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Forum / Liebe & Beziehung

Fernbeziehung auf Zeit

Letzte Nachricht: 22. Januar 2022 um 10:48
P
purzlbaerchen
21.01.22 um 10:03

Hallo ihr Lieben ich bin neu hier und dachte ich hol mir hier mal ein bisschen euren Rat.
Mein Freund zieht nächsten Monat für 7 Monate 330 Kilometer weit weg. Das belastet mich zur Zeit sehr. Wir sehen uns momentan 3-4 Tage in der Woche und das wird dann leider nicht mehr möglich sein. Es ist zwar zum Glück nur für eine begrenzte Zeit aber ich sterbe ja jetzt schon vor Sehnsucht nach ihm und habe Angst dass ich mit dem „Trennungsschmerz“ nicht klarkomme. Ich will ja dann auch nicht 24/7 zuhause sitzen und weinen und an ihn denken, habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps, wie ich ein bisschen positiver da rangehen kann? Mein Freund freut sich natürlich total, er hat einen richtig coolen Praktikumsplatz ergattert und ich freue mich natürlich auch für ihn. Ihm ging es die letzten Wochen nicht so supi, weil es in seinem Studium nicht mehr richtig voran gegangen ist und er nicht wirklich gewusst hat, was er jetzt machen will. Dass er jetzt den Praktikumsplatz gefunden hat, lässt ihn seit langem mal wieder richtig strahlen. Ich hab ihn auch bei der Praktikumsuche unterstützt. Hab ihm die Texte korrigiert und ihm ein Design für seinen Lebenslauf und sein Bewerbungsschreiben  erstellt. Ich hab aber nie gefragt, wo die ganzen Firmen sind, für die er sich bewirbt, weil ich nicht wollte, dass meine Reaktion seine Entscheidung beeinflusst. (Also hätte er mir gesagt, dass die Firmen im durchschnitt 300-700 km weg sind, hätte ich wahrscheinlich nicht ganz so glücklich ausgesehen). Naja jetzt hat er auf jeden Fall einen Praktikumsplatz und das ist ja super. Für mich halt nicht ganz so supi ist, dass er dafür 330 km wegziehen muss. Also nicht dass ich ihm irgendwie einen Vorwurf machen würde, echt absolut nicht. Ich bin froh, dass er was gefunden hat, was ihn interessiert. Aber ich glaube für mich wird’s schon ziemlich schwer, dass er dann so weit weg ist. Vor allem wird es eine ganz schöne Umstellung. Hattet ihr schonmal so eine Erfahrung? Habt ihr irgendwelche Tipps? Ich will jetzt ja auch jedes mal anfangen zu weinen wenn ich daran denke und wenn ich mit meinem Freund darüber rede, sonst vermiese ich ihm das ja noch. Aber es fällt mir im Moment sehr schwer meine Traurigkeit abzuschalten.

Und dann ist da noch was. Und zwar muss er sich recht kurzfristig eine Wohnung bzw. WG dort suchen. Und da waren jetzt halt auch ein paar gemischte WGs dabei. Was das angeht bin ich irgendwie ein bisschen zwiegespalten. Auf der einen Seite vertraue ich meinem Freund voll und ganz, wir sind jetzt fast 3 Jahre sehr glücklich zusammen und es gab nie einen Grund ihm nicht zu vetrauen. Auf der anderen Seite find ich den Gedanken, dass er mit anderen Frauen zusammen wohnt, kocht, putzt, eine Wohnung haushaltet irgendwie auch befremdlich, vor allem, da ich schon länger den Wunsch geäußert habe, vielleicht in näherer Zukunft zusammenziehen zu wollen. Er ist jedoch noch nicht so weit und momentan ist das auch orgnisatorisch recht schwierig. Nachdem er mir damals gesagt hat, dass er noch nicht mit mir zusammen ziehen will, hab ich mir eine WG gesucht, weil ich das Bedürfnis hatte, bei meinen Eltern auszuziehen und ein bisschen selbstständiger zu werde. Ich bin dann in eine Mädels-Wg gezogen, aber nur 40 min weg, so dass ich easy-peasy nach Hause pendeln konnte. Naja der Gedanke, dass er dann quasi den Alltag mit fremden Frauen teil, macht mich schon ein bisschen traurig. Eigentlich wäre ich doch gerne die Frau gewesen, mit der er Abends gemeinsam kocht und quatscht und unter einem Dach wohnt. Also ich mach mir echt keine Sorgen, dass da irgendwas „passieren“ könnte. Aber einfach der Gedanke, dass er mit anderen Frauen dann zusammenwohnt und nicht mit mir macht mich schon traurig. Ich hab ihm das jetzt nicht so richtig gesagt, weil ich auch hier nicht seine Entscheidung beeinflussen will. Und ich nehm es ihm auch nicht übel wenn er sich für die WG mit Frauen entscheidet. Aber ich weiß, dass es mich wahrscheinlich insgeheim schon sehr beschäftigen würde, wenn er dann Abends mit denen kocht und ich sitze zuhause und kann nicht dabei sein.
Habt ihr da vielleicht irgendwelche Tipps wie ich diese Gedanken ablegen kann?

