Hallo zusammen!
Habe mich heute extra für diesen Beitrag angemeldet, um einfach mal alles niederzuschreiben und vielleicht die ein oder andere fremde Meinung zu hören.
Meine Ex-Freundin (21) hat sich vor einer Woche entgültig von mir (M21) getrennt. Grund: "Ich liebe dich nicht mehr" (klassisch...).
Wir haben uns damals im Abi kennengelernt und sind dann auch hauptsächlich durch sie und ihre Freundinnen zusammen gekommen. Ich wollte damals eigentlich noch keine Partnerin haben, konnte es jedoch auch nicht verhindern mich ebenfalls zu verlieben. Die ersten 2 Jahre waren gefüllt mit Streitereien und Eifersucht von ihrer Seite aus, da sie Angst hatte ich wäre an den anderen Mädchen interessiert. Dieser Umstand führte dazu, dass ich mich fast komplett von den anderen abschottete und auch die Zeit in der Schule nur mit ihr verbrachte. Ich hatte damit kein allzu großes Problem damit, da ich ihr nur so einigermaßen zeigen konnte, dass ich "nur ihr gehöre". Wenn ich heute darauf zurückblicke merke ich, dass es ein großer Fehler war, da ich ab diesem Zeitpunkt damit begann, meine Welt um sie herum zu errichten, sodass sie der Mittelpunkt meines Selbst wurde. Die Gründe für ihre damalige, fast schon pathologische Eifersucht erscheinen mir sogar bis heute weitestgehend nachvollziehbar, jedoch möchte ich da nicht weiter drauf eingehen, da es zu tief in ihr Leben eindringen würde. Jedenfalls habe ich mich damit abgefunden.
Nach dem Abi haben wir beide direkt ein Studium begonnen. Von dort an hörten dann auch die Streitereien auf und Eifersucht war urplötzlich auch kein Thema mehr. In Form eines fast schon schleichenden Prozesses blieb sie Woche für Woche länger bei mir (also bei meinen Eltern) und holte immer mehr Sachen von sich rüber bis sie schließlich eigentlich nur noch zum duschen und wäsche waschen heim ging. Meine Eltern waren mit dieser Situation auch einverstanden, da sie zum einen wussten wie wichtig sie mir war und zum anderen, dass es ihr bei uns wahrscheinlich besser ging als in ihrem eigenen Zuhause (will da nicht weiter drauf eingehen). In dem vergangenen Jahr hat sie von meinen Eltern sogar 2 Urlaube ausgegeben bekommen, um nicht zurückbleiben zu müssen. Sie wurde also aufgenommen wie die eigene Tochter. Ich habe ihr alles gegeben, weil ich der Überzeugung war, dass wir für immer zusammen bleiben werden (tja, am Ende ist man immer schlauer...).
Vor ungefähr 4 Monaten begann sie sich dann zu verändern. Sie wurde immer kälter, distanzierter, lustloser und passiv-aggressiver mir (aber auch meiner Familie) gegenüber. Sie hatte keine Lust mehr auf Unternehmungen, war nur noch Arbeiten, vernachlässigte ihre Uni und in ihrer Freizeit hing sie eigentlich nur noch am Laptop und Handy. Versuche mit ihr zu reden blieben ohne Erfolg, da sie sich komplett verschloss und keine Gefühle zulassen wollte. Die ganze Situation mündete dann vor ungefähr 2 Wochen in einem von mir erzwungenen Gespräch, wo ich ihr meine verletzten Gefühle offen und ehrlich geschildert habe und versucht habe herauszufinden was mit ihr los ist und warum sie sich vor mir verschließt. Im Grunde hätte ich auch mit der Wand reden können, da sie die meiste Zeit nur da saß, mich anstarrte und am Ende meinte, dass es "nichts bringt (mit mir) zu reden". Am nächsten Tag fragte sie mich kurz nachdem sie aufgestanden war, ob wir jetzt reden sollen (WTF), woraufhin ich meinte: "Was soll ich noch sagen?". Sie entgegnete mir dann mit: "Dann lass Schluss machen.". Ich viel natürlich aus allen Wolken und begann Panik zu kriegen, die ich ihr dann in Form von Anbettelung auch zeigte... ich konnte sie jedenfalls dazu überreden, es sich nochmals zu überlegen. Sie wollte dann für den Abend bei sich übernachten, rief mich jedoch nach 4 Stunden wieder an und bat mich darum sie wieder abzuholen, weil sie mich so sehr vermissen würde und dumme Sachen gesagt hätte. Auch danach wollte sie nicht erhlich mit mir über ihre Gefühle reden.
Eine Woche danach, wollte sie dann wieder zu sich. Dort blieb sie diesmal auch. Sie meinte, sie müsse über uns nachdenken, weil sie glaube mich nicht mehr zu lieben. Nach unendlichen 5 Tagen ohne Kontakt konnte ich dann nicht mehr... ich schrieb ihr, dass ich eine Lösung habe, um die Beziehung zu "retten", und dass ich mich freuen würde, wenn sie die Jahre nicht einfach so wegschmeißen würde ohne überhaupt mit mir darüber gesprochen zu haben. Sie kam dann wieder und holte ihre Sachen ab. Ein Gespräch habe ich nicht bekommen. Nur genervte Blicke und die Versicherung, dass es nicht wegen einem anderen ist. Sie würde mich nicht mehr lieben und habe mich lediglich als Mensch vermisst. Eine Entschuldigung oder eine vernünftige Verabschiedung haben weder ich noch meine Eltern bekommen.
Ich bin heute noch komplett im A**** und tue mich nur schwer damit alles zu verarbeiten. Zurückblickend fällt mir auf, dass unsere Liebe vielleicht nur noch eine Gewohnheit war. Ich wurde ihr über die Zeit vielleicht einfach langweilig, weil sie mich komplett besaß... ich habe mein gesamtes Selbstkonzept auf ihr aufgebaut und dadurch auch meinen Selbstwert total zerstört.
Ich hab mit Sicherheit einiges jetzt ausgelassen, aber der Text ist ohnehin schon viel zu lang. Wir wollen es beide mit einer Freundschaft probieren, auch wenn ich da nicht wirklich viel Hoffnung habe. Ich glaube ich kann einfach nicht wirklich verarbeiten, dass sie mich verlassen hat, obwohl ich sie wirklich immer auf Händen getragen habe, ihr zugehört habe, sie und ihre Entscheidung respektiert habe und einfach immer für sie da war (als einziger).
Ich rede viel mit Familie und Freunden über meine Situation, was ich auch jedem Empfehlen würde, der sich in einer ähnlichen befindet. Auch wenn man eigentlich nicht über seine Gefühle reden mag, können Erfahrungen und Perspektiven von anderen Meschen helfen.
Danke, dass du dir das durchgelesen hast.
P.S.: Vor ungefähr 4 Monaten hat meine Ex-Freundin die Pille abgesetzt...