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Forum / Liebe & Beziehung

Freund will Frührentner werden? Was ist mit mir?

Letzte Nachricht: 27. Mai 2021 um 16:43
A
ashlyn_23699804
07.05.21 um 9:00

Guten Morgen,

ich (23) und mein Freund (32) sind seit 1 Jahr ein Paar.

Mittlerweile ist es sehr ernst geworden und mir gefällt der Gedanke die nächsten Jahre zu planen. Wir sind uns einig, dass wir beide noch einiges erleben wollen und uns auch um uns selbst kümmern wollen (z. B. eigene persönliche Ziele erfüllen; Reisen etc.).

Dennoch hat sich bei mir in den letzten Wochen der Gedanke ergeben, dass ich mir speziell mit ihm auch vorstellen könnte, Kinder zu bekommen in ein paar Jahren. Allein dieser Gedanke gibt mir irgendwie ein schönes Gefühl und ich kann mich mit der Vorstellung anfreunden.

Mein Freund hat daraufhin eher zurückhaltend reagiert. Er hat psychische Probleme und auch derzeit keine langfristige Arbeitssituation, daher sind wir so verblieben, dass wir uns erstmal um uns und unsere Zukunft/Gesundheit/Stabilität kümmern und dann in ein paar Jahren nochmal sprechen. So weit so gut.

Ein paar Tage später hat er mir eröffnet, dass er Frührente wegen einer psychischen Krankheit bekommen könnte und auch das auch bis ans Ende seines Leben. Er hat sich bewusst dazu entschieden, dies zu beantragen. Er sagte, dass er diesen Gedanken auch als durchaus angenehm empfinden würde. Es steht noch nicht fest, aber wenn wäre das für ihn in Ordnung mit sehr wenig Geld auszukommen. Bei mir sind sofort die Alarmglocken angegangen, denn ich weiß, dass man als Renter definitiv keine Familie gründen sollte. Obwohl meine finanzielle Situation stabil ist, ist mir das einfach zu krass. Ich habe dementsprechend geschockt und verletzt reagiert und mein Freund fühlt sich jetzt von mir unter Druck gesetzt.

Ich kann nur sagen psychische Probleme, Arbeitssuche etc. damit kann ich mir dennoch eine Zukunft vorstellen, aber nicht, wenn er dauerhaft arbeitsunfähig ist. Aber für ihn ist das scheinbar okay und er fand meine Reaktion sehr übertrieben. Für mich bedeutet diese "Renten-Idee" einfach einen Schlag ins Gesicht, dass er einfach seinen Plan-B verfolgen würde und happy Rentner wird. Mit Kindern und anderen Plänen braucht man dann ja nicht mehr anzukommen.

Mich würde interessieren, ob ich überreagiere oder nicht. Soll ich mich entspannen? LG

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A
astarte
07.05.21 um 9:15

Wieso sollte man als Frührentner denn keine Familie gründen wollen? Gut, du wärst wahrscheinloch fürs Familieneinkommen zuständig - aber auch das ist schaffbar als Frau. Zudem es sicherlich auch Vorteile hätte bzgl Betreuung.
Die Frage ist aber viel eher, ob er mit seinem Krankheitsbild überhaupt dem doch sehr stressigen Familienleben gewachsen wäre. 

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Q
quokka_0a534d
07.05.21 um 9:17

Ein paar Fragen zu deiner Reaktion:

- stört dich das allgemeine Dasein von einem "Rentner"?
- stört es dich, dass er sich evtl. nicht besser "bemüht"?
- wieso denkst du, kann man als Frührentner kein Kind bekommen? Liegt es daran, dass er zu wenig Geld für das Kinder-Vorhaben bekommen wird?

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A
astarte
07.05.21 um 9:20
In Antwort auf astarte

Wieso sollte man als Frührentner denn keine Familie gründen wollen? Gut, du wärst wahrscheinloch fürs Familieneinkommen zuständig - aber auch das ist schaffbar als Frau. Zudem es sicherlich auch Vorteile hätte bzgl Betreuung.
Die Frage ist aber viel eher, ob er mit seinem Krankheitsbild überhaupt dem doch sehr stressigen Familienleben gewachsen wäre. 

Abgesehen davon ist man mW auch als Frührentner nicht dazu verdammt, nichts zu tun, sondern kann durchaus im kleinen Rahmen was dazu verdienen. Klar, ein klassisches Familienleben ist das nicht, aber auch kein schlechteres.

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S
senri_23469945
07.05.21 um 9:37

Auch wenn mich hier vielleicht einige für meine Meinung steinigen werden, so bin ich dennoch der Meinung, dass deine Alarmglocken richtig angeschlagen haben. Dein Freund ist erst 32. Wenn er Frührentner wird, bekommt er extrem wenig Geld. Wenn er keine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, dann wird er sich finanziell nicht über Wasser halten können, ohne auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Und der Staat richtet sich dann an den Lebenspartner, in dem Falle bist du das. Das heißt, du wirst für deinen Freund aufkommen dürfen. Und das Thema Kinder und Reisen sind sehr wahrscheinlich dann auch vom Tisch. Er wird es sich schlichtweg nicht leisten können. Dann kommt das Problem mit seiner Krankheit dazu. Psychische Probleme sind etwas, was man nicht einfach mit einer Pille wegzaubern kann. Auch wenn er nicht mehr arbeitet, so gehen seine Probleme nicht einfach weg. Er wird sie sehr wahrscheinlich weiterhin haben. Dann bist du mit einem Mann zusammen, der weder Geld noch eine gesunde Psyche hat. Sag mir ganz ehrlich: Willst du den Rest deines Lebens mit so jemanden verbringen? Mädel, du bist erst 23 und die Welt ist voll mit jungen Männern, die dir ein erfülltes Leben mit Familie und Reisen ermöglichen können. Aber es geht ja nicht nur darum....schau dir mal euren Alltag an. Selbst die einfachsten Dinge, wie in ein Restaurant essen gehen oder in den Supermarkt gehen....ihr werdet jeden Cent umdrehen müssen. Ich weiß natürlich nicht, was du verdienst aber du solltest dich nicht damit zufrieden geben, den Rest deines Lebens deinen Partner finanziell unterstützen zu müssen. Damit ich hier nicht falsch verstanden werde, muss ich das betonen: Natürlich kann jeder krank werden und ist auf Hilfe angewiesen. Und natürlich gibt es Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nie wieder arbeiten können. Dafür habe ich auch tiefes Mitgefühl. Aber ich muss dir offen sagen, dass es sich für mich eher so anhört, als wäre dein Freund faul und nimmt seine Psyche als Grund, nie wieder arbeiten zu müssen. Und genau das ist die Sache, die ich persönlich NICHT mitmachen würde.

