Nachdem mein Freund und ich immer mal wieder einige Probleme hatten, die hauptsächlich darauf beruhten, dass ich mich „vor den Kopf gestoßen“ fühlte, glaube ich nun erkannte zu haben, warum.
Um es gleich vornweg zu sagen: Ich meine das nicht wertend. Er ist einfach wie er ist und ich bin einfach, wie ich bin.
Ich bin jemand, der seine Mutter zum Geburtstag auch mal in den Arm nimmt. Der sieht und spürt wann es jemanden in seiner Umgebung nicht gut geht. Ich frage nach, zeige Interesse, weil es mir tatsächlich etwas bedeutet und nicht „weil man das so macht“ und ich tue auch Dinge, für andere, die ich alleine nie tun würde. Springe über meinen Schatten um meiner Mum einen gefallen zu tun oder gehe eben mit zu der öden Familienfeier bei meinem Freund, obwohl mich da alle wie Luft behandeln.
Darum geht’s aber gar nicht.
Er ist: Sehr auf sich bezogen. In Gesprächen mit Bekannten beobachte ich immer wieder wie er das Ruder zu sicher herum reißt. Manchmal Sachen erzählte, die gar nichts mit dem anderen zu tun haben. In seiner Familie gibt es keinen Austausch von Berührungen oder wirkliches Interesse am anderen. Seine Mutter hat z.b. 3 mal vergessen dass er beruflich in eine andere Stadt versetzt wird….
Meinem Freund reicht es aus, mich in seiner Nähe zu haben. Also ich sitze bspw. In der Küche und er im Wohnzimmer ohne Austausch/Gespräche/gemeinsame Unternehmungen. Wenn er merkt, die Beziehung läuft eher so vor sich hin, spricht er es nicht an. Problemen geht er generell aus dem Weg.
Seine Freunde hat er fast alle verloren, weil er die Beziehungen nicht pflegt. Ihm bedeutet es auch nichts anderen was zu schenken, Geburtstage sind ihm nicht so wichtig, er macht sich keine Gedanken (weder bei mir noch bei anderen) – und wenn doch, dann geht es ihm nur darum, Anerkennung zu bekommen anstatt darum, ob der andere sich gefreut hat. (Konnte ich schon mehrfach beobachten)
Wenn es bei uns schlecht läuft und wir Streit haben, ich mich verletzt fühle usw. ist er eher arrogant und herablassend, lebt sein Leben weiter als sei nichts, hat Spaß...lacht viel. Keine Anzeichen von Traurigkeit/Bedauern/Verlustängsten.
„Dann ist das eben so“...und „wenn das für dich besser wäre“ sind so seine Standardsätze bei Streit. Er handelt mit Vernunft und Argumenten, ich habe aber nie den Eindruck, dass es ihn emotional berührt.
Als ich ihn kennen lernte, hatte er gerade „Liebeskummer“ und wirkte schon niedergeschlagen. Als wir dann einige Zeit später zusammenkamen, war er auch anders, aber eben nicht sehr lange. Generell ist seine letzte Beziehung wohl ganz genau so gelaufen wie meine, nur dass es länger „einfach so lief“, weil keiner was gesagt hat.
Nachdem ich nun seine ganze Familie kenne, glaube ich: die sind da einfach so. Denen bedeuten ganz andere Dinge im Leben etwas. Eher Geld/Ansehen
Mich würde einfach mal eure Meinung dazu interessieren. Ob ihr mit einem Mann so leben könntet, wenn ihr vollkommen anders wärt.
Wir haben eine Reise gebucht die in 5 Wochen sein soll. Da wir uns seit 3 Wochen kaum gesehen haben, weiß ich nicht ob ich die Reise stornieren sollte. Seine Antwort dazu war: Wenn du das für richtig hälst.
Kein: Um Gottes Willen, tu das nicht, du bist mir wichtig, ich weiß es lief scheiße, aber das steht nicht in meiner Absicht….oder irgendwas...