Zusammenziehen
Hallo,
ich hatte auch 2 3/4 Jahre eine Fernbeziehung mit 600km und einmal pro Monat sehen. Es war sehr anstrengend und es gab auch viel Streit. Es ist so schwierig, sein eigenes Leben weiterzuleben und den anderen dennoch zu integrieren!
Es war meist so, dass mein Freund stets keine Zeit hatte, wenn ich anrief und vice versa.
Oftmals wollten wir schlichtweg etwas anderes machen: fernsehen, Freunde treffen, lernen o.ä. Und dann fühlte sich der andere ganz schön vor den Kopf gestoßen!
Mit Eifersucht hatten wir weniger Probleme.
Mein Freund ist echt ein treuer Schluffi, der sich mit Frauen auch nicht sooo auskennt.
Ich selbst war auch immer treu und fand es schön.
Man lernt in einer Fernbeziehung nie die Familie des anderen richtig kennen.
Die Familie meines Freundes nimmt mich erst ernst, seit er zu mir gezogen ist. Vorher mochten sie mich nicht so arg, aber seit dem Umzug sind sie wie ausgewechselt. Sie sehen halt, dass es ihm ernst ist und dass ich ihm gut tue. :razz:
Für meine Familie war er bei den Besuchen immer wie ein Ehrengast, nicht wie ein fester Bestandteil der Familie. Meine Eltern waren nett zu ihm, mochten ihn auch von Anfang an, aber so richtig ernst genommen haben auch sie uns nicht.
Dadurch, dass man die Familie des anderen so selten sieht, lernt man niemanden wirklich kennen. Man sieht nur kleine Momentaufnahmen und kann sich niemals mit den Hobbys und Interessen der Einzelnen auseinandersetzen.
Man kann in Fernbeziehungen keine gemeinsamen Hobbys betreiben.
Oftmals wäre es so leicht, wenn man sich in den Arm nehmen könnte. Auch die zärtlichsten Worte vermögen eine Berührung nicht wettzumachen.
Ich an Deiner Stelle würde veruchen, so schnell wie möglich zusammenzuziehen. Entweder es klappt dann, oder nicht.
In meinem Falle war es so, dass es seit der gemeinsamen Wohnung superharmonisch läuft und das obwohl es früher oft Streit gab.
Irgendwann sollte man es aber auch mal herausfinden. Denn die Fernbeziehung ist ja vermutlich nicht das, was Du für den Rest Deines Lebens leben möchtest?
Und bezüglich des Redeflusses Deines Freundes: Das ist ganz normal.
Die meisten Männer telefonieren nur ungerne.
Mein Freund hat irgendwann auch die Krise gekriegt. Nichts war ihm recht: Nach 2h-Telefonaten war er genervt und wenn ich mich bewusst kurzfasste (5min.) , war er beleidigt.
Durch das Telefonieren verliert man auch viel Zeit für andere Dinge.
Ich musste meinen Freund z.B. auch oft auf Freisprechen schalten, um nebenher noch meinen Alltag bewältigen zu können.
Aber klar nervt das. Je nachdem, was man nebenbei macht, verursacht das ja auch Lärm.
Versuch einfach, mit ihm zusammenzuziehen. Wechselt den Studienort, den Ausbildungsplatz oder die Arbeitsstelle.
Je früher ihr herausfindet, ob es mit euch zu etwas führt, desto besser.
Heart