Und jeder der behauptet, das würde trotz Rente alles funktionieren, da frage ich mich ernsthaft, ob diese Personen jemanden kennen, der so früh in Rente gegangen ist. Mein Onkel war über 40, als er Frührentner wurde, auch wegen der Psyche. Und ich kann dir sagen: Er kann sich gar nichts mehr leisten und sitzt nur noch in seinem kleinen Zimmer, denn für mehr genügt sein Geld einfach nicht. Und gesund hat es ihn auch nicht gemacht.

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S
senri_23469945
07.05.21 um 10:42

Sie soll egoistisch sein?! Und was ist mit ihrer Entscheidung? Was ist mit ihrem Leben? Zu einer Beziehung gehören zwei Personen. Und wenn diese unterschiedliche Ziele im Leben haben, dann hat das nichts mit Egoismus zutun. Dann passt es schlichtweg halt einfach nicht. Sie will eine Familie gründen und noch was von der Welt sehen, er will Frührentner mit allen Konsequenzen sein.

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H
holzmichel
07.05.21 um 10:43
In Antwort auf senri_23469945

Auch wenn mich hier vielleicht einige für meine Meinung steinigen werden, so bin ich dennoch der Meinung, dass deine Alarmglocken richtig angeschlagen haben. Dein Freund ist erst 32. Wenn er Frührentner wird, bekommt er extrem wenig Geld. Wenn er keine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, dann wird er sich finanziell nicht über Wasser halten können, ohne auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Und der Staat richtet sich dann an den Lebenspartner, in dem Falle bist du das. Das heißt, du wirst für deinen Freund aufkommen dürfen. Und das Thema Kinder und Reisen sind sehr wahrscheinlich dann auch vom Tisch. Er wird es sich schlichtweg nicht leisten können. Dann kommt das Problem mit seiner Krankheit dazu. Psychische Probleme sind etwas, was man nicht einfach mit einer Pille wegzaubern kann. Auch wenn er nicht mehr arbeitet, so gehen seine Probleme nicht einfach weg. Er wird sie sehr wahrscheinlich weiterhin haben. Dann bist du mit einem Mann zusammen, der weder Geld noch eine gesunde Psyche hat. Sag mir ganz ehrlich: Willst du den Rest deines Lebens mit so jemanden verbringen? Mädel, du bist erst 23 und die Welt ist voll mit jungen Männern, die dir ein erfülltes Leben mit Familie und Reisen ermöglichen können. Aber es geht ja nicht nur darum....schau dir mal euren Alltag an. Selbst die einfachsten Dinge, wie in ein Restaurant essen gehen oder in den Supermarkt gehen....ihr werdet jeden Cent umdrehen müssen. Ich weiß natürlich nicht, was du verdienst aber du solltest dich nicht damit zufrieden geben, den Rest deines Lebens deinen Partner finanziell unterstützen zu müssen. Damit ich hier nicht falsch verstanden werde, muss ich das betonen: Natürlich kann jeder krank werden und ist auf Hilfe angewiesen. Und natürlich gibt es Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nie wieder arbeiten können. Dafür habe ich auch tiefes Mitgefühl. Aber ich muss dir offen sagen, dass es sich für mich eher so anhört, als wäre dein Freund faul und nimmt seine Psyche als Grund, nie wieder arbeiten zu müssen. Und genau das ist die Sache, die ich persönlich NICHT mitmachen würde.

Und jeder der behauptet, das würde trotz Rente alles funktionieren, da frage ich mich ernsthaft, ob diese Personen jemanden kennen, der so früh in Rente gegangen ist. Mein Onkel war über 40, als er Frührentner wurde, auch wegen der Psyche. Und ich kann dir sagen: Er kann sich gar nichts mehr leisten und sitzt nur noch in seinem kleinen Zimmer, denn für mehr genügt sein Geld einfach nicht. Und gesund hat es ihn auch nicht gemacht.

Sehr gute Antwort, da ist nix hinzuzufügen.

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A
ashlyn_23699804
07.05.21 um 10:58

Mich stört es, weil das für mich "Aufgeben" wäre. Man kann ja auch Teilzeit arbeiten, den Job wechseln, Therapien machen etc.. Wenn er einmal diesen Weg einschlägt, gibt es kein zurück mehr. Und selbst wenn ich gut verdiene, was mein Plan ist (bin noch im ersten Job nach dem Studium) muss er sich später wenigstens an einer Wohnung und an den Kosten für das Kind beteiligen und das kann er so nicht. Und das bedeutet, dass wenn ich mich für ihn entscheide, automatisch seine Sackgasse auch mein Weg sein muss. So fühl es sich zumindest an. Was andere denken ist mir egal, darum geht es mir nicht, also die gesellschaftliche Stellung dadurchy

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A
ashlyn_23699804
07.05.21 um 11:00
In Antwort auf quokka_0a534d

Ein paar Fragen zu deiner Reaktion:

- stört dich das allgemeine Dasein von einem "Rentner"?
- stört es dich, dass er sich evtl. nicht besser "bemüht"?
- wieso denkst du, kann man als Frührentner kein Kind bekommen? Liegt es daran, dass er zu wenig Geld für das Kinder-Vorhaben bekommen wird?

