Liebe ForistInnen,
wohlwissend, dass ich jetzt zig unterschiedliche Meinungen hören will, möchte ich mich mit euch austauschen - ich hoffe auf zahlreiche Antworten :-)
Also, kurz zur Geschichte: Mein Ex-Freund und ich (40) haben sich im April letzten Jahres getrennt, ich bin in einer neuen Beziehung. Ich habe eine Tochter mit 7 Jahren. Mein Ex-Freund und ich haben ein sehr gutes Verhältnis, er kümmert sich vorbildlich um meine Tochter und wir schauen, dass wir das für sie schön und angenehm gestalten, bei allem Negativen, was so ein Beziehungsabbruch mit sich bringt.
Ich habe eine Freundin, 10 Jahre älter als ich, mit der ich nun ca. 10 Jahre befreundet bin. Sie ist vernunftsbetont, während ich ein Herzensmensch bin, auch naiv, aber sehr begeisterungsfähig und experimentierfreudig. Wir waren auch Arbeitskolleginnen, und ich habe mich vor einigen Jahren nach einer schweren Zeit (Fehlgeburt, viel Frust und Kampf in der Arbeit, steigende Unzufriedenheit in der Beziehung) entschlossen, mich auf einen anderen Weg zu begeben. Ich habe eine Bildungsauszeit genommen und bin jetzt gerade dabei, ein Unternehmen zu gründen.
Es war immer wieder ziemlich schwierig in unserer Freundschaft. Zb als ich Unterstützung und Hilfe in der Arbeit gebraucht hätte, habe ich mich von ihr abgewimmelt gefühlt (sie hat in meinem Namen dem Konzernchef erzählt, dass es mir eh gut ginge, obwohl ich sehr schlimme Zeiten hatte), aber ich hab mich auch abwimmeln lassen. Ich hörte auch auf sie...man könne ja den Chef nicht mit allem belämmern. Als ich dann Krankenstand aufgrund meiner (auch selbst zugelassenen) Überarbeitung und Fehlgeburt hatte, schrieb sie mir mehrmals auf Whatsapp, dass ich mich beim Konzernchef melden soll... was ich dann aber nicht tat.
Öfter saß ich bei ihr und heulte weil ich nicht mehr weiterwusste in meiner Lebensrealität, auch dass ich meinen damaligen Freund nicht mehr so liebte wie ich sollte und ich nicht weiß wie ich das am besten angehen sollte mit der Trennung.
Falls das jetzt den Eindruck erweckt, dass ich nur am Jammern bin, dann stimmt das nicht, aber vor etwa 2 Jahren war eine schwere Zeit, aus der ich mich schlussendlich durch eigene Schritte befreien konnte.
Dass ihr das mit dem Abschied aus dem Unternehmen, für das sie noch immer voller Inbrunst arbeitet, nicht gefiel, kann ich ja verstehen, ich weiß auch, dass für sie die Arbeit wichtiger ist als alles andere, dazu steht sie.
Dass ich mich von meinem damaligen Freund nach langer Zeit hadern endgültig trennte, war wohl auch für sie nicht "vernünftig" und dass ich mich sehr intensiv und überschwänglich in einen Mann verliebte, der so ganz und gar nicht aus mehreren Gründen ihren Vorstellungen entspricht (was sie mir eindeutig mitteilte), war dann der Grund, warum ich mich von ihr distanzierte und versuchte, dass neu zu bewerten.
Jetzt traf sie sich gestern mit meinem Ex-Freund zum Essen, mit ihrem Partner und noch 3 Personen, die ich gut kenne..., und ich fühl mich jetzt trotzdem irgendwie scheiße. So ausgetauscht... ich kann mit meinem Ex-Freund darüber offen reden, und auch mit meinem jetzigen Partner tausch ich mich drüber aus.
Ich wünschte ich stehe drüber, aber es tut echt weh. Wir waren die letzten Tage in Kontakt, und sie hat es nicht erwähnt, dass sie das macht. Sie kann machen was sie will, aber als Freundin hätte ich da gerne einfach bescheid gewussst.
Was übersehe ich, um dem ganzen ein bissl zu entwachsen?
Schönen Samstag
Frauevi