Hi Leute, ich hab hier mal eine ganz grundsätzliche Frage, zu der ich auch noch etwas Kontext habe: wie seht ihr das, wenn ihr euch vom Partner trennt (unschöne Trennung) und manche eurer Freunde sich noch regelmäßig mit ihm treffen, manche sogar mehr Kontakt zu ihm als zu dir haben?
ich fang mal damit an, dass wir 1 1/2 Jahre zusammen waren. Ich bis über beide Ohren verliebt, hätte alles für ihn getan. Ich war seine erste und einzige Freundin bis jetzt, da er eher ein Weiberheld war/ ist. Er war sehr temperamentvoll, wir haben oft gestritten, er hat mich dann oft angebrüllt, beschimpft, erpresst. Generell war die Beziehung sehr manipulativ, ich hab mich unbewusst sehr abhängig von ihm gemacht, er hat mich immer nur unter Druck gesetzt, klein gemacht und zu ändern versucht. Trotzdem war er immer sehr leidenschaftlich und besitzergreifend. Irgendwann nach einem Streit, den wir schon zigmal geführt hatten, konnte ich ihn 4 Tage nicht erreichen und danach war er wie ausgewechselt. Hat sich kaum noch gemeldet, war sehr kalt zu mir, meinte er muss sich über manche Dinge klar werden. Nach einem Monat trennte er sich dann von mir ohne mir einen Grund nennen zu können. Ich war am Boden zerstört. Er hat trotz der Trennung immer wieder Kontakt zu mir gesucht, ich dachte dann lange ich könnte ihn zurückgewinnen. Nachdem wir 4 Monate nach der Trennung nochmal Sex hatten und ich dachte alles wird wieder, erfuhr ich dann, dass er mich damals nach dem besagten Streit aus Rache betrogen hatte. Außerdem wolle er nur nochmal Sex mit mir haben, obwohl er sich darüber bewusst war, welche Hoffnungen ich mir gemacht hatte. Habe natürlich sofort den Kontakt abgebrochen aber die ganze Beziehung und vorallem die Trennung hatte mich psychisch so mitgenommen, dass ich danach einen Therapeuten brauchte um das alles aufzuarbeiten. Mittlerweile bin ich über ihn hinweg, habe auch eine neue sehr liebevolle und zärtliche Beziehung aber wie vermutlich viele wissen, die so etwas hinter sich haben, schüttelt man sowas nicht so einfach ab und ich denke doch noch oft daran zurück obwohl das schon über 2 Jahre zurück liegt.
Jetzt zum eigentlichen Thema: ich hatte ihn während der Beziehung sehr in meinen Freundeskreis eingebunden und nach der Trennung musste ich beobachten, dass einige dieser Freunde sich „für ihn entschieden“ hatten. Die eine hatte plötzlich nur noch zu ihm Kontakt (sind wohl die besten Freunde geworden) und war nicht mal ein bisschen für mich da, in einer schweren Zeit. Und meine aller beste Freundin war auch null für mich da und unternahm ständig etwas mit meinem Ex, der mir so wehgetan hatte. Einige Zeit dachte ich, ich übertreibe einfach weil ich das noch zu emotional sehr aber nachdem ich vieles verarbeitet hatte und das Gefühl blieb, sprach ich Sie darauf an, dass mich das irgendwie stört. Obwohl da dann die große Einsicht kam, änderte sich nichts, außer, dass sie es jetzt heimlich tat. Ende der Geschichte war, dass ich zu beiden den Kontakt extrem gedrosselt habe, weil ich das einfach nicht aushalte. Für mich ist Loyalität von sehr großer Bedeutung und alles in mir sträubt sich, wenn ich darüber nachdenke darüber einfach hinwegzusehen. So schrecklich das klingt, ich erwarte von meinen besten Freunden eben, dass sie für mich in erster Linie da sind und nicht für ihn. Und obwohl es eine bewusste Entscheidung war, die beiden Menschen weniger an meinem Leben teilhaben zu lassen, schmerzt es irgendwo doch immer noch, dass ich wirklich tolle Freundschaften daran verloren habe. Zumal ich nicht besonders viele Freunde habe.
Und auch nach längerer Zeit habe ich immer noch ein schlechtes Bauchgefühl tief in mir, wenn ich mit einer von beiden etwas unternehme, einfach weil ich das irgendwie als falsch empfinde. Beide können garnicht verstehen, wieso wir uns so aus den Augen verloren haben und meinen ich soll mich öfter melden.
Hat jemand Erfahrungen damit? Habe ich einen zu hohen Anspruch an Loyalität an meine Freunde? Handele ich unfair?