Hallo zusammen,
ich (w/22) bin im Moment am verzweifeln. ich bin seit februar mit meinem neuen freund zusammen, wir haben uns direkt super verstanden und fühlen uns sehr verbunden. wir haben anfangs sehr oft etwas zusammen gemacht.
er flog vor ein paar monaten von zuhause raus und ich habe ihn zu mir geholt, da er sich nichts eigenes leisten konnte. er ist seit einem jahr arbeitslos und war bei unzähligen vorstellungsgesprächen - es kam bis jetzt aber nichts dabei raus. ich habe bis jetzt kaum geld für miete / strom / essen von ihm bekommen. insgesamt vielleicht 400€. meine miete pro monat sind allein schon 500€. ich habe mittlerweile schulden.
ich liebe ihn wirklich wie verrückt, aber ich merke auch, wie sehr mich die situation herunter zieht. ich bin oft zickig zu ihm und verschlossen. das hält er mir vor, aber sieht nicht, dass es an ihm und seinem verhalten liegt. wenn ich von der arbeit heim komme, dann ist nichts im haushalt gemacht, er raucht und kifft in der wohnung, zockt und manchmal trinkt er schon da (17 Uhr) sein erstes bier. ich will eigentlich mit dem rauchen aufhören, aber das ist alles andere als einfach wenn in der wohnung geraucht wird. wenn ich sage, wir müssten das langsam dem vermieter melden, dass er jetzt auch da wohnt, weil nebenkosten angepasst werden müssen, dann macht er dicht. "Ich soll halt nicht immer so krantig zu ihm sein, dann stimmt er da vielleicht auch mal zu, hier jetzt offiziell zu wohnen"
ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll. zur zeit sind unsere einzigen "Ausflüge" die, wenn er sich neues gras kaufen geht oder wenn wir einkaufen gehen. zudem gibt es immer streit, wenn ich mal was alleine mit meinen freundinnen machen will. ich fühle mich gefangen in der situation, weil ich ihn einerseits sehr liebe, er aber andererseits meiner meinung nach nicht genug dafür tut, dass er mietfrei und auch sonst fast kostenfrei bei mir wohnt, ich den haushalt und essen mache etc.
Wenn wir uns streiten, kann er sehr laut und beleidigend werden. Immer wird die ursache, warum wir uns in die haare bekommen bei mir gesucht, ich bin immer schuld. Ich nehme die totale opferrolle an und weiß nicht wie ich da raus komme. es macht mich wütend, mir seine zuneigung und liebe "verdienen" zu müssen und sie entzogen zu bekommen, sobald er findet, ich habe nicht genug dafür getan, oder ich habe es mir verspielt. das kann keine liebe sein und es tut wahnsinnig weh das zu realisieren. ich weiß selbst, dass ich meine augen ganz schön davor verschließe,aber ich sehe einfach keinen richtigen ausweg. ich würde ihm gerne vorschlagen, dass er sich, wenn er einen job hat (was hoffentlich bald mal klappt), eine eigene wohnung suchen soll und wir dann eventuell entspannter zueinander sein können.
ich frage mich, wieso es mir so verdammt schwer fällt, tacheles zu reden und konsequenzen zu ziehen. wahrscheinlich habe ich angst, ihn zu verlieren oder herauszufinden, dass ich wirklich nur mittel zum zweck bin. er beteuert mir sehr süß und lieb, wie sehr er mich mag, aber im alltag zweifel ich doch sehr stark daran.