Habe mich heute mit meinem schwulen Mann unterhalten - sehr ruhiger Natur und auffallend gepflegt und geschmackvoll gekleidet. Er wollte mit mir nur reden, hatte eine entspannte Redeweise und Themen quer durch alle Lebensebenen. Die Begegnung hat bei mir zugegeben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Frage warum er schwul ist, konnte ich nachher aber nicht lösen können, denn eigentlich wäre er ein guter Partner für viele Frauen. Was ihm fehlt, ist sicherlich Begehren nach weiblichem Körper, und das wäre wohl das Ausschlaggebende für seine Ablehnung... Schon seltsam wie wichtig Sex den Frauen eigentlich ist.
Ich habe eine Vermutung, dass er Frauen meidet, weil sie ihm eine gewisse Freiheit nehmen, ihn einengen, oder zu viel Hingebung einfordern, seine Zeit beanspruchen, die er vielleicht für sich selbst braucht. Kein Zufall, dass viele Künstler homosexuell waren. Ich glaube nicht, dass ihn der weibliche Körper anekelt oder dass er sich grundsätzlich keinen Sex mit einer Frau wünscht. Er meidet ganz bewußt Frauen, ihr Wesen und möchte unter keinen Umständen Teil ihres Lebens sein.
Es ist nicht so, dass ich mich mit der Homosexualität nie beschäftigt habe. Es hat immer daran gescheitert, weil mich die Natur und Erotik einer Frau zu sehr fasziniert hat. Aber ich hatte noch nie mit einem Schwulen über alltägliche Dinge gesprochen, so ein Gespräch war erstes Mal in meinem Leben.
Verachten Frauen Schwule, weil sie so eine Art Beweis ihres Versagens sind?
Ich habe Lesben nie als gesonderte Menschen betrachtet, aber dass Frauen sich über Schwule aufregen, das ist mir schon mehrfach aufgefallen.
Was denkt ihr hierzu?