Ich kann den anderen hier nur beipflichten.
Zum einen ist es immer ein Unterschied, ob man (gerade am Anfang einer Beziehung) gelegentlich mehrere Tage miteinander verbringt in dem Wissen, dass bald jeder wieder in die eigenen vier Wände wandert - oder ob man wirklich 24/7 mit jemandem zusammen lebt ohne Möglichkeit, sich mal aus dem Weg zu gehen. Die erste Verliebtheitsphase wird irgendwann vorbei sein, dann kommt der wirkliche Alltag, und erst da wird sich so wirklich zeigen, wie gut man zusammen passt. Bei bisher drei Treffen hattet ihr noch nicht wirklich die Möglichkeit, euch auch richtig kennen zu lernen.
Es klingt, als würde er bisher bei seinen Eltern oder in einer WG wohnen? Da ist der Wunsch nach einem eigenen Reich, in dem man selbst sein eigener Herr ist und sich niemandem anpassen muss, erst einmal sehr verständlich. Gerade, wenn er das noch nicht kennt. Auch ich war einmal in einer Fernbeziehung mit meinem inzwischen Ehemann. Meine erste eigene Wohnung habe ich auch ohne meinen Partner bezogen, obwohl ich bereits in einer Beziehung mit ihm war. Und diese Erfahrung möchte ich nicht missen wollen. Es war toll und für den Prozess des "Erwachsen werdens" sehr bereichernd, völlig unabhängig davon, dass ich meinen Partner sehr vermisst habe. Gönn ihm die Erfahrung. Auch du wirst davon profitieren, wenn er mehr Selbstständigkeit gelernt hat.
Es wirkt für mich also sehr durchdacht und vernünftig, dass er dies erstmal abgelehnt hat. Er scheint da rational ran zu gehen, was wichtig ist. Das muss und ist mit Sicherheit keine Abwertung eurer Beziehung, noch wird es dir gegenüber persönlich gemeint sein. Es zeigt eher, dass er sich nicht vorschnell von Gefühlen leiten lässt.
Ihr beide seid so jung, gebt euch gegenseitig die Zeit, euch wirklich kennen zu lernen und eine wirklich Bindung aufzubauen, die über die erste Verliebtheitsphase hinaus geht.