Mich stört es, weil das für mich "Aufgeben" wäre. Man kann ja auch Teilzeit arbeiten, den Job wechseln, Therapien machen etc.. Wenn er einmal diesen Weg einschlägt, gibt es kein zurück mehr. Und selbst wenn ich gut verdiene, was mein Plan ist (bin noch im ersten Job nach dem Studium) muss er sich später wenigstens an einer Wohnung und an den Kosten für das Kind beteiligen und das kann er so nicht. Und das bedeutet, dass wenn ich mich für ihn entscheide, automatisch seine Sackgasse auch mein Weg sein muss. So fühl es sich zumindest an. Was andere denken ist mir egal, darum geht es mir nicht, also die gesellschaftliche Stellung dadurchy

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A
ashlyn_23699804
07.05.21 um 11:01

Dankeschön für dein Verständis! 

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A
ashlyn_23699804
07.05.21 um 11:01
In Antwort auf senri_23469945

Sie soll egoistisch sein?! Und was ist mit ihrer Entscheidung? Was ist mit ihrem Leben? Zu einer Beziehung gehören zwei Personen. Und wenn diese unterschiedliche Ziele im Leben haben, dann hat das nichts mit Egoismus zutun. Dann passt es schlichtweg halt einfach nicht. Sie will eine Familie gründen und noch was von der Welt sehen, er will Frührentner mit allen Konsequenzen sein.

Dankeschön für dein Verständnis!

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S
senri_23469945
07.05.21 um 11:18
In Antwort auf ashlyn_23699804

Mich stört es, weil das für mich "Aufgeben" wäre. Man kann ja auch Teilzeit arbeiten, den Job wechseln, Therapien machen etc.. Wenn er einmal diesen Weg einschlägt, gibt es kein zurück mehr. Und selbst wenn ich gut verdiene, was mein Plan ist (bin noch im ersten Job nach dem Studium) muss er sich später wenigstens an einer Wohnung und an den Kosten für das Kind beteiligen und das kann er so nicht. Und das bedeutet, dass wenn ich mich für ihn entscheide, automatisch seine Sackgasse auch mein Weg sein muss. So fühl es sich zumindest an. Was andere denken ist mir egal, darum geht es mir nicht, also die gesellschaftliche Stellung dadurchy

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Partner ist auch chronisch krank und wird sicherlich nicht bis zur Altersrente arbeiten können. Er hat sich aber vorbereitet, indem er schon sehr früh eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat und auch weiterhin alles dafür tut, dass er noch lange arbeiten kann. Und wenn Vollzeit nicht mehr möglich ist, dann wäre der nächste Schritt eine Reduzierung der Arbeitsstunden. An Frührente sollte man nicht denken, wenn noch andere Möglichkeiten offen stehen. Zumal es auch nicht so einfach ist, dass Frührente bewilligt wird. Erst recht nicht wenn der Grund eine psychische Erkrankung ist. Da wird einiges verlangt. Einfach einen Antrag stellen und dann eine Woche später Frührentner sein, ist nicht realistisch. Ich glaube, das stellt sich dein Freund auch zu einfach vor. Du solltest herausfinden, was wirklich hinter seinem Wunsch steckt. Kann er tatsächlich nicht mehr arbeiten und erhofft sich dadurch Besserung seiner Krankheit oder ist er wirklich nur zu faul? Besserung wird er keine erhalten. Wenn er Frührentner ist, dann hat er noch mehr Zeit sich mit seiner kranken Psyche zu befassen und das ist nicht immer gut. Er muss sich behandeln lassen. Das Problem ist nicht aus der Welt geschafft, nur weil er nicht mehr arbeitet. Wenn du merkst, dass er einfach nur zu faul ist (was ich stark vermute), dann führe ein ernsthaftes Gespräch mit ihm und sag ihm, dass es so nicht weitergeht.
Und ja, seine Sackgasse wird auch deine Sackgasse sein. Du hast Glück, dass er dir seinen Plan jetzt schon offenbart hat. Dann hast du wenigstens noch die Möglichkeit, deine Koffer zu packen.

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B
beate44
07.05.21 um 11:25

Hallo,
bei mir klingeln auch die Alarmglocken, aber aus anderen Gründen:
Es gibt zahlreiche Geschichten wo "kranke" auf die Frührente hinarbeiten. Oft ist das deren Lebensziel. In meinem Umfeld ist eine Frau, die der arbeitenden Bevölkerung den Vogel zeigt. Ihr Ziel war schon immer die frühe Rente und diese auch weiter zu bekommen. Wenn man clever ist, schafft man das auch. Sie wird dann alle paar Jahre überprüft und sie macht auch jede Reha mit´. Sie kennt mittlerweile jedes Symptom und alle Fachbegriffe der psychologischen Medizin und ist somit immer ein überzeugender Darsteller. ...Sie hat drei Kinder, ein Auto, ein Haus...usw....als ich sie fragte, wie sie das schafft, erklärte sie es mir. Psychische Erkrankungen sind selbst für Gutachter schwer greifbar . Sie ist auf die Idee gekommen, als sie tatsächlich mal krank war und es sich für sie gut und richtig anfühlte, bezahlt zu Hause zu bleiben. Dann hat sie alle Mittel und Wege "studiert" und ist Frührentnerin geworden. Total verboten, wenn man bedenkt, wie sie den Staat betrügt. Sie geht nämlich, wie viele andere auch morgens aus dem Haus und geht arbeiten....und zwar schwarz und nur gegen Bares und kommt so auf ca. 1400 Euro im Monat plus Rente.
Ihre Überzeugung ist, das,nicht für den Staat arbeiten zu müssen.

