Hallo Ihr Lieben!
Ich schreibe hier gerade aus Irland. Zur Zeit mache ich hier ein Auslandsjahr anstelle der 10. Jahrgangsstufe, ergo lebe hier für 11 Monate / bisher 9.
So, das als kleine Anfangsinfo. Der/Die ein oder andere wird es in Kombination mit dem Titel schon erraten: Ich habe hier drüben einen Freund gefunden!
Alles komplett ungeplant (wie man es sich logisch schon denken kann). Wir lernten uns bei der Freiwilligenarbeit kennen und am Anfang mochte ich ihn nicht einmal... gegen Ende des Programmes (4 Wochen vor Schluss) wurden wir aber immer wieder in die gleiche Arbeitsgruppe gesteckt und irgendwann merkten wir, dass wir uns zwar so nicht wirklich mochten, aber super zusammen arbeiten konnten. Nachdem das Programm also beendet war beschlossen wir zusammen, nach einem weiteren zu suchen. Und joa, wenn man sich freizeitmäßig öfters mal trifft und unterhält...
Gegen Anfang Oktober gestand er mir dann, dass er einen "Crush" auf mich hatte. Bis dahin kannte ich ihn gerade etwa 8 Wochen näher und schlug vor, dass wir es ja mal probieren könnten. Von Anfang an sagte ich jedoch, dass ich a) ein Austauschschüler bin und b) nicht einmal verliebt war, sondern ihn nur gern hatte.
Joa, das war auch der Grund, warum ich dem überhaupt zugestimmt hatte. Denkt bitte nichts Böses über mich, auch wenn ich weiß, dass es eigentlich ziemlich engstirnig gedacht ist. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sich aus unserer freundschaftlichen Beziehung etwas echtes entwickeln könnte, denn das hätte ich aufgrund meiner Umstände aus rein pragmatischen Gründen (ich fliege im Juli nach Hause) vermieden.
Soo. Bisher sind wir also beinahe sieben Monate zusammen und ich bin mir sicher, dass er der richtige für mich ist (in meinem Alter hört man "der Mann des Lebens" ja nicht so gerne). Er kennt meine Eltern schon, da sie mich beide hier besucht haben, und ich kenne seinen Vater. (Seine Mutter habe ich bisher nur einmal über einen Videoanruf erlebt.)
Wir haben es so geplant, dass wir uns etwa alle drei Monate sehen. Unsere Eltern stehen von beiden Seiten voll und unterstützend hinter uns und würden uns ermöglichen, uns regelmäßig zu treffen. Außerdem möchte er in Zukunft gerne nach Deutschland ziehen, da er Ingenieur werden wollte (der Plan stand scon vor mir bzw die Idee war da).
Rein theoretisch kann es also klappen. Nach dem Studium würde er also hierher ziehen, zwischendrin würde ich gerne für ein Auslandssemester zurück nach Irland.
Praktisch bin ich mir jedoch noch nicht ganz so sicher. Zum einen vermisse ich ihn oft sehr stark. Für eine Woche musste ich mal nach Hause und habe ihn so schrecklich vermisst (körperlich...). Und mir vorzustellen ihn nur alle drei (oder weniger) Monate zu sehen...
Außerdem würden, bis wir zusammenziehen, noch gut fünf Jahre vergehen. Fünf Jahre so ein stark beschränkter Kontakt (der außerdem bestimmt gerade in der Studienzeit doch noch weniger wird) - kann das überhaupt halten? Hat jemand diese Erfahrung schon einmal gemacht?
Wir sind wirklich fest davon überzeugt, zusammenzubleiben. Vielleicht liegt es am ausbleiben der "Verliebtheitsphase" dadurch, dass wir ja erst einmal Freunde waren. Aber so verbunden wie mit Ihm habe ich mich bei noch niemandem gefühlt und das möchte ich wirklich nicht verlieren.
Mein ganzes Studium in Irland zu verbringen ist leider keine Option aus mehreren Gründen, vice versa für ein Studium seinerseits in DE.
Ich hoffe wirklich, dass sich jemand dazu melden kann. Nachdem ich letzte Woche in DE war wegen meiner Großmutter ist mir erst einmal klar geworden, wozu wir uns da eigentlich entschieden haben. Daher schaut das ganze vielleicht auch etwas wirr aus - tut mir echt Leid.
Viele Liebe Grüße, L.