Ich will ihm einfach nur eine Stütze sein und keine zusätzliche Belastung, es ist für ihn stressig genug im Moment.
Danke schonmal für eure Antworten!
 

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P
peterlll
21.01.22 um 12:11

Also mein Ansatz wäre hier natürlich auch mal mit deinem Freund darüber zu sprechen.
Eine gute Kommunikation ist das A und O in einer guten Beziehung. 
Wenn ein Partner Sorgen und Probleme hat muss er mit dem anderen darüber sprechen.
Du hat jetzt so eine Situation und solltest darum auch mit ihm darüber sprechen das ihr gemeinsam eine Lösung findet.
Ist die Beziehung wirklich so glücklich wie du schreibst werdet ihr beide eine Lösung für die 7 Monate finden. 

Es klingt bisher so als wenn du das Problem nur mit die selber ausmachen möchtest, das halte ich für den falschen Weg.
Wenn du Sorgen, Ängste hat sollte dein Partner das wissen.

 

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det92
det92
21.01.22 um 12:15

Für eine noch bessere Einschätzung der Lage, verrätst du mir dein Alter ? 😉
Normal bin ich ja ein absoluter Komunikatonsfetischist. 😄 In deinem Fall ist es sehr gut, dass du nicht mit Verboten und Ausrastern arbeitest. Deinem Freund würde sonst deine noch nicht in Gänze ausgebildete Reife bewusst. Du würdest dir künstlich Probleme in die Beziehung holen. Oder er würde es dir Jahre später vorwerfen. So aber wird er dir das hoch anrechnen. 😊
 Gute Erfahrungen im Praktikum können ihm bis zur Rente unverzichtbar sein. Ich hätte meinen heutigen guten Job ohne das Praktikum im Studium nicht. Es kann DIE Eintrittskarte schlechthin sein. Gut, dass du ihm das nicht abschlägst. Bedenke auch, dass Beziehungen (manchmal) endlich sind, die meisten von uns aber bis 70 arbeiten müssen. Und ein guter Job hilft auch eurer möglichen späteren Familie.

Wie du weißt, sind die Mieten für schöne Wohnungen in vielen deutschen Städten sehr hoch. Zudem kennt er dort absolut niemand. Eine Wohngemeinschaft macht also absolut Sinn.Auch ist das Zusammleben in einer WG ist eine gute Schule fürs Leben und oft wahnsinnig witzig! Dafür muss man sich Leute suchen mit denen man harmoniert.  Sonst kann das wahnsinnig anstrengend sein. Externe Vorhaben (wie: bloß keine Frauen oder Partypeople!) helfen bei der Suche weniger. Seh es mal so: Das was die Mädels ihm austreiben und beibringen, musst du nicht mehr machen (Sauberkeit, Kochskills, Emphatie im Alltag)😜
Tipps:

- Vereinbart mindestens 1* im Monat ein Treffen genau in der Mitte. Macht Wellness, schaut die Orte und Natur dort an etc.

- suche dir ein neues Hobby. So kommen auch neue Freunde. Lenkt dich alles ab

- arbeite an deinem Mindset. Wenn es schief läuft dann wart ihr es jeweils nicht wert. Wenn es klappt, stärkt es eure Beziehung

- such dir halt auch ne gemischte WG


P.S.

"Damit ein bisschen selbstständiger zu werde."

funktioniert so nicht:

"Ich bin dann in eine Mädels-Wg gezogen, aber nur 40 min weg, so dass ich easy-peasy nach Hause pendeln konnte."

Wenn dann schon weiter weg und eine gemischte WG oder Einzelwohnung. Wi ist da sonst die Herausforderung ?
 

