Hallo liebe Forenmitglieder,
kurz zu mir: Ich bin 34, seit 11 Jahren mit meiner Freundin (Borderlinerin) zusammen und war bis vor 3 Tagen nicht im Bilde dass sich das Ganze "wieder" abspielt.
Kurz zur Geschichte:
Meine Freundin ist diagnostizierte Borderlinerin. In unserer Beziehung hab es viele Höhen und Tiefen und wir befinden uns - beide - zeitgleich in Therapie (über mehrere Jahre).
Das erste Mal hat Sie sich von mir getrennt weil ich nicht mit ihr zusammenziehen wollte und sie einen neuen "weißen Ritter" kennengelernt hat. Damals wussten wir noch nichts von der Diagnose. Das ist nun ca 7 Jahre her.
Das zweite Mal hat Sie sich getrennt weil sie meinte sie liebe mich nichtmehr und sie würde lieber alleine sein. Wieder aprupt. Wir kamen dann nach ca 3 Monaten wieder zusammen.
Soweit so gut.
Seitdem hat Sie sich viel mit Esoterik beschäftigt und hat darin denke ich auch Ihre Berufung gefunden. Da Sie schlimme Erfahrungen aus der Kindheit aufarbeitet in Ihrer Therapie, hatten wir die letzten 12 Monate so gut wie keinen Sex mehr. Sie wechselte sich in Phasen von "sehr viel" bis hin zu "gar keinen"...
Nun ist es so dass sie vor nunmehr 5 Tagen zu mir meinte, ich solle mich entscheiden ob ich mir ein Leben ohne Sex vorstellen könnte, da sie nicht weiss ob sie jemals wieder will (?!). Nach und nach kamen noch andere Gründe hinzu:
- Wir machen uns gegenseitig nicht genug glücklich
- ich wäre doch besser dran mit einer anderen Partnerin
- wir haben uns auseinandergelebt
- wir behindern unsere Entwicklung gegenseitig
Das Unterbreiten dieser Infos erfolgte - wie auch immer zuvor - sehr ruhig, etwas gerührt, aber ansonsten - 5 Minuten später - komplett "locker und fröhlich". Was mich zu der Annahme brachte dass es evtl wieder ein Schub wäre.
Im Unterschied zu damals wohnen wir aber noch zusammen und sie hat nicht die Flucht ergriffen. Das wundert mich persönlich und verunsichert mich daher auch.
Sie betonte mehrmals dass es nichts mit ihrer Krankheit zu tun hat, die sie laut ihr sowieso besiegt hat, dass es einfach so ist wie es ist. Warum sie aber Phasen von Fröhlichkeit und dann wieder in sich gekehrtheit hat, weiss sie selbst nicht.
Sie erbat sich Bedenkzeit und ich muss sagen ich habe evtl falsch reagiert... Anstatt zu sagen "ja ist gut", habe ich sie konfrontiert und gemeint dass das mir gegenüber unfair ist, ich kein Mensch 2. Klasse bin und dass es doch glasklar ist dass nach 11 Jahren keine Schmetterlinge im Bauch sind (für mich zumindest....).
Jedenfalls meinte ich auch dass ein klärendes Gespräch und nicht gleich eine Trennung doch zielführender gewesen wäre... Aber darauf geht sie nicht ein.
Naja, zusammenfassend: Sie hat Ihren Therapeutentermin von nächste Woche auf heute Abend verlegt. Sie will Gewissheit haben, sagt aber dass sie "momentan eher zu einem Ende" tendiert. Dazusagen muss ich noch, dass sie von einer "Hellseherin" vl etwas beeinflusst wird. Diese meinte dass sie in Zukunft alles gut für meine Freundin sieht, und dass diese keine Probleme haben wird alleine zu sein. Ihr vertraut sie vollauf.
Ich bin mir letztendlich nun unsicher ob ich einfach die "Hoffnung" habe dass es nur ein Schub ist, oder ob es wirklich ihr wahres Ich ist... Kinderplanung ist gerade abgeschlossen, Hochzeit sollte folgen etc etc... Und nun das.
Auslöser war vl die Nachricht von einem gemeinsamen Freund, dass dieser sich nach nunmehr 7 Jahren von seiner Freundin getrennt hat. Das war für meine Freundin komplett unverständlich. Und dann fingen Ihre Gedanken an....
Langer Text, ich hoffe ich habe niemanden gelangweilt :-)
Lg