Hallo Mareike,
zuerst mal eine Begriffsklärung: Masochismus im Rahmen sexueller Befriedigung beschreibt das Phänomen, dass jemand durch das Hinzufügen von Schmerz sexuelle Lust empfinden kann. Was du meinst, also was in deinen Augen weit über die Grenzen hinaus geht, ist etwas anderes. Es nennt sich Submission, Unterordnung.
Das Lebensmodell, nach dem du fragst, nennt sich 24/7 oder TPE (für "total power exchange") und ist speziell in sadomasochistischen Subkulturen ein gerne favorisiertes Modell, mit dem eine besonders innige Liebe durch völlige Selbstaufgabe dokumentiert werden soll. So, wie es in BDSM Kreisen propagiert wird, funktioniert es allerdings in den wenigsten Fällen auf Dauer.
Eine größere "Erfolgsaussicht" haben ganz normale Ehen oder auf Dauer angelegte Beziehungen, wo der submissive Partner über die Jahre immer tiefer in ein hündisch ergebenes Sklavendasein abrutscht, weil er/sie denkt, durch stets erneute Hingabe und einen nie versiegenden "will to please" eine im Grunde auch von ihm/ihr selbst als krankhaft empfundene Beziehung endlich wieder in liebevollere Bahnen zurück lenken zu können.
Leider gibt es in so gut wie keinem dieser Fälle, sei es die normale Ehe oder die hochglanz schwarz lackierte Muster-BDSM Beziehung, ein wirkliches Happy End. Außer natürlich, du erachtest ein nervlich kaputtes Wrack am Ende einer lieblosen Ehe oder die brave Sklavin, die ihren Herrn und Meister ergebenst um Erlaubnis zum Suizid bittet, als ein gutes und stimmiges Ende.
Wenn also Unterwerfung, dann bitte als SPIEL im Rahmen einer BDSM Inszenierung, da mags ja noch Spaß machen, aber als Lebensplan endet es regelmäßig in Leid, Tränen und Verlust.
Freundliche Grüße,
Christoph