Hi,
ich bin seit etwa 1,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Sie hat eine 6-jährige Tochter und der Kontakt zum Vater ist gut. Naja - zu gut. Bevor wir uns kennenlernten waren sie zwar getrennt, haben aber nahezu alle Zeit miteinander verbracht. Deshalb verstehe ich, dass da eine starke Bindung ist. Und ich will der Kleinen auch nicht den Vater nehmen. Deshalb habe ich klargemacht, dass ich weder seine Rolle als Vater, noch seine Rolle als Freund antasten will. Aber meine Freundin versteht einfach nicht, dass es sich für mich komisch anfühlt, wenn er, wie soll ich sagen..mehr als das ist. Wenn ich samstags keine Zeit habe, ist das kein Problem, dann fahren sie zu dritt an den See. Wenn ich arbeiten bin, kommt er zu ihnen nach Hause, sie kocht für ihn und sie verbringen den ganzen Tag wie eine Familie. Es fühlt sich an, als wäre er der zweite Mann in unserer kleinen Familie.
Jetzt war es Monate lang gut und ich fand mich damit ab. Heute sagt sie mir so nebenher, dass er an Weihnachten mit uns feiern wird. Meine Eltern, ihre Eltern, wir drei und..der Ex. Ja, auch der Vater der Kleinen. Aber ich kenne ihn kaum und meine Eltern gar nicht.
Ich zweifele an mir, ob ich das alles mit zu viel Stolz angehe und mehr über meinen Schatten springen müsste, oder ob meine Freundin eigentlich erkennen sollte, dass sie sich damals getrennt hat und damit leben muss, dass jetzt ein neuer Mann in ihrem Leben ist. Und der Ex sollte Vater und Freund sein, aber nicht mehr ihre Familie.
Mit wem ich auch spreche - jeder sagt mir, dass er/sie das nicht mitmachen würde. Aber ich will eigentlich darüber stehen und es hinbekommen. Nur ich weiß nicht wie - momentan fühlt es sich an, als wären die drei irgendwie immernoch eine Familie und meine Freundin packt mich einfach mit drauf, anstatt mit dem einen abzuschließen und eine neue Beziehung anzufangen. Sie sagt, dass sie ihn noch immer liebt, nur auf eine andere Weise, und dass sie ihn niemals für mich aus dem Leben werfen wird. Und das will ich auch nicht, aber sollten nicht gewisse Grenzen dem Partner, und nur dem Partner, vorbehalten sein?
Was haltet ihr davon?