an0N_1287363799zLiebe svenja286,
wenn dich die Qualmerei von deinem Freund stört, kannst du es ihm sagen. Sollte er keine Rücksicht darauf nehmen, kannst du die Beziehung beenden. Da du das nicht möchtest, willst du ihm lieber helfen. Dazu kann ich dir nur sagen, dass jeder Mensch selber mit dem Rauchen aufhören muss. Das gehört wie Essen und Atmen zu den Dingen, die man selber erledigen muss. ABER: wenn er rauchen WILL, dann wird er es tun und wenn er es NICHT WILL, dann wird er es lassen. Alles andere ist Augenauswischerei. Es gibt auch kein Suchtproblem, das reden wir uns nur ein. Jeder Raucher hört jeden Tag 10 bis x Mal auf zu rauchen. Und jeder Raucher überlebt jeden Tag eine 6-10 stündige Rauchpause, das nennt sich dann Schlaf. Entscheidend ist es, den Glimmstängel nicht anzuzünden, erst dann ist man Nichtraucher. Und solange dein Freund jeden Tag erneut die Entscheidung für diese tolle Packung und das Abbrennen dieser tollen Kippen trifft (und sich damit einräuchert, sodass du ihn abends entsetzt von dir stößt), solange werden alle deine Sorgen und Ratschläge immer wieder im Streit münden.
Es gibt eine einzige Form von Hilfestellung, die ich begrüßen würde und die VIELLEICHT ein ganz kleines bisschen dazu beitragen könnte, dass er die Qualmerei sein lässt und die hast du nicht erwähnt. Weshalb ihr vermutlich auch immer wieder zum Streiten kommt. Versuch es doch mal mit LOB anstatt KRITIK. LOBE ihn, wenn er dir berichtet, dass er heute nur halb so viel geraucht hat wie sonst üblich. Sage ihm, dass sein Schweiß besser riecht, sein Sperma besser schmeckt, seine Haut reiner ist, wenn er weniger oder gar nichts mehr raucht. Oder was auch immer. Sprich ihm Mut und Zuversicht zu und sage ihm, dass sich die Welt weiterdrehen wird, obwohl er aufgehört hat zu quartzen. Zeige ihm, dass es ein fröhliches Leben ohne knietief hängende Dunstwolken und ohne Gestank gibt.
Und vor allem: nimm bitte die Quartzerei nicht so wichtig. Sollte sie nämlich tatsächlich so wichtig sein, wie du behauptest, müsstest du die notwendigen Konsequenzen ziehen und dich trennen. Und nachdem du das nicht tun möchtest, kann es so wichtig dann wohl auch wieder nicht sein, oder?
Freundliche Grüße von einem nichtrauchenden Raucher mit jahrzehntelanger Toleranz-Erfahrung, der am eigenen Leib erfahren musste, dass Beziehungen zwischen Rauchern und Nichtrauchern über viele, viele Jahre funktionieren können. Es winkt freundlich: PY158 :)