Dein Partner passt leider voll in das Klientel hinein...
Ich würde hinterfragen, ist dein Partner wirklich krank oder redet er das seinem Umfeld nur ein und ist eigentlich recht clever?  Nur weil er sich schnell unter Druck gesetzt fühlt...heißt das nichts ....wenn man weiß, wie es geht.
Der Zweck heiligt die Mittel und es könnte sein, das dein Partner von vornherein auf ganz andere Ziele abgezielt hat. Natürlich fühlt er sich unter Druck gesetzt, wenn du diese Wege jetzt hinterfragst. Das ist aber ganz normal und nicht krankhaft-denn du bist dann die Jenige, die seine Pläne kaputt zu machen droht.

Hinterfrage also, zu welcher Art von Frührentner er dann gehört...er könnte auch ein "Nassauer" sein.

Zu allen anderen Bedenklichkeiten hast du hier schon gute Antworten bekommen..


 

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P
pustew
07.05.21 um 13:40
In Antwort auf beate44

Hallo,
bei mir klingeln auch die Alarmglocken, aber aus anderen Gründen:
Es gibt zahlreiche Geschichten wo "kranke" auf die Frührente hinarbeiten. Oft ist das deren Lebensziel. In meinem Umfeld ist eine Frau, die der arbeitenden Bevölkerung den Vogel zeigt. Ihr Ziel war schon immer die frühe Rente und diese auch weiter zu bekommen. Wenn man clever ist, schafft man das auch. Sie wird dann alle paar Jahre überprüft und sie macht auch jede Reha mit´. Sie kennt mittlerweile jedes Symptom und alle Fachbegriffe der psychologischen Medizin und ist somit immer ein überzeugender Darsteller. ...Sie hat drei Kinder, ein Auto, ein Haus...usw....als ich sie fragte, wie sie das schafft, erklärte sie es mir. Psychische Erkrankungen sind selbst für Gutachter schwer greifbar . Sie ist auf die Idee gekommen, als sie tatsächlich mal krank war und es sich für sie gut und richtig anfühlte, bezahlt zu Hause zu bleiben. Dann hat sie alle Mittel und Wege "studiert" und ist Frührentnerin geworden. Total verboten, wenn man bedenkt, wie sie den Staat betrügt. Sie geht nämlich, wie viele andere auch morgens aus dem Haus und geht arbeiten....und zwar schwarz und nur gegen Bares und kommt so auf ca. 1400 Euro im Monat plus Rente.
Ihre Überzeugung ist, das,nicht für den Staat arbeiten zu müssen.

Dein Partner passt leider voll in das Klientel hinein...
Ich würde hinterfragen, ist dein Partner wirklich krank oder redet er das seinem Umfeld nur ein und ist eigentlich recht clever?  Nur weil er sich schnell unter Druck gesetzt fühlt...heißt das nichts ....wenn man weiß, wie es geht.
Der Zweck heiligt die Mittel und es könnte sein, das dein Partner von vornherein auf ganz andere Ziele abgezielt hat. Natürlich fühlt er sich unter Druck gesetzt, wenn du diese Wege jetzt hinterfragst. Das ist aber ganz normal und nicht krankhaft-denn du bist dann die Jenige, die seine Pläne kaputt zu machen droht.

Hinterfrage also, zu welcher Art von Frührentner er dann gehört...er könnte auch ein "Nassauer" sein.

Zu allen anderen Bedenklichkeiten hast du hier schon gute Antworten bekommen..


 

Also wenn er so stark psychisch krank ist, würde mir das mit der Familienplanung auch arg zu denken geben. Denn wenn er sich gar nicht in der Lage fühlt zu arbeiten, noch nicht mal 20 Stunden etc, wie will er dann Kinder groß ziehen? Warum denkt er übrigens, dass das mal eben so bewilligt wird....
Teilweise wird sowas doch auch nur zeitlich bewilligt und bei psychischen Erkrankungen wird doch bestimmt eine Therapie etc erwartet ehe man verberentet wird. Hat er das alles schon durch?? Kenn es auch so, dass man erstmal eine Reha machen muss, um einschätzen zu können ob und wie weit man arbeitsfähig ist. Habe selber in der Kur einige Menschen erlebt, die das als Auflage bekamen, allerdings ist das auch schon über 10 Jahre her.
Dann gibt es auch Menschen, die eine Teilrente bekommen und somit sich noch was dazuverdienen können.
Ich finde schon, dass er das hätte mit dir besprechen sollen. Es würde dich ja sehr einschränken, wenn ihr zusammen bleibt und Kinder bekommen möchtet. Da wäre klar, dass er zu Hause bleibt, du arbeiten gehst. Und da wäre für mich der Knackpunkt ob er das psychisch schafft bzw überhaupt will.
 

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A
astarte
07.05.21 um 13:40
In Antwort auf ashlyn_23699804

Mich stört es, weil das für mich "Aufgeben" wäre. Man kann ja auch Teilzeit arbeiten, den Job wechseln, Therapien machen etc.. Wenn er einmal diesen Weg einschlägt, gibt es kein zurück mehr. Und selbst wenn ich gut verdiene, was mein Plan ist (bin noch im ersten Job nach dem Studium) muss er sich später wenigstens an einer Wohnung und an den Kosten für das Kind beteiligen und das kann er so nicht. Und das bedeutet, dass wenn ich mich für ihn entscheide, automatisch seine Sackgasse auch mein Weg sein muss. So fühl es sich zumindest an. Was andere denken ist mir egal, darum geht es mir nicht, also die gesellschaftliche Stellung dadurchy

Hm, ist bleibt die Frage, ob ihr grundsätzlich zusammenpasst. Er hat sich bewusst für die Frührente entschieden, darauf hingearbeitet und war die ggü auch nicht ehrlich. Ihr habt unterschiedliche und ggf unvereinbare Ziele und Vorstellungen.

Ich würde erstmal das Kinderthema sein lassen, an euren individuellen Problemen arbeiten (vor allem auch deines) und erstmal abwarten, ob es mit euch zukünftig weitergeht.

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J
jetlum_19313627
07.05.21 um 14:03
In Antwort auf ashlyn_23699804

Mich stört es, weil das für mich "Aufgeben" wäre. Man kann ja auch Teilzeit arbeiten, den Job wechseln, Therapien machen etc.. Wenn er einmal diesen Weg einschlägt, gibt es kein zurück mehr. Und selbst wenn ich gut verdiene, was mein Plan ist (bin noch im ersten Job nach dem Studium) muss er sich später wenigstens an einer Wohnung und an den Kosten für das Kind beteiligen und das kann er so nicht. Und das bedeutet, dass wenn ich mich für ihn entscheide, automatisch seine Sackgasse auch mein Weg sein muss. So fühl es sich zumindest an. Was andere denken ist mir egal, darum geht es mir nicht, also die gesellschaftliche Stellung dadurchy

Hallo, ich finde Deine Reaktion auch sehr gut und würde Dich gerne darin bestärken.
Es gibt psychische Krankheiten, die chronisch und sehr schwer verlaufen, sodass eine reguläre Erwerbstätigkeit kaum möglich ist. Klar, dafür gibt es unser Sozialsystem, um solchen Menschen wenigstens ein geordnetes Leben zu ermöglichen. Das ist gut so.

Aber wenn man so schwer krank ist, dann hat man kaum Entscheidungsspielraum. Dann gibt es meist keine Alternative zur Frührente, weil es auf dem Arbeitsmarkt einfach nicht funktioniert.

So wie Du das schilderst, hat Dein Freund Entscheidungsspielraum, weil er sich für die Frührente entscheiden will. Das macht die Sache sehr schwierig. Vielfach hat eine Berufstätigkeit auch was Stabilisierendes für psychisch kranke Menschen. Sie haben einen zeitlichen Rahmen, eine Aufgabe, das Gefühl, etwas beitragen zu können. Sich dann zu "entscheiden", ein Frührentnerdasein zu führen, macht bestimmt nicht glücklich, weder ihn noch das Umfeld, also Dich.

Wenn er tatsächlich so schwer krank ist, dass Frührente die einzige Alternative ist, hat er bestimmt auch nicht die Kraft, Dich in der Betreuung und Erziehung der Kinder angemessen zu unterstützen. Die Gefahr besteht, dass Du Dich beruflich und als Mutter verausgabst und auch im Partner nicht den emotionalen Rückhalt hast, den Du brauchst. Das ist nicht gut für die Kinder, nicht gut für Dich und nicht gut für den Partner. Die finanziellen Einbußen und die Tatsache, dass man den Kindern viele Dinge nicht bieten kann, die einem Kind helfen, seine Talente zu entfalten (Musikschule, Sportausrüstung, Ausbildung, Urlaub etc.) ist das Eine. Aber noch gravierender ist, dass man eben für Elternschaft auch eine gewisse emotionale Stabilität braucht, um gut für die Kinder da sein zu können.

Wenn man in der Lage ist, sich frei für oder gegen Berufstätigkeit zu entscheiden, sollte man so verantwortungsbewusst sein, dieses Leben nicht einer jungen Frau aufzudrängen, die ganz legitime Wünsche hat, wie sie ihr Leben gestalten will. Mir scheint der Wunsch Deines Freundes nach Frührente daher sehr egoistisch. Für diese Form von Egoismus ist, denke ich, in echter Liebe kein Raum.

Ich denke, es ist etwas anderes, wenn man in einer Beziehung steht und der Partner dann plötzlich krank wird, sodass er nicht mehr viel zum Einkommen oder im Familienleben beitragen kann. Großen Respekt, wenn man sich dann entscheidet, dem Partner treu zu bleiben - schließlich hätte es genauso gut umgekehrt sein können, dass man selber auf Hilfe angewiesen ist. Aber bei Dir ist die Situation offensichtlich anders. Deine Alarmglocken zeugen nicht von Egoismus, sondern von einer gesunden Selbstachtung.

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ashlyn_23699804
07.05.21 um 14:09
In Antwort auf jetlum_19313627

Hallo, ich finde Deine Reaktion auch sehr gut und würde Dich gerne darin bestärken.
Es gibt psychische Krankheiten, die chronisch und sehr schwer verlaufen, sodass eine reguläre Erwerbstätigkeit kaum möglich ist. Klar, dafür gibt es unser Sozialsystem, um solchen Menschen wenigstens ein geordnetes Leben zu ermöglichen. Das ist gut so.

Aber wenn man so schwer krank ist, dann hat man kaum Entscheidungsspielraum. Dann gibt es meist keine Alternative zur Frührente, weil es auf dem Arbeitsmarkt einfach nicht funktioniert.

So wie Du das schilderst, hat Dein Freund Entscheidungsspielraum, weil er sich für die Frührente entscheiden will. Das macht die Sache sehr schwierig. Vielfach hat eine Berufstätigkeit auch was Stabilisierendes für psychisch kranke Menschen. Sie haben einen zeitlichen Rahmen, eine Aufgabe, das Gefühl, etwas beitragen zu können. Sich dann zu "entscheiden", ein Frührentnerdasein zu führen, macht bestimmt nicht glücklich, weder ihn noch das Umfeld, also Dich.

