Lösung
Ich an Deiner Stelle würde nach Belgien ziehen. Er würde zwar immer noch beruflich viel rumkommen, aber er würde in EUER ZUHAUSE zurückkehren.
Was hält Dich davon ab?
Ich habe übrigens selbst eine Fernbeziehung hinter mir, 2,5 Jahre lang, 600km und alle 4 Monate höchstens Sehen. Heute wohnen wir zusammen und alles ist viel relaxter. Wir verstehen uns auch viel besser.
Früher habe ich ihn auch sehr vermisst und es gab viel Streit, weil unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe im Wechsel da waren.
Ich habe früher sehr viel geweint, oft auch jeden Tag, und nach 2 Jahren kam für mich der Zeitpunkt, wo ich einfach nicht mehr konnte.
Da war ich emotional so ausgelaugt und hoffnungslos, dass ich bereit war, schweren Herzens auf ihn zu verzichten. Ich sah einfach keine Perspektive mehr.
Und just in dem Moment suchte er sich eine Stelle in meiner Gegend! :AMOUR:
Ich verstehe es durchaus, dass einen eine Fernbeziehung sehr belastet. Denn es ist eben nicht nur dieses romantische, wilde Leben mit vielen Freiheiten, sondern auch ein sehr einsames. Und das merkt man bei jeder Gelegenheit.
Mein Freund ist am Heiligabend zu seiner Familie gefahren und kommt morgen wieder.
Ich war die Tage unendlich glücklich - weil ich wusste, er kommt bald wieder zurück! :AMOUR: Es war schön, eine begrenzte Zeit für mich zu haben und ich habe das Lotterleben in vollen Zügen genossen. In Form von gaaanz vielen Verabredungen mit Freundinnen, ohne diese lästigen Einkäufe und ich habe in der Woche ein einziges Mal gekocht. Das war sehr befreiend, dass niemand Erwartungen an mich hatte und ich mal so richtig egoistisch sein konnte.
Ich schließe gerne Kompromisse, ich koche und kaufe auch gerne für meinen Freund ein, aber so ein bisschen Luftholen war auch mal schön. :-D Ich betrachte dies in keinster Weise als beziehungsgefährdend. Beziehungen bedeuten nunmal GEBEN und Nehmen, da muss man sich nichts vormachen! Und dass Geben anstrengend ist, weiß jeder...
Früher jedoch, wenn ich nicht einmal den Termin für unser nächstes Treffen wusste - es hilft sehr, so etwas beim Abschied zu vereinbaren - fiel ich in ein Loch.
Ich war wie gelähmt, innerlich erfroren. Es gab so viele schöne und sinnvolle Dinge, die ich hätte machen können, aber ich konnte mich zu nichts aufraffen.
Danmn folgte die Phase des Verdrängens, wo ich mich auf mein eigenes Leben stürzte.
Und dann, irgendwann, dachte ich oft, dass ich ihn gar nicht brauche.
Tja, das war immer kurz bevor er wieder kam.
Fernbeziehungen sind psychisch sehr belastend und ich würde Dir wirklich raten: Findet eine Lösung in Form einer gemeinsamen Wohnung!
Ich lebe jetzt viel glücklicher und auch freier, weil ich eben tun und lassen kann, was ich möchte. Klar haben wir Rituale und sicher auch Erwartungen an den anderen, aber ich verpasse nichts, wenn ich an einem Abend mal später heimkomme. Dieses Bewusstsein, dass man sich eh sieht, ist beruhigend und entkrampft die Situation! Und es ist auch sehr bereichernd, in einem Wir aufzugehen.
Eben, weil man so deutlicher spürt, was das Ich eigentlich ausmacht...
Heart