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R
rufmichan
21.01.22 um 12:54

Ich glaube auch, dass es sich bei Dir um ein Alters-Ding bzw. Reife handelt, warum Du Dir so einen Kopf machst.

Die Qualität einer Beziehung misst sich nicht in Minuten, Stunden, Sekunden, die man miteinander verbringt (zumindest für mich), sondern an der emotionalen Tiefe und Gefühle, die man für den anderen Menschen empfindet. Sollte wegen der Distanz die Beziehung auseinander gehen, dann lag es einfach daran, dass ihr nicht füreinander gemacht seid bzw. die Gefühle doch nicht so stark sind/waren, wie gedacht.

Deine Sorgen sind okay, aber hindern Dich auch daran, Dein eigenes Leben, eigenverantwortlich zu führen. Auch wenn man in einer Beziehung ist, gibt es noch ein persönliches eigenes Leben, das man unabhängig vom Partner führen sollte. Ansonsten ist man abhängig vom Partner, was eine Trennung schwer macht.

Fange an, Dein Leben zu leben, Freunde, Bekannte, Familie.... sie werden Dich auffangen und für Dich da sein. Gerade enge Freunde vielleicht informieren, das man die nächsten 7 Monate etwas Unterstützung (Ausflüge, Kino, was erleben) braucht, damit Dir die Decke nicht auf den Kopf fällt. Dann hast Du auch viel weniger Zeit Dir unnötig Sorgen und Gedanken zu machen. Am Anfang kann es beängstigend sein, dass ein Partner alleine eigene und neue Erfahrungen macht und andere Menschen trifft. Sollte Eure Liebe und auch Dein Vertrauen jedoch so tief sein, wie Du hier schreibst, dann fühlt man sich für den anderen Partner glücklich, weil man ja sein Bestes will (auch wenn ein bisschen Wehmut sicher sein darf).

Viel Glück dabei!

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simona70
simona70
21.01.22 um 14:12

Pferde, die ziehen, soll man nicht halten…
Hallo Purzelbaerchen,
ich finde es bemerkenswert, dass du deinen Freund bei den Bewerbungen so kreativ unterstützt hast und bislang so viel Zurückhaltung gezeigt hast. Er wird das bestimmt als sehr angenehm empfinden, positiv an dich denken und am neuen Ort einen guten Start haben.
Wie du dich jetzt noch weiter positiv einbringen könntest, wäre vielleicht noch ein Gedanke wert, denn vermutlich wird er dir hierzu nicht einmal eine besonders zufriedenstellende Antwort geben können, da er sich ja erst Mal neu orientieren und einleben muss. Vielleicht noch beim Umzug helfen, ein bisschen Geld spenden, Wäsche frisch waschen und eine kleine Abschiedsfeier veranstalten? Habt ihr schon darüber gesprochen, wie er sich die kommende Zeit eigentlich so vorstellt oder wie ihr das zukünftig angehen wollt?
Wenn du es dann noch aushältst, weiterhin quasi so anspruchslos und passiv im Hintergrund zu bleiben, mach es ruhig weiter so, ansonsten überleg dir einfach, was für dich noch ganz schön und angenehm wäre, um den neuen Abschnitt zu beginnen, bei dem du wohl zukünftig deutlich mehr auf dich selber gestellt sein wirst als bisher.
Einige Tipps hast du ja hierzu schon erhalten.
Alles Gute dir!
 

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det92
det92
21.01.22 um 16:13

Ich bin mir nicht sicher, ob das hinzubringen von Schärfe durch Sarkasmus die Beitragserstellerin in großem Maße weiterbringt. Wir kennen dir Hintergründe nicht. Möglicherweise gibt es in seinem Dorf einfach keinen Betrieb der Branche seines Studiums...

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W
waldhonig
21.01.22 um 22:16

Hallo purzlbaerchen,

du machst dir da ja ganz schön viele Gedanken. Ich finde es sehr tapfer von dir, dass du trotz deiner Ängste noch alles für dich behalten hast, um deinem Freund sein Praktikum nicht zu vermiesen. Dennoch ist das nicht der richtige Weg, denn wenn du Sorgen hast, solltest du diese auch mit deinem Partner besprechen! Er hat doch sicherlich auch Interesse daran, dass es dir gut gehen wird in seiner Abwesenheit. 

7 Monate ist eine überschaubare Zeitspanne, die wird relativ schnell vergehen. 330km sind auch nicht die Welt. Natürlich kann man sich da nicht mehr mehrmals pro Woche sehen, aber ihr werdet euch dennