Hallo ihr Lieben, ich habe folgendes Problem:
Mein Freund (30) und ich (23) sind seit 7 Monaten zusammen. Im Grunde passen wir perfekt zusammen, haben zu allen entscheidenden Dingen die gleiche Ansicht und auch sonst unheimlich viel Spaß miteinander.
Es ist jetzt allerdings schon 3 Mal vorgekommen, dass ich ein paar Tage nichts von ihm gehört habe (und er auch nicht auf Anrufe oder SMS reagiert hat).
Einmal bin ich deshalb auch einfach zu ihm gefahren und hab ihm ne Szene gemacht, dass es so nicht geht. Er zeigte Verständnis und schwor, dass sein Verhalten nichts mit mir zu tun gehabt hätte. Er war in dem Moment von anderen Dingen völlig überfordert und von sich selbst unheimlich enttäuscht (Er hatte einen wichtigen Abgabetermin für die Uni vergessen und musste dann innerhalb von 3 Tagen alles runterschreiben).
Aktuell habe ich seit 6 Tagen nichts von ihm gehört. Letzter Stand der Dinge war, dass sein Auto nicht mehr funktioniert hat und er auf Fehlersuche gehen muss.
Ich und auch sonst niemand mit dem ich gesprochen habe, glauben, dass er das macht um sich auf asoziale Weise aus der Beziehung herauszuwinden.
Er hat einiges durchgemacht: Tod des Vaters in der Kindheit, 2 Krebserkrankungen der Mutter die immer noch auf seine Hilfe angewiesen ist, 8-jährige Beziehung in der er betrogen und verlassen wurde und auch schlimm für ihn ist die Tatsache, dass er seinen Job geschmissen und nochmal angefangen hat zu studieren, während andere in seinem Alter schon ganz woanders stehen
Ich hab das Gefühl, dass er sich mittlerweile durch vergleichsweise kleine Probleme vollkommen aus der Bahn werfen lässt und komplett dicht macht.
Er sagte selbst, dass er sich angewöhnt hat, Probleme mit sich selber auszumachen.
Ich war eigentlich davon überzeugt, dass ich ihm deutlich gemacht hatte, dass er mich unheimlich verletzt und dass eine SMS völlig ausreichen würde. Ich muss ja nicht um jeden Preis Ansprechpartnerin sein (wenn es mir natürlich lieber wäre) aber ist es denn zuviel verlangt, dass er mir eben kurz Bescheid gibt, wenn es ihm zuviel wird?
Ich habe mir ja auch schon größte Sorgen um ihn gemacht, Angst gehabt dass etwas passiert wäre. Aktuell mache ich mir darüber keinen Kopf mehr, soweit ist es schon.
Ich habe ihn auch schon darauf angesprochen ob er evtl. Depressionen hat und sich vllt Hilfe holen sollte. Er neigt dazu sich selbst schlecht zu machen und tut so als hätte er alles in seinem Leben vergeigt.
Ich weiß ehrlich nicht, ob ich das Ganze nochmal verzeihen kann, aber ich würde es zumindest gerne verstehen. Hat jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Sind es psychische Probleme oder einfach ein Charakterzug der sich nicht ändern wird?
Übrigens ziehe ich in 2 Wochen um. Eigene Wohnung, um näher bei ihm zu sein, er hat sich immer aufrichtig darauf gefreut. Ist zwar nur eine Stunde von meiner jetzige Stadt entfernt, aber ich kenne da sonst niemanden. Davor habe ich auch Angst.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass er mir dadurch nicht mehr so leicht "entkommen" kann und sich auch wieder 100%ig auf eine Partnerschaft einlassen kann. Aktuell gehe ich allerdings nicht davon aus, dass wir dann noch zusammen sind. Ein bisschen Selbstachtung habe ich ja auch ;)
Was vllt noch wissenswert ist: Nachdem ich ein paar mal versucht hatte ihn anzurufen habe ich ihm am Montag eine SMS geschrieben. Inhalt war in Richtung dass er mir weh tut und sich nicht wundern brauch, wenn ich irgendwann keinen Bock mehr auf diese Beziehung habe. Sprich ich hab ihm Druck gemacht, gleichzeitig muss er aber doch jetzt wissen was er anrichtet, oder nicht?
Kann es nicht vermeiden zu denken, dass ich ihm letztlich völlig egal bin :(
Danke schonmal für jegliches Feedback!