Studien
....das Problem an der Sache ist folgendes: Es gibt keine (!) Diät oder Bewegungstherapie, die nennenswerte Ergebnisse auf Dauer liefern könnte. Heißt: Kurzfristige Ergebnisse, insbesondere bei der ersten Diät sind nicht das Problem (der Körper kennt die "Hungersnot" noch nicht und tappst bereitwillig in die Falle), aber es gibt kaum Daten, die belegen könnten, dass nach einigen Jahren der Gewichtsverlust noch erhalten bleibt.
Es erscheint vielen Nicht-Mainstream-Experten daher so, als ob sich der Körper seinen Fettanteil zurückerobert, zur Sicherheit sogar lieber noch mit ein paar Extra-Pfunden (Jojo-Effekt), damit die nächste Hungerperiode weniger "gravierend" ist.
Übrigens gibt es auch das Gegenteil: Menschen, die "von Natur aus schlank" sind und sich versuchsweise mästen lassen (kontrollierte Bedingungen), verlieren auch massiv Gewicht, sobald sie sich wieder normal ernähren.
Es stellt sich mir da die Frage, warum das eine (schlanke Menschen bleiben schlank) normal sein soll, das andere aber nicht?
Und noch eine "einfache" Theorie, die einleuchtend erscheint: Warum sollte sich der Mensch in seiner Evolution nicht derart an seine Nahrung angepasst haben, dass er eben durch den Nahrungstrieb seinen Energiehaushalt regelt? Warum sollte denn ausgerechnet der (erdgeschichtlich) neue Aspekt, der Verstand, eingreifen müssen, damit der dumme Körper endlich aufhört sich selbst zu zerstören? Das erscheint mir unlogisch.
Aber ich will nicht behaupten, dass nicht einige Kilos eingespart werden können oder sagen, dass die Ernährungsexperten, die ich ins Feld geführt habe, die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.
Es gibt aber definitiv Menschen, die durch Diäten und Sport nicht ab- sondern sogar zugenommen haben. Diesen Menschen vorzuwerfen, sie seien nur disziplinlos, halte ich für verfehlt. Vielleicht ist eben doch was dran, dass der Körper kein Kalorien-Taschenrechner ist, oder zumindest, dass es Körper gibt, die ihren Stoffwechsel enorm aufmöbeln können, um den Gewichtsverlust auzugleichen (Gewichtsverlauf bei einer Diät ist doch für gewöhnlich auch: Einge Wochen lang purzeln die Funde, dann schleichen sie nur noch langsam davon, wenn es nicht sogar stagniert. Da mogelt jemand also bei der Kalorienrechnung ;) )
Ich für meinen Teil will es zumindest versuchen, mein Gefühl für Hunger wieder zu sensibilieren (also auch, wann der Hunger gesättigt ist) und versuche wieder Vertrauen in meinen (gesunden!) Körper + Appetit zu fassen. Wenn ich dann abnehmen sollte, freut es mich. Vielleicht passiert auch nichts, dann wär ich etwas enttäuscht. Ich bin gespannt :)
P.s.: Eine Quelle wäre z.B. das europäische Institut für Lebensmittel- und Enährungswissenschaften, kurz: Das Eule (hat auch eine Homepage)
Vorsicht: Herr Pollmer ist schon recht polemisch (macht aber auch Spaß, wenns einem gefällt)
Und zu den Fernseher-Kindern: Das könnten auch zwei Beobachtungen mit gleicher Ursache sein, z.B.: liebende Eltern bieten ihren Kindern mehr als Fernsehen. Umkehrschluss: Tendenziell verbringen Kinder aus problematischen Verhältnissen mehr Zeit vor dem Fernseher. Problematische Verhältnisse führen auch zu Stress. Stress führt bei mollig gebauten Menschen zu (teilweise drastischer) Gewichtszunahme. Nicht, dass es so sein muss, aber bei indirekten Schlüssen sollte man generell vorsichtig sein.
Kennt jemand eine seriöse Studie, die einen direkten Zusammenhang herstellen kann?