Hallo allerseits.
Ich habe da ein Problem, welches mir schon seit geraumer Zeit auf der Seele brennt - ein Problem, welches ich gerne mal aus einer objektiven Sichtweise heraus beurteilt haben würde:
Ich und mein Freund sind seit einem halben Jahr ein Paar. Er ist mein erster richtiger Freund. Seine Freundin (mit welcher er damals drei Jahre lang zusammen war) hat er sofort für mich verlassen. Er hatte keine Arbeit, das wusste ich. Sein Geld beschaffte er sich auf illegale Weise (keine weiteren Fragen, bitte). Ich für meinen Teil war Schülerin mit zwei Nebenjobs und auf Kindergeld und Unterhalt angewiesen, habe es gehasst, wie er sein Geld verdient hat. Er war im Streit mit seinen Eltern und zog recht überschwänglich bereits nach ein paar Wochen bei mir ein. Dagegen hatte ich generell nichts. Wieso auch, ich befand mich im größten Liebestaumel. ;) Nur wurden die Geldsorgen dann immer größer. Nach einer Weile stellte ich ihn vor die Wahl - entweder, er beschafft sich jetzt eine richtige Arbeit oder er fliegt! Er fand Arbeit, gab sein restliches Leben total für mich auf. Nur hielt er diese nicht lange durch (Fließbandarbeit). Seine Ausbildung brach er noch bevor er mich kannte damals aufgrund von psychischen Problemen und der daraus resultierenden Depression auch schon ab. Ich stand allerdings nach wie vor zu ihm! Nur war ich die Dumme, die alles zu bezahlen hatte. Stets nur das Nötigste. Nie konnte ich mir auch nur ansatzweise etwas gönnen, was ich gern gehabt hätte. Dann fand er wieder Arbeit! In einem Callcenter. Dort arbeitet er teilweise sieben Tage die Woche acht Stunden lang. Dass er mal einen freien Tag erteilt bekommt, stellt eine große Ausnahme dar. Zu allem Überfluss bot ihm mein Vater auch noch einen 400-Euro Job an, welcher allerdings hart an seine Grenzen geht. Er muss einmal vor und einmal nach Mitternacht mit dem Rad etliche Kilometer zurücklegen, um überhaupt erst hin zu gelangen.
Soviel zur Hintergrundgeschichte.
Mein Problem:
Wir sehen uns, wenn es hochkommt, ein, zwei Stunden am Tag. Ich fühle mich einsam. Sehr sehr.
Das erzählte ich ihm auch. Doch als ich das tat, fing er schrecklich zu Weinen an mit den Worten, er würde das doch alles nur für mich und unsere gemeinsame Zukunft tun. Seitdem habe ich ein verflucht schlechtes Gewissen.
Es ist nur so...
Ich fühle mich schrecklich vernachlässigt. Wenn er nach Hause kommt, möchte er essen und schlafen.
Sogar Sex ist mittlerweile zu viel verlangt. Hinzu kommt noch, dass er meinte, er würde unbedingt noch Zeit für sich allein brauchen - doch - wo in aller Welt bleibt da noch Zeit für UNS?
Ich unterstütze ihn so gut ich kann, doch schön langsam sind die Umstände so nicht mehr tragbar. Immer, wenn ich ihn darauf anspreche, wird er total wütend uns sagt, er weiß einfach nicht mehr, was er machen soll.
Ich liebe ihn jeden Tag mehr, doch inzwischen bin ich am Zweifeln, ob das das richtige für mich ist. Ich werde Tag für Tag unglücklicher mit der Situation, er scheinbar auch.
Ich frage mich, ob die Beziehung so, in dieser Form, noch einen Sinn hat.
Erbitte Ratschläge und Anregungen! Dringendst.
Danke für's Durchlesen...
Miri