Wenn er tatsächlich so schwer krank ist, dass Frührente die einzige Alternative ist, hat er bestimmt auch nicht die Kraft, Dich in der Betreuung und Erziehung der Kinder angemessen zu unterstützen. Die Gefahr besteht, dass Du Dich beruflich und als Mutter verausgabst und auch im Partner nicht den emotionalen Rückhalt hast, den Du brauchst. Das ist nicht gut für die Kinder, nicht gut für Dich und nicht gut für den Partner. Die finanziellen Einbußen und die Tatsache, dass man den Kindern viele Dinge nicht bieten kann, die einem Kind helfen, seine Talente zu entfalten (Musikschule, Sportausrüstung, Ausbildung, Urlaub etc.) ist das Eine. Aber noch gravierender ist, dass man eben für Elternschaft auch eine gewisse emotionale Stabilität braucht, um gut für die Kinder da sein zu können.

Wenn man in der Lage ist, sich frei für oder gegen Berufstätigkeit zu entscheiden, sollte man so verantwortungsbewusst sein, dieses Leben nicht einer jungen Frau aufzudrängen, die ganz legitime Wünsche hat, wie sie ihr Leben gestalten will. Mir scheint der Wunsch Deines Freundes nach Frührente daher sehr egoistisch. Für diese Form von Egoismus ist, denke ich, in echter Liebe kein Raum.

Ich denke, es ist etwas anderes, wenn man in einer Beziehung steht und der Partner dann plötzlich krank wird, sodass er nicht mehr viel zum Einkommen oder im Familienleben beitragen kann. Großen Respekt, wenn man sich dann entscheidet, dem Partner treu zu bleiben - schließlich hätte es genauso gut umgekehrt sein können, dass man selber auf Hilfe angewiesen ist. Aber bei Dir ist die Situation offensichtlich anders. Deine Alarmglocken zeugen nicht von Egoismus, sondern von einer gesunden Selbstachtung.

Vielen Dank für deine Antwort. Das berührt mich wirklich sehr was du schreibst. Dann hat mich mein Bauchgefühl nicht getäuscht merke ich jetzt, danke!

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J
jetlum_19313627
07.05.21 um 14:21
In Antwort auf ashlyn_23699804

Vielen Dank für deine Antwort. Das berührt mich wirklich sehr was du schreibst. Dann hat mich mein Bauchgefühl nicht getäuscht merke ich jetzt, danke!

Freut mich!
Was für eine psychische Erkrankung ist das eigentlich?

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A
ashlyn_23699804
07.05.21 um 15:30
In Antwort auf jetlum_19313627

Freut mich!
Was für eine psychische Erkrankung ist das eigentlich?

Depressionen, Trauma, Sucht.

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J
jetlum_19313627
07.05.21 um 15:40
In Antwort auf ashlyn_23699804

Depressionen, Trauma, Sucht.

ok, das klingt nach einer großen "Packung" - harte Arbeit, damit klar zu kommen und zu leben. Aber es gibt einen Weg. Da ist das komplette Programm erforderlich, Therapie, Selbsthilfegruppe, ggf. Medikamente. Nur so wird es besser. Dann bestehen aber auch gute Chancen, wieder zu sich selbst zu finden. Eine tragfähige Partnerschaft auf Augenhöhe, mit Geben und Nehmen, hilft da bestimmt... Frührente nicht unbedingt. Schon klar, dass sich jemand, der damit zu kämpfen hat, manchmal nach Ruhe sehnt... nach dem Rentnerdasein. Aber es hilft wohl eher nicht. Weder Deinem Freund noch Dir, fürchte ich...

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S
senri_23469945
07.05.21 um 15:44
In Antwort auf ashlyn_23699804

Depressionen, Trauma, Sucht.

Möglich, dass meine Denkweise zu hart ist aber für mich sind das echt keine Gründe, nie wieder arbeiten zu gehen. Dann kommt er auch mal auf andere Gedanken und hat nicht so viel Zeit, seinen Süchten nachzugehen. Was er braucht, ist ein guter Psychologe, Klinikaufenthalt und vielleicht auch das ein oder andere Medikament. Aber nie wieder arbeiten zu gehen, ist hier keine Option. Ganz ehrlich, es gibt Menschen, die sind so schlimm krank, dass sie daran sterben werden und/oder nur noch Schmerzen verspüren. Diese Menschen müssten in meinen Augen wirklich nicht mehr arbeiten gehen und die kurze Zeit die sie haben, noch zu Hause verbringen können. Aber nicht ein 32-jähriger, der sich ein einfaches Leben machen will und seiner jungen Freundin damit ihr Lebensplan zerstört.

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ashlyn_23699804
07.05.21 um 15:55
In Antwort auf senri_23469945

Möglich, dass meine Denkweise zu hart ist aber für mich sind das echt keine Gründe, nie wieder arbeiten zu gehen. Dann kommt er auch mal auf andere Gedanken und hat nicht so viel Zeit, seinen Süchten nachzugehen. Was er braucht, ist ein guter Psychologe, Klinikaufenthalt und vielleicht auch das ein oder andere Medikament. Aber nie wieder arbeiten zu gehen, ist hier keine Option. Ganz ehrlich, es gibt Menschen, die sind so schlimm krank, dass sie daran sterben werden und/oder nur noch Schmerzen verspüren. Diese Menschen müssten in meinen Augen wirklich nicht mehr arbeiten gehen und die kurze Zeit die sie haben, noch zu Hause verbringen können. Aber nicht ein 32-jähriger, der sich ein einfaches Leben machen will und seiner jungen Freundin damit ihr Lebensplan zerstört.

Danke. Er hat zwar seine Dämonen und eine schlimme Vergangenheit, aber ich stimme dir zu, dass so mit seinem Leben abzuschließen  doch auch keine Lösung sein kann. Ich möchte dieses trostlose Leben nicht mit ihm führen. Aber er sieht wohl keine Hoffnung, dass es für ihn auch mal ein gutes Leben geben könnte und will lieber nichts ändern.

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J
jetlum_19313627
07.05.21 um 16:04
In Antwort auf ashlyn_23699804

Danke. Er hat zwar seine Dämonen und eine schlimme Vergangenheit, aber ich stimme dir zu, dass so mit seinem Leben abzuschließen  doch auch keine Lösung sein kann. Ich möchte dieses trostlose Leben nicht mit ihm führen. Aber er sieht wohl keine Hoffnung, dass es für ihn auch mal ein gutes Leben geben könnte und will lieber nichts ändern.

oh, sehr traurig... Es ist sicher so, dass man nach vielen schlechten Erfahrungen auch mal entmutigt sein kann. Manche müssen mehr kämpfen fürs Glück als andere. Das mag ungerecht sein... aber es gibt ja keine Alternative - und es gibt sicher einen Weg nach vorne... Und wie Quackberry sagt, auf einen so resignierten Weg eine junge Frau mit Perspektive mitzunehmen und darauf festlegen zu wollen, ist ganz schön egoistisch. Gut, dass Du das spürst und nicht mehr mitmachen möchtest.

Jetzt musst Du Dir den Rückweg gut überlegen. Wenn Du Dich trennen möchtest, kann das schwer werden... es kann sein, dass es ihm dann schlechter geht und Du Dich dadurch auch schlecht oder unter Druck fühlst... vielleicht solltest Du da doch auch Hilfe suchen?

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J
jetzterstrecht
08.05.21 um 9:07

Ich sehe da eine Einbahnstraße in die finanzielle Abhängigkeit vom Staat. 
 Und was fur eine Sucht? Ist die noch aktuell? 

Eine psychische Erkrankung, die dermassen gravierend ist, dass eine lebenslängliche Rente zugesprochen würde, ist nun nicht unbedingt das, was für ein erfüllendes Familienleben spricht. 

Und wenn sie eigentlich nicht ganz so schlimm ist, sondern mit Therapie etc. in den Griff zu bekommen wäre, Dein Freund es jedoch vorzieht, auf Staatskosten zu leben, wäre das für mich persönlich inakzeptabel und auch nichts, was ich meinen Kindern vorleben wollen würde. 

Nimms mir bitte nicht übel, wenn ich da Klartext spreche: Lauf.
 

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U
user255825478
08.05.21 um 17:37
In Antwort auf ashlyn_23699804

Guten Morgen,

ich (23) und mein Freund (32) sind seit 1 Jahr ein Paar.

Mittlerweile ist es sehr ernst geworden und mir gefällt der Gedanke die nächsten Jahre zu planen. Wir sind uns einig, dass wir beide noch einiges erleben wollen und uns auch um uns selbst kümmern wollen (z. B. eigene persönliche Ziele erfüllen; Reisen etc.).

Dennoch hat sich bei mir in den letzten Wochen der Gedanke ergeben, dass ich mir speziell mit ihm auch vorstellen könnte, Kinder zu bekommen in ein paar Jahren. Allein dieser Gedanke gibt mir irgendwie ein schönes Gefühl und ich kann mich mit der Vorstellung anfreunden.

Mein Freund hat daraufhin eher zurückhaltend reagiert. Er hat psychische Probleme und auch derzeit keine langfristige Arbeitssituation, daher sind wir so verblieben, dass wir uns erstmal um uns und unsere Zukunft/Gesundheit/Stabilität kümmern und dann in ein paar Jahren nochmal sprechen. So weit so gut.

Ein paar Tage später hat er mir eröffnet, dass er Frührente wegen einer psychischen Krankheit bekommen könnte und auch das auch bis ans Ende seines Leben. Er hat sich bewusst dazu entschieden, dies zu beantragen. Er sagte, dass er diesen Gedanken auch als durchaus angenehm empfinden würde. Es steht noch nicht fest, aber wenn wäre das für ihn in Ordnung mit sehr wenig Geld auszukommen. Bei mir sind sofort die Alarmglocken angegangen, denn ich weiß, dass man als Renter definitiv keine Familie gründen sollte. Obwohl meine finanzielle Situation stabil ist, ist mir das einfach zu krass. Ich habe dementsprechend geschockt und verletzt reagiert und mein Freund fühlt sich jetzt von mir unter Druck gesetzt.

Ich kann nur sagen psychische Probleme, Arbeitssuche etc. damit kann ich mir dennoch eine Zukunft vorstellen, aber nicht, wenn er dauerhaft arbeitsunfähig ist. Aber für ihn ist das scheinbar okay und er fand meine Reaktion sehr übertrieben. Für mich bedeutet diese "Renten-Idee" einfach einen Schlag ins Gesicht, dass er einfach seinen Plan-B verfolgen würde und happy Rentner wird. Mit Kindern und anderen Plänen braucht man dann ja nicht mehr anzukommen.

Mich würde interessieren, ob ich überreagiere oder nicht. Soll ich mich entspannen? LG

Das er Kindern und dem Arbeitsalltag psychisch nicht gewachsen ist, ist also egal - Hauptsache er verdient Geld? Bis man mit so jungen Jahren Rente bekommt muss schon wirklich einiges passieren, das bekommt man nicht einfach mal für ein Standart Depressiönchen. Wenn also die Ärzte der Meinung sind, er kann nicht und wird auch nicht wieder, dann würde ich das sehr, sehr ernst nehmen.

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U
user255825478
08.05.21 um 17:38
In Antwort auf jetzterstrecht

Ich sehe da eine Einbahnstraße in die finanzielle Abhängigkeit vom Staat. 
 Und was fur eine Sucht? Ist die noch aktuell? 

Eine psychische Erkrankung, die dermassen gravierend ist, dass eine lebenslängliche Rente zugesprochen würde, ist nun nicht unbedingt das, was für ein erfüllendes Familienleben spricht. 

Und wenn sie eigentlich nicht ganz so schlimm ist, sondern mit Therapie etc. in den Griff zu bekommen wäre, Dein Freund es jedoch vorzieht, auf Staatskosten zu leben, wäre das für mich persönlich inakzeptabel und auch nichts, was ich meinen Kindern vorleben wollen würde. 

Nimms mir bitte nicht übel, wenn ich da Klartext spreche: Lauf.
 

"Und wenn sie eigentlich nicht ganz so schlimm ist, sondern mit Therapie etc. in den Griff zu bekommen wäre" ... Bekommst du keine Frührente.

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lillybeth
lillybeth
08.05.21 um 19:28

Für mich hört es sich so an, als moechte dieser Mann keine Kinder. Damit sollte sich das eigentlich erledigt haben. 

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quellbrunn
quellbrunn
08.05.21 um 21:01

Von was für einer Art psychischer Probleme sprechen wir denn? Ist es etwas, das tiefgehend, chronisch ist, oder etwas, das mit viel Therapie in den Griff zu bekommen ist? Ist es ersteres, finde ich, dass er sich zurecht unter Druck gesetzt fühlt. Bei zweiterem, bin ich da eher auf deiner Seite. Aber so weit ich weiß, ist ja auch ein Rentner Status nicht in Stein gemeißelt.
 

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quellbrunn
quellbrunn
08.05.21 um 21:12
In Antwort auf ashlyn_23699804

Danke. Er hat zwar seine Dämonen und eine schlimme Vergangenheit, aber ich stimme dir zu, dass so mit seinem Leben abzuschließen  doch auch keine Lösung sein kann. Ich möchte dieses trostlose Leben nicht mit ihm führen. Aber er sieht wohl keine Hoffnung, dass es für ihn auch mal ein gutes Leben geben könnte und will lieber nichts ändern.

Diese negative Einstellung ist leider ein Teil psychischer Erkrankungen. Aber auch Traumata und Sucht kann man mit den passenden Therapien sehr gut bearbeiten.
Dein Freund sollte erstmal stationär auf eine psychotherapeutische Klinik, am besten sogar eine Klinik mit Schwerpunkt Traumabearbeitung. Da kann auch medikamentös eingestellt werden. Danach engmaschige zusammenarbeit mit Therapeuten und Psychiatern.
Ich habe selbst ein Trauma erlitten und bin nachhaltig geschädigt und habe deshalb auch einen Behindertenstatus. Aber mich berenten zu lassen das würde mir im Traum nicht einfallen.
Mit viel viel Therapie kann man wirklich ein einigermaßen normales Leben führen und auch wieder arbeiten gehen. Vielleicht solltest du erstmal darüber in Ruhe nochmal mit ihm reden, anstatt ihn mit Familienplanung "unter Druck zu setzen." Ein Schritt nach dem anderen. Wenn er allerdings wirklich nicht gewillt ist, irgendetwas an seiner Situation zu verbessern, kannst du ihn durchaus damit konfrontieren, dass du dir dann langfristig keine gemeinsame Zukunft vorstellen kannst.

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quellbrunn
quellbrunn
27.05.21 um 2:00

TE, gibts irgendetwas Neues?

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tantesara
tantesara
27.05.21 um 11:32

Hi alle,
Was krankhaftes sehe ich hier gar nicht.
normale menschliche Gedanke "nicht arbeiten ,aber trotzdem normal leben".
Viele von uns träumen/planen so eine Zustand zu erreichen wo wir brauchen
nicht mehr arbeiten,aber haben alles was wir brauchen.
Manche so gar kauffen Lotery karte um Jackpot zu gewinen und die Zustand
zu erreichen.

Nur die Lösung mit Frührente hat viele Nachteile:

Alein um die FR zu kriegen er muss schon viel arbeit in die Richtung inwestieren.
D.h.er muss schohn zum Ärzte gehen,mekkern regelmäsig.zeigen sich mehr
krank als man ist.
D.h. schohn nicht um
sonst.

Dann,wenn er noch nicht gearbeitet hat,die Rente wird sehr klein sein(als Rentner
man muss selber Miete zahlen). Dann man muss so wie so an Socialamt/Jobzenter
melden.
Dann wieder muss jedes halbes Jahr Bogen ausfülen,zeitig einreichen.
Das auch arbeit,nichts um sonst.

Dann,er kann absoliut nicht Arbeiten.Wenn irgendwo kommt raus das er aus Arbeit
Verhältnis  Geld gekriegt hat,seine Rente wird weg genomen.
Dann ,es kann sein dass er kein Führerschein kriegt ,
und es kan sein dass noch viel mehr Nachteile.

Viel einfacher machen so wie hier alle machen, die nicht arbeiten wollen.
Melden sich an jobzenter.

Da kriegt man Miete bezahlt und Regelsatz ca.420 euronen.
Dazu darf man noch 200 e verdienen.
Kann man jeder zeit beenden,spähter wieder anmelden.

Also Plan von Freund von TE finde ich zu kompliziert.
LG

 

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A
annika9219
27.05.21 um 14:10

Deine Reaktion ist genau richtig und vollkommen verständlich und nachvollziehbar.

Sein geplanter weiterer Lebensweg ist ein anderer als deiner.  Somit sehe nicht das das bei euch passen soll.
Allerdings denke aber auch, das es nicht mal eben geht "Frühverrentung" 
Er ist 32 müsste somiz naoch gute 35 Jahre arbeiten 

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quellbrunn
quellbrunn
27.05.21 um 16:43
In Antwort auf annika9219

Deine Reaktion ist genau richtig und vollkommen verständlich und nachvollziehbar.

Sein geplanter weiterer Lebensweg ist ein anderer als deiner.  Somit sehe nicht das das bei euch passen soll.
Allerdings denke aber auch, das es nicht mal eben geht "Frühverrentung" 
Er ist 32 müsste somiz naoch gute 35 Jahre arbeiten 

Frühverrentung ist etwas anderes als die reguläre Altersrente, bitte nicht verwechseln.

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