Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, um Denkanstösse und Meinungen zu bekommen.
Ich habe einen Freund, mit dem es ganz gut läuft. Er ist sehr lieb und ich habe starke Gefühle für ihn.
Nun hat er mir letztens nebenbei erzählt, dass er mit ca. 11 oder 12 Jahren seine ersten sexuellen Erfahrungen mit einem anderen "Mann" bzw. damals wohl eher Jungen gemacht hat. Sie haben sich gegenseitig mit der Hand und auch oral befriedigt.
Ich bin wirklich offen für jegliche sexuelle Orientierungen. Soll jeder machen, was er will und was ihn glücklich macht. Deswegen bin ich auch überrascht, dass mich diese Geschichte so "stört". Es ist wohl irgendwie etwas anderes, wenn es ein Kumpel ist oder eine Freundin oder der eigene Freund. Zu meinem "Problem" mit dieser Geschichte komme ich weiter unten, aber noch schlimmer macht es, dass ich mich ganz ernsthaft frage, ob ich irgendwie homophob oder so bin. Ich habe schwule und auch lesbische Freunde und das stört mich nicht. Selbst die Vorstellung, wie sie mit ihren Partnern Sex haben, tangiert mich nicht. Weshalb tangiert mich dieses Wissen über meinen Freund also so?
Ein Trennungsgrund wäre das niemals gewesen. Mein Problem ist aber, dass ich seit dieser "Beichte", wenn man es denn überhaupt so nennen will, keine sexuelle Anziehungskraft mehr verspüre.
Denke ich an den Sex mit ihm, denke ich auch daran, was er mir erzählt hat. Ich schäme mich, es zuzugeben, aber irgendwie kommt da sogar ein kleines Ekelgefühl in mir auf.
Gerade kann ich mir nicht vorstellen, Sex mit meinem Freund zu haben...das belastet mich sehr.
Wie kann ich das denn in den Griff kriegen?
Mitteilen will ich ihm das unter keinen Umständen. Ich will nicht, dass er sich schämt oder sich sonst "komisch" damit fühlt oder so. Das hat er nicht verdient.
Zudem frage ich mich nun, ob er schwul ist. Ich weiss, man kann immer verlassen werden und nicht nur dann, weil der Mann schwul ist. Trotzdem nagt es an mir.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich damit umgehen kann?
LG und einen schönen Tag euch allen!