Hey zusammen,
Und zwar folgendes:
ich bin jetzt gut 1 1/2 Jahre mit meinem Freund zusammen und wir wollten eigentlich bald zusammen ziehen.
Nun ist es so, dass wir beide einige Probleme haben (ich rede mit ihm drüber, er nur wenn es ihm passt).
Das wäre ja auch alles ok, wenn er sich nicht auf einmal von jetzt auf gleich komplett von mir abkapselt und sich nicht mehr meldet.
Am Samstag hatten wir ein Streitgespräch in dem es darum ging, wie er was mit seiner Mutter klärt und sich das nicht vorschreiben lässt. Ich war etwas genervt, weil er sich wieder von ihr hat einlullen lassen, im Sinne von "alles vergeben und vergessen" ...soweit so gut. Und am Ende bin ich wieder diejenige die sich die Beschwerden über jene Frau anhören muss, ich sehe wie er leidet das ist schrecklich und dann ist alles wieder ok?!
der meinte, er kenne das nicht anders. Ich sagte dann, ich halte das nicht aus. Hab auch geheult.
Dann kam aber ein Satz, der für mich gar nicht ging "ich hab auch ein Leben" boom.autsch. Vor allem da wir bald zusammen ziehen wollten, denn dann haben wir ein gemeinsames Leben.
Man muss dazu sagen, dass wir beide psychisch vorbelastet sind und uns soziale Kontakte schwer fallen. Besonders mir, da ich dank Corona nicht richtig mit meiner neuen Arbeit anfangen konnte.
Auf jeden fall ging es zum größten Teil dann in dem "Gespräch" darum, dass er sich wünscht, dass ich ihm aktiver zuhöre, weil er das Gefühl hat mich interessiert das alles gar nicht was auf der Arbeit passiert.
Ich meinte, es tut mir leid wenn das so rüber kommt aber mir fällt es schwer von seinen ganzen Positiven Sozialen Kontakten zu hören, während ich quasi allein bin mit all dem belastenden Zeug. Zumal ich eh Schwierigkeiten habe, mich längere Zeit zu konzentrieren aus verschiedenen Gründen und das weiß er. Wenn er dann Abends nach Hause kommt, redet er ohne Punkt und Komma, ich merke wie ihn die Sachen von dort belasten. Hebe ihm Tipps, sage er soll sich bitte auch nicht ausnutzen lassen. Dann ist auf einmal alles gar nicht mehr so schlimm und er spielt alles runter.
Am Ende haben wir nochmal "nüchtern" geredet und er meinte so kann es nicht weiter gehen (hatten schon öfter solche Gespräche und die Richtung), er wäre dafür, dass wir uns vielleicht mal mit meiner Psychologin zusammen setzen. Fand ich ne gute Idee.
Der zweite Punkt ist, andersherum macht er genau das, was er mir vorwirft: er schert sich nicht wirklich darum, was bei mir los ist. Mein Vater wird dement, meine Mutter wäre fast im Rollstuhl gelandet. Ich bekomme keine wirkliche Rückmeldung, immer nur: das tut mir leid.
ja schön, anscheinend hat er selbst nicht das richtige Emphatische Empfinden oder was weiß ich. Vielliecht ist er auch überfordert, ich hab keine Ahnung. Wie auch wenn er es mir nicht sagt.
Jetzt hat er sich seit vorgestern nur entnervt gemeldet, wir schreiben uns sonst morgens und abends immer guten Morgen und gute Nacht und zwischendrin mal, wie der Tag so war. Diesbezüglich nichts.
Am Abend kam dann ne Sprahnachricht, er hätte sich zwei Tage frei genommen und gerade mit seiner Mutter telefoniert und ist etwas fertig, hätte auch geweint und geht sie mal besuchen. Keine Ahnung was da vorgefallen ist. Er meinte jeder von uns bräuchte mal seine Zeit allein. (Wir sehen uns ohnehin fast nur an den Wochenenden, nur jetzt am Feiertag mal und unter der Woche sonst gar nicht). Er meinte er meldet sich später oder morgen.
ich habe ihm Verständnis entgegen gebracht.
Dazu kam, dass er meinte wir müssen dringend mal reden, wie am Samstag.
Meinte halt nur, wenn er Zeit für sich braucht kann er das ja gern machen, aber sich von jetzt auf gleich nicht zu melden, da mache ich mir Sorgen (psychische Verfassung und andere gesundheitliche Probleme). Ich würde halt gern mit ihm telefonieren un zu wissen, was Sache ist und hab meine Angst geäußert, dass er Schluss machen will.
Daraufhin ne Nachricht, dass er momentan mit KEINEM Menschen auf der Welt reden will, es ihm außerordentlich leid tut.
Ich schickte ihm ne total verschlafene Voice-Nachricht, dass es auch mir leid tut, dass ich vorhin so überemotional war aber ich mache mir halt Sorgen und alles.
Weil ich mir schon dachte, dass er die gerade nicht anhören kann schrieb ich dann, ich könne es verstehen und er solle sich dann melden wenn er mag. (Man, musste ich da über meinen Schatten springen)
Dann ein nüchternes Gute Nacht ohne emojis, weil ich dachte so sei es besser.
Als dann auch ebenso ein gute Nacht von ihm kam, bekam ich ein mulmiges Gefühl und schickte noch ein "Ich liebe dich" damit gewohnten emojis hinterher, er antwortete darauf "Ich dich auch" mit den gleichen Emojis als ich bereits schlief und ich freute mich am nächsten Morgen, wenigstens etwas zu bekommen, dass mich hoffen lässt das diese Beziehung nicht komplett am Arsch ist.
Für einige mag das wie Kindergarten wirken, für mich teilweise auch mit mittlerweile 25 Jahren (er ist 16 Monate Jünger) aber ich liebe ihn und bin ein Mensch der sich leider viel zu oft an Menschen dran hängt. Daran arbeite ich, aber das dauert. Bin auch in Psychologhischer Behandlung.
Weiß ehrlich gesagt nicht ganz, was ich erwarte hier zu hören, auf jedenfall keine Kommentare á la "was ist das für ein Kindergarten" oder dergleichen.
Bitte nur ernstgemeinte Tipps oder eigene Erfahrungen, Vorwürfe mache ich mir selbst genug, da brauche ich keine sorry.
Könnt mir gern auch ne PN schicken.