Hallo Community :),
ich schreibe hier mit einem anderen Account, da meine Freundin eventuell meinen richtigen Account kennt, wie dem auch sei. Ich stecke momentan in einer totalen Beziehungskrise und weiß nicht wie ich das Problem auch nur ansatzweise lösen kann. Ich 26 bin mit meiner Freundin 26 seit fast 5 Jahren zusammen. Meine Freundin hatte eine schlimme Kindheit und hat dementsprechend viele Ängste und Probleme mit der Nähe gehabt. Trotz diesem Wissen bin ich mit ihr zusammengekommen und habe sie sehr unterstützt und positive Ergebnisse erzielt. Sie brauchte irgendwann keinen Psychologen mehr, war nicht mehr melancholisch und sie konnte auch mehr Nähe zeigen. Zwischen dem 3 und 4 Jahr waren wir beide so glücklich und es hätte uns nicht bessergehen können.
Dann hat sie mich jedoch betrogen aus heiterem Himmel und sagte, dass sie mich nicht mehr liebe (den Betrug habe ich erst sehr spät durch schnüffeln herausgefunden). Wir haben die Sache aufbereitet und der Grund war eine Sinnkrise (Studium zu ende, nichts studiert was dem Job irgendwie hilfreich wäre, sie hatte keine Freunde, etc.). Ich habe gekämpft und nach ein paar Monaten war alles fast wie „früher“. Lediglich ich habe eine große Schramme abbekommen, die mich bis heute verfolgt.
Sie hat jetzt einen Job in einer anderen Stadt angefangen und ich muss auch für 1 ½ Jahre wegziehen wegen meinem Master. Wir führen also eine Fernbeziehung wovon ich aber überhaupt kein Fan bin und ich sehr darunter leide. Wir haben täglich Kontakt, aber so Dinge wie „guten Morgen“, „ich vermisse dich“, „Wie kommst du so zurecht“, also einfach Interesse und Nähe kommen gar immer weniger bis gar nicht mehr von ihr. Auch so Dinge wie „wann sehen wir uns?“ kommen nie von ihr. Immer kommt alles von mir und ich kämpfe. Wenn wir uns dann sehen dann ist alles so wie früher von ihr. Von ihr kommt die Forderung nach Sex, sie nimmt meine Hand und sie liebt es so sehr mit mir im Bett zu Kuscheln oder zu Brunchen. Nach 1 -2 Tagen kommt noch ein „ich vermisse dich“ und dann ist alles wieder beim Alten bzw. verschlimmert sich wieder. Beim Ansprechen ob sie glücklich sei, bejaht sie das und ist ganz erschrocken was denn nicht ok sein soll. Wenn ich dann sage, dass mir die Zärtlichkeit fehlt, sagt sie, dass dies nicht stimme und sie außerdem einen neuen Job hat und noch keine Wohnung und deswegen bei ihrer Mutter wohnt. Sie hat fast nie Freizeit und ist sehr gestresst. Das geht aber jetzt schon seit 4 Monaten so, irgendwann muss man auch wieder Zeit für seinen Partner finden, so ist meine Meinung zumindest.
Ich versuche ihr Zeit zu geben, hänge mich nicht an Dingen wie „guten Morgen auf“ und kämpfe jedoch frisst sich das langsam wie ein Geschwür in meinen Kopf. Ich zweifle immer mehr an der Beziehung und ich merke, dass die Liebe zu ihr immer öfters flackert und teilweise ausgeht. Ich reiße mir ein Bein aus, opfere nahezu alles und bin zu 100 Prozent für sie da, aber langsam komme ich an meine Grenzen. Ich bin total in Zwiespalt, was ist an Zärtlichkeit normal bei einer langjährigen Beziehung, laufen so Fernbeziehungen ab, was bilde ich mir ein, lebe ich zu sehr in der Vergangenheit und erwarte noch den Zustand der rosaroten Brille, wie viel Einfluss hat der Betrug auf mein jetziges ich, bin ich vielleicht das Problem und habe zu lange alles in mich reingefressen und meine Ansprüche sind total verzerrt? Ich habe tausend Fragen und verkrampfe so sehr. Ich kann mit niemanden darüber reden und weiß schon 5mal nicht, wie ich das mit meiner Freundin bereden soll. Mit ihr kann man keine Probleme lösen, da sie sich sehr schnell unter Druck gesetzt fühlt und mehr als 1-2-mal über eine Sache nicht reden möchte. Für sie ist der Drops irgendwann gelutscht. Innerlich merke ich schon, dass ich mich zu anderen Frauen hingezogen fühle und alles um mich rum zusammenbricht. Ich will die Beziehung retten und die Handbremse ziehen, aber welche Schritte muss ich machen? Was hilft mir? Ich bin völlig überfordert und weiß nicht, wie ich emotionale Probleme löse.
Vielen Dank wenn ihr mir helfen könnt.