Hallo zusammen,
erst einmal ein paar Infos zu mir: Ich bin 44J. alt, war 13 Jahre verheiratet, jedoch seit fast 4 Jahren getrennt und seit gut einem Jahr nun auch geschieden. Aus der Ehe habe ich zwei Kinder, einen Sohn, 13 1/2 Jahre alt, und eine Tochter 8 1/2 Jahre alt. Bisher haben die Kinder bei der Mutter gelebt, ich habe die Kinder jedes 2. Wochenende von Donnerstag bis Montag bei mir gehabt.
Seit fast drei Jahren hatte ich wieder eine neue Beziehung. Sie ist 8J. jünger als ich, selbstständig (Einzelhandel), nie verheiratet, keine Kinder, getrennte Wohnungen, die ca. 25km auseinander liegen (ohne Stau ne knappe halbe Stunde Fahrt). Gegen eigene Kinder hat sie sich ganz bewusst entschieden, da sie dies nicht mit ihrer Selbstständigkeit vereinbaren konnte. Die Tatsache, dass ich Kinder habe, war nie ein Problem, dachte ich zumindest. In unserer Anfangszeit hat sie noch das Ende des Sorgerechtsstreits mit meiner Ex-Frau um die Kinder mitbekommen. Sie wusste also, dass ich um die Kinder gekämpft hatte, und es war auch klar, dass eines Tages der Tag kommen würde, dass meine Kinder bei mir wohnen.
Das Zusammenspiel mit den Kindern hat bisher auch immer super geklappt, die Kinder haben sie voll akzeptiert und auch umgekehrt, sie hat sogar eigene Unternehmungen ohne mich mit den Kindern unternommen.
Beziehungstechnisch hat das bisher immer super geklappt, ich habe mich noch nie mit jemandem so gut verstanden wie mit ihr, wir haben nie gestritten, hatten sogar gemeinsame Visionen unseren Lebensabend betreffend.
Und nun wohnt mein Sohn seit rund 5 Wochen bei mir. Er kam mit seiner Mutter überhaupt nicht mehr klar, diese hat ihn sogar quasi vor die Tür gesetzt. (Meine Ex-Frau hatte oder hat mit psychischen Problemen zu kämpfen und ist einfach nur ein Kotzbrocken und unberechenbar, sorry für die drastischen Worte).
Kurz darauf hat meine Freundin die Beziehung zu mir beendet. Das sei nicht das Leben, das sie sich vorgestellt habe. Mittlerweile habe ich heraus bekommen, was dahinter steckt. Es ist die Angst davor, dass sie nun durch die Tatsache, dass mein Sohn bei mir wohnt, sie diejenige ist, die dann in der Regel fahren muss (Wir haben uns praktisch täglich gesehen, aber mit der Fahrerei abgewechselt) und fühlt sich überfordert. Durch ihre Selbstständigkeit hat sie in der Regel eine 60 Stunden-Woche. Sie meinte auch, sie sei schon länger nicht mehr glücklich und ihr Gefühl für mich sei abhanden gekommen. Auslöser hierfür war wohl auch unser erster gemeinsamer Urlaub mit Kindern im Sommer. Für sie war es das erste Mal im Leben Urlaub mit Kindern. Ich denke auch, dass das für sie ein Schock-Erlebnis war und sie andere Erwartungen hatte.
Jetzt ist es aber so, dass es ihr mit der Trennung auch total schlecht geht und sich nicht sicher ist, dass es die richtige Entscheidung war. Wir haben uns seitdem noch ein paar Mal getroffen. Ich erlebe sie dabei aber total schwankend. Mal lässt sie Nähe zu, dann ist sie wieder total distanziert. Ich habe dann die Reißleine gezogen, weil ich dieses hin und her nicht total fertig macht und ein bereits gebuchtes Silvester Wochenende wieder abgesagt. Sie fühlt sich jetzt dadurch total verletzt. Sie hat angeboten, dass wir uns ab und zu sehen und mal schauen, ob man sich wieder näher kommt. Sie hat auch Angst mich ganz zu verlieren. Ich habe ihr klar gemacht, dass ich mit einem "ja vielleicht, mal schauen" nichts anfangen kann und sie gebeten, sich darüber klar zu werden, ob sich mich noch liebt oder nicht. Ohne das macht ein Ausprobieren mit Kind keinen Sinn. Ich muss auch meine Kinder vor diesem hin und her schützen.
Seitdem herrscht Funkstille. Ich bin total verzweifelt. Mir geht es schlecht damit, ihr geht es schlecht damit. Wie kann oder soll es weitergehen? Hat hier jemand eine Idee? Mich würde vor allem vorrangig die weibliche Perspektive hierauf interessieren. Vielen Dank.