Es ist verständlich, dass du leidest...
... aber ich glaube, in deinem Fall brauchst du dir nicht so viele Sorgen zu machen. Es klingt nicht so, als würde dein Freund dich betrügen oder dich nicht vermissen. Immerhin meldet er sich ja oft und behandelt dich auch sehr lieb.
So ein Auslandsaufenthalt ist das Beste, was einem jungen Menschen passieren kann, und es ist ihm zu gönnen, dass er das auch genießt.
Sieh das Positive: von 6 Monaten sind 4 schon vorbei. Das heißt, in wenigen Wochen wird er wieder bei dir sein.
Außerdem sind solche Trennungen immer ein Prüfstein für eine Beziehung. Wenn ihr sie übersteht, ist das ein sehr gutes Zeichen für die Stabilität eurer Beziehung. Wenn nicht, dann ist es besser, du merkst es jetzt als später.
Was du tun kannst: Versuche, möglichst viel mit ihm "mitzuerleben". Ich war als Studentin auch öfter über mehrere Monate im Ausland. Ich hatte damals zwar keinen Freund, aber mein Problem war folgendes: Es war für mich total schwer, Familie und Freunden zu vermitteln, was ich alles tolles erlebt habe. Man kommt nach 4 oder 5 Monaten nach Hause, voller Erlebnisse und Gefühle und alles, und dann wird man gefragt: Und, wie wars? - Ja, was soll man da sagen nach 5 Monaten Intensiverlebnis einer fremden Kultur?!?!?!? Das hat mich teilweise belastet. Ich habe das bei meinem nächsten Auslandsaufenthalt dann so gemacht, dass ich Rundmails an alle Interessierten geschrieben habe, was grade so passiert und wie es mir geht und was ich alles erlebe. Wer es lesen wollte, las es, wer nicht, eben nicht. Aber es gab einige, die sagten, das war aber toll, da konnte ich mich so richtig reinversetzen und mir vorstellen, was du grade so erlebst. Und mit den Leuten konnte ich danach dann auch richtig klasse quatschen, weil sie eben ein gewisses "Grundwissen" hatten.
Mein Rat also: Versuche, von deinem Freund möglichst viel zu erfahren. Natürlich sollst du ihn nicht "verhören", aber vermittle ihm dein Interesse, und vermittle ihm auch, dass dein Leben zu Hause weitergeht, erzähl ihm, was dich bewegt und was du so erlebt hast. Das hilft ihm sicher dabei, nicht ganz die Bodenhaftung zu verlieren. Vielleicht hilft auch das eine oder andere: Und wenn du dann wieder da bist, können wir... werden wir... machen wir vielleicht...
Und glaub mir: Man freut sich nach 6 Monaten Auslandsaufenthalt, weit weg von zu Hause, aber SOWAS von aufs zurückkommen, auch wenn es noch so toll war. Denk dran: Du, seine Familie, seine Freunde hier, das ist seine Heimat.
Ihr packt das schon.