh ich nicht, wieso sie die ganze Zeit traurig war, als es nicht richtig ging, aber es dann jetzt gar nicht mehr will, wenn es dann geht...
Es wirkt ein bisschen so, als würde sie mir die Freude vermiesen wollen, weil sie jetzt kurz davor mit so etwas anfängt, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Ich habe auch zu ihr gesagt, dass sie jederzeit gehen kann, wenn sie einen anderen Partner möchte und das Ganze mit mir nicht mehr kann oder wenn sie nicht mit mir klarkommt. Aber sie sagte jedes Mal (auch gestern), dass sie mich liebt und die Beziehung will. Trotzdem macht sie jetzt so ein Drama und es verunsichert mich. Weiß jetzt nicht, was ich machen soll...
"Weiß jetzt nicht, was ich machen soll..."
Damit meine ich, dass ich nicht weiß, ob ich einfach abwarten soll, ob es sich wieder legt bei ihr(?) oder die Beziehung lieber vor dem Krankenhausaufenthalt beenden sollte. Die Op werde ich auf jeden Fall machen, da würde ich mich nie nach einer anderen Person richten. Ist halt scheis*se, dass jetzt kurz davor sowas ist...
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Ich kann dich und auch deine Freundin verstehen. Natürlich bräuchtest du jetzt viel eher Unterstützung von deiner Partnerin, anstatt jemanden, der dich verunsichert und zweifeln lässt. Ihr seid ja noch sehr jung, da finde ich es ehrlich gesagt aber ziemlich reif von deiner Freundin, dass sie sich generell für die Beziehung entschieden hat, es ist für sie sicherlich auch nicht einfach. Als heterosexuelle Frau für jemanden bereit zu sein, sich für den Sex mit weiblichen Geschlechtsorganen zu öffnen, finde ich ebenfalls sehr bewundernswert. Und das zeigt doch auch eindeutig ihre Gefühle für dich.
Ich wäre vielleicht etwas nachsichtiger mit ihr. Wahrscheinlich verwirrt diese extreme Situation auch sie ziemlich und durch die Überforderung neigt man oft dazu, unfairerweise gereizt du reagieren. Und sie ist ja anscheinend auch ehrlich zu dir und äußert ihre Sorgen (was ich auch gut finde). Sie hat meiner Meinung nach schon die Chance verdient, sich an die neue Situation zu gewöhnen und ihr liebt euch anscheinend auch.
Der OP-Termin hat eine so „endgültige“ Bedeutung, bei der ich sicherlich auch nervös und vielleicht auch überfordert wäre an ihrer Stelle. Für sie ist das, wie sie ja auch sagte, eine ganz große Umstellung. Das Bestehende, woran man sich gewöhnt hat und was man kennt, ist einem oft lieber als etwas ungewisses.
Und natürlich bleibt deine Persönlichkeit die gleiche, jedoch geht es nicht um eine Freundschaft, sondern um eine Liebesbeziehung mit Sexualität. Das heißt ja nicht, dass sie dich nur auf dein Geschlechtsorgan reduziert, aber für sexuell interessierte Menschen ist es eben ein wichtiger Faktor, der zu der Beziehung gehört.
Vielleicht könntest du ja versuchen, den geplanten Eingriff ganz unabhängig von deiner Freundin zu sehen und dich mehr auf dich zu konzentrieren. Denn Du solltest für Dich das wichtigste sein. Ich denke für dich liegt die Priorität generell bei dem Sex, wo du dich zu 100% wohl fühlst bzw. den Part einnimmst, den du einnehmen möchtest. Aber so wie ich das verstanden habe, siehst du das ja eh so.
In so einer Situation würde ich keine Entscheidung über das Ende einer Beziehung treffen, es ist ja doch eine angespannte und außergewöhnliche Situation. Da würde ich lieber etwas geduldig sein und abwarten (außer sie macht dir den Eingriff generell schlecht/sagt dir eindeutig, dass du das nicht machen solltest).
Wenn du dich bei der geplanten OP absolut sicher bist und dich auch auf den neuen Sex freust (ganz unabhängig davon, ob deine Freundin Teil davon ist – es geht um Dich!), wünsche ich dir alles alles Gute und nur das Beste für die Operation und dein Beziehungsleben!
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Ich habe eine lesbische Freundin, die sich in eine andere Frau verliebt hat.
Im Laufe der Beziehung stellte sich heraus, dass "sie" sich wie ein "er" fühlt und sich ebenfalls umoperieren lassen wollte.
Es gab ein riesen Drama, weil sich meine Freundin vor Penissen ekelt, sie keinen Mann haben will, sondern eine Frau mit Vagina und Brüsten.
So hat er die OP vor sich hingeschoben, aus Angst vor einer Trennung.
Er wurde immer unglücklicher, depressiv und ging in Therapie und am Schluss sogar in eine Tagesklinik.
Irgendwann hielt er den Druck nicht mehr stand, da er sich extrem vor seinem Körper ekelte, sich damit nicht identifizieren konnte und er sich in diesem Körper falsch fühlte.
Er machte die Op und meine Freundin trennte sich. Die beiden haben bis heute keinen Kontakt.
Er ist aber komplett aufgeblüht, hat seine Lebensfreude wieder gefunden und ist glücklich.
Er ist jetzt in einer glücklichen Beziehung und erwarten bald ein Kind (Samenspender).
Also: Tu was dich glücklich macht und dein Glück ist nicht abhängig von jemand anderen.
Wenn sie es nicht akzeptiert, dann tut das weh aber sie ist nicht deine letzte Liebe.
Dann wartet dort jemand auf dich, der dich liebt, so wie du bist. Ohne Stress, Anschuldigungen und schlechten Gewissen. Einfach nur ehrliche Liebe.
Bitte geh deinen Weg. Es ist der Richtige.
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Gibts da nicht eine professionelle Begleitung, also psychologisch? Wenn ja sollte sie mal mitgehen und wenn nein, geht mal zu jemand, der da Hilfe leisten kann.
So jung ihr beide - dass ist echt nicht leicht. Viel Glück auf jeden Fall
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