yaa_12468424Ich habe eine Frau geheiratet, die Kinder mit in die Ehe gebracht hat. Das war für mich, selbst kinderlos und eigentlich ohne irgendein Bedürfnis oder einen Wunsch nach Kindern, eine ziemlich große Umstellung. Ich musste erst lernen, Kinder überhaupt im Haus zu ertragen und wie man sie erzieht.
Natürlich hatte meine Frau zunächst das Sagen und anfangs konnte ich da auch noch nicht mitreden, aber als wir dann zusammen wohnten, habe ich sehr wohl auch Dinge angesprochen, die mich störten. Immerhin lebte ich ja auch in diesem Haushalt und auch meine Bedürfnisse sollten erfüllt werden. Ich halte nämlich gar nichts davon, wenn Eltern immer hinter ihren Kindern zurückstecken. Wenn sie noch ganz klein sind und noch hilflos, dann geht das oft nicht anders, aber von älteren Kindern kann man durchaus auch Rücksichtnahme und Selbständigkeit erwarten. Man muss ihnen das aber erst einmal beibringen. Zum Glück war meine Frau keine Helikoptermutter, denn das hätte ich wohl nicht sehr lange ertragen. Nur Bespaßen und sonst Klappe halten wäre für mich ab dem Moment undenkbar gewesen, als wir alle zusammen in einen Haushalt gezogen sind. Das kann man machen, wenn man getrennt wohnt, aber dann auch nur, wenn es einen selbst nicht betrifft. Auch wenn man "nur" beim Partner übernachtet, muss man nicht dulden, wenn die Kinder sich einem gegenüber daneben benehmen.
Gut, das Wechselmodell mit dem Kindsvater gab es bei uns nicht, denn der Ex hat sich schlichtweg gar nicht um seine Kinder gekümmert. Er hat gezahlt, mehr aber auch nicht. Wir hätten uns das aber für die Kinder gewünscht, denn nun sind sie erwachsen und haben ihren Vater seit etwa 20 Jahren nicht mehr gesehen. Das ist traurig!
Ich denke, ob eine Patchworkfamilie klappt oder nicht, hängt von den beteiligten Personen ab. Ohne Kompromisse geht es nunmal nicht. So wie sich das bei dir liest, war von Kompromissbereitschaft bei deinem Partner nicht viel zu sehen und da verstehe ich schon, dass das auf Dauer nichts wird.