Grundsätzlich halte ich es für merkwürdig, ...
wenn man angibt, eigene Aktionen nicht bewußt kontrollieren zu können. Es gibt ein paar Funktionen im menschlichen Körper, die man nicht so ohne weiteres steuern kann wie zum Beispiel die Herzfrequenz, aber das 'sich umdrehen nach Frauen' dürfte eher nicht dazu gehören. Wenn Du weißt, wieviel Stress das gibt, wenn Du es doch tust und es trotzdem machst und hinterher sagst, dass Du das gar nicht gemerkt hast, gehört dazu doch schon eine größere Portion Ignoranz, aber dann wird der Sinn Deines posts auch nicht ersichtlich.
Ich weiß nicht, ob das gewollt war, aber der Satz
" ... Ich würde es gerne abstellen, doch obwohl ich es mir immer wieder fest vornehme, habe ich es bisher verhindern können ... "
verrät doch alles. Du hast den lauen Vorsatz, es zu unterlassen, bist dann aber erfolgreich im Verhindern dieses Vorsatzes. Also bewußt: ich sollte es lassen, um Stress zu vermeiden, will es aber gar nicht und tu es deshalb auch nicht.
Zum eigentlichen Thema: Ich kenne das auch, dass die Frau an meiner Seite es nicht erträgt, wenn ich eine andere Frau anschaue und ich rede jetzt hier bewußt von anschauen und nicht von angaffen oder hinterher schauen (wobei es wahrscheinlich schwierig wird, bei diesen Begriffen zu einheitlichen Auffassungen zu gelangen). Aber noch nicht einmal das hat sie ertragen. Und ich bin überzeugt davon, dass es nicht an mir gelegen hat. Ich hab ihr zu verstehen gegeben, verbal und non-verbal, wie attraktiv ich sie finde und dass ich am liebsten mit ihr Sex habe und und und ...
Aber einer Frau, die nicht an sich glaubt, kann man, so glaube ich, alles erzählen und ihr auch sonstwie zu verstehen geben, für wie attraktiv man sie hält, alleine, es wird nichts nutzen. Bei der erstbesten Gelegenheit kommen dann sofort wieder die Zweifel, ob nicht doch jemand anderes interessanter, aufregender, attrakitiver oder sonst was sei. Ich hab mich in diesen Momenten immer gefühlt wie ein Idiot. Warum rede ich überhaupt davon, wie anziehend ich sie finde? Warum zeige ich es ihr, wenn sich doch wieder herausstellt, dass es völlig sinnlos war? Sie hat mich nicht ernst genommen und sie glaubt nicht, was ich sage. Also ist es auch sinnlos, etwas zu sagen und so hab ich es dann eingestellt, fortan die Klappe gehalten und nur noch verdeckt geschaut, damit es kein grosses Palaver gibt. Aber gut gefühlt damit hab ich mich auch nicht.
Deshalb weiß ich es heute zu schätzen, dass ich eine Partnerin an meiner Seite hab, wo ich schauen und 'sogar' drüber reden kann, wenn mir jemand gut gefällt. Ich kann drüber reden ohne dass mir vorgehalten wird, ich sei auf der Suche nach zu poppendem Frischfleisch.
Und umgekehrt?
Auch meine Freundin spricht darüber, wenn ihr ein attraktiver Mann auffällt und ich denk mir manchmal 'Jo, sieht wirklich gut aus der Knabe, aber ihr Geschmack ist ja eh nicht der Schlechteste ;-) ', aber ich käme nicht auf den Gedanken, dann zu glauben, dass sie auf der Suche nach sexuellen Alternativen oder sonstwas sei, nur weil sie andere Männer anschaut. Es würde mich eher irritieren, wenn sie mir sagte, dass ich der einzige Mann auf diesem Planeten sei, den sie sexuell attraktiv fände und sie deshalb nie andere Männer anschauen würde. Ich wüsste gar nicht wie ich diese Ansicht dann bezeichnen sollte. Weltfremd? Eindimensional? Unehrlich sich selbst gegenüber?
Zusammengefasst: Ich empfinde es als sehr angenehm, dass wir entspannt darüber reden können.
LG
Larsen