Hallo zusammen,
ich (23) führe seit 1,5 Jahren eine Beziehung mit ihm (30).
Mir fällt auf, dass er sehr viel Freiraum und Zeit für sich braucht, was mich nachdenklich macht und was auch in letzter Zeit vermehrt zu Streitigkeiten zwischen uns führt.
Er hat einen sehr zeitintensiven Job und hat unter der Woche kaum Zeit für mich, was ich allerdings verstehe.
Weiters wohnen wir getrennt und ich bin immer diejenige, die zu ihm fährt, was mir schon sehr auf die Nerven geht. Deshalb habe ich mit ihm darüber gesprochen, wie es wäre, wenn wir zusammenziehen würden.
Er meint, dass ihm das zu schnell geht und dass ich ihn darauf "langsam" vorbereiten sollte. Damit meint er, ich solle einfach immer öfter zu ihm in die Wohnung kommen und dann länger bleiben, damit er sich daran langsam gewöhnen kann und irgendwann wird es dann somit normal für ihn sein, dass ich ständig bei ihm bin und dann wird es auch ok sein, dass wir zusammenwohnen. Er kann jetzt aber nicht sagen, dass ich zu ihm ziehen soll, weil er sich dann überrumpelt vorkäme, wenn ich mit meinem gesamten Zeugs von heute auf morgen direkt einziehen würde und das würde ihn einengen.
Ich möchte aber nur dann mit ihm zusammenziehen, wenn wirklich beide das wollen, somit kommt sein (für mich eigenartiger) Vorschlag für mich nicht in Frage.
Somit bleibt uns eigentlich nur das Wochenende, an dem wir uns sehen könnten. Da kommt allerdings hinzu, dass er da auch sehr oft etwas alleine machen möchte (Sport zB, wozu dann schon einmal ein halber Tag drauf geht) oder seine Freunde treffen, da er dafür unter der Woche durch seinen zeitintensiven Job ja keine Zeit hat.
Ich fühle mich dadurch oft sehr vernachlässigt, und habe ihn in diesem Zusammenhang auch schon oft gefragt, was ich ihm denn bedeute, wenn er immer alles (Job, Freunde, Sport) vorne anstellt und ich um die Zeit, die er mit mir verbringen sollte, fast kämpfen muss.
Er sieht das Zeitproblem überhaupt nicht ein und meint, dass ich ihm seine Freizeit nicht gönne, dass ich ihn nicht verstehe (weil ich Studentin bin und sowieso viel mehr Freizeit habe als er) und dass er das braucht, dass er zwischendurch einfach nur für sich ist.
Auch wenn ich es im Moment ok finde, dass wir getrennt wohnen oder dass er viel arbeitet, habe ich Angst, dass wir uns durch die wenige Zeit, die wir miteinander verbringen, schnell auseinanderleben.
Immer wenn wir etwas länger zusammen sind (zB im Urlaub) verstehen wir uns super und wenn dann der Alltag wieder einkehrt, indem wir uns eben nur an den Wochenenden sehen und er eben auch dort oft seine Freizeit braucht, passiert es sehr schnell, dass wir uns voneinander entfernen. Ich weiß eben nicht, ob das ein blöder Gedanke ist, aber ich habe Angst, dass aus dieser Nähe immer weniger wird und wenn das so weiter geht, wir uns irgendwann völlig verloren haben.
Hat irgendjemand schon eine ähnliche Situation durchlebt?