Seit einem Jahr etwa kenne ich nun meinen Freund und unsere Beziehung war immer mit Höhen und Tiefen gespickt, obwohl die Tiefen haben überwogen. Als ich ihn kennenlernte war er noch nicht so lange von seiner Frau getrennt. Als wir dann drei Monate zusammen waren trennte sie sich endgültig (gerichtlich von ihm) und er hätte eigentlich seine Sachen packen sollen und gehen müssen. Hat er aber nicht und so wurde er ausgewiesen ca. nochmals 3 Monate später.
Nun jetzt ist er zurück in seinem arabischen Land, aber seine Frau will sich trotzdem nicht scheiden lassen. (naja etwas komplizierte Geschichte, einerseits wollte sie ihn nicht mehr, anderseits lässt ihr stolz nicht zu, dass er eine andere heiraten könnte)
Da ein Scheidungsgrund vorliegt, wird er sich nun scheiden lassen auf Klage, dies geht aber länger.
Für mich ist klar, dass ich ihn sobald wie möglich heiraten möchte. Seit er weg ist, fehlt mir enorm etwas im Leben. Er hat viele Eigenschaften, die ich an ihm schätze und für mich ist er einfach liebenswert. Wir telefonieren täglich. Er ist nicht perfekt, nein gar nicht. Aber hat das was ich immer gesucht habe.
Ich würde ihn auch so heiraten, vielleicht etwas später aber doch für mich ist das sicher und auch er liebt mich sehr und schätzt mich und hofft dass es für immer ist. (hoffen da er das schon bei seiner Ex gedacht hat und er nun etwas unsicher ist)
Nun ist da aber die Angst, Angst dass es mit der Scheidung lang dauern könnte. Denn jetzt ist sie noch untergetaucht, sie hat auch keinen Kontakt mehr zu den Eltern und die grössere Angst, dass er nicht hierher kommen kann. Wie gesagt wurde er ausgeschafft und schon vorher hatte er mal Ausländertechnische Problemme, da er Asylmissbrauch gemacht hat. Versteht das nicht fallsch, er ist kein schlechter Mensch, er ist einfach ein Narr! Er meint oft der zuerst einfache, bzw. Kurze Weg seih der einfachste und er macht sich keine Gedanken über die Konsequenzen beziehungsweise nebenwirkungen.
Im Moment ist es einfach schwierig, er leidet total darunter. Er vermisst mich, aber auch das Leben hier in Europa und seine Freunde und Familie hier. Er mag sein Heimatsland, aber zum leben liebt er es hier. Er hat mich schon gefragt ob ich zu ihm ziehe und mit ihm warte, doch kann ich mir das auch nicht vorstellen. Da ich hier eine Wohnung habe und einen festen Job. Wieder mal etwas was er sich so einfach vorstellt. Er denkt auch daran einen Weg zu finden nach Frankreich oder so zu kommen und dort zu warten.
Ich kann ihn verstehen, doch anderseits könnte er sich damit noch viel mehr ärger aufhalzen. Er ist depressiv, hat noch keine Arbeit gefunden und hasst es von anderen abhängig zu sein.
Wir wissen nicht wie lang es geht, denn mit seiner Vorgeschichte, muss man vielleicht noch etwas bohren bei den Behörden bevor ein Ja kommt.
Für mich ist es auch super schwer. Ich vermisse ihn ständig. Ich mag kaum mehr etwas machen, bin unmotiviert geworden und meine Gedanken sind ständig bei ihm und von meiner Telefonrechnung will ich gar nicht reden.
Einerseits bin ich froh, dass ich den richtigen gefunden habe, anderseit sind da diese scheinbar unüberwindbare Hürden.
Gibt es von euch welche, die ähnliches durchgemacht haben? Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich schreibe hier um meine Gefühle loszuwerden und vielleicht ein paar gute Tips zu kriegen und nicht um mit Kritiken überworfen zu werden. Das muss einfach mal vorerst gesagt werden, da ich hier schon einige Beiträge mitgelesen habe und es oft zu sehr ins Tadelnde reingeht. Manchmal gut gemeint, manchmal aber fast boshaft. Also ich habe mich damit ausseinander gesetzt, habe fast alle von 1001geschichte gelesen und mit Freunden und auch ihm darüber geredet und bin mir 99.9 % sicher dass er es ernst meint und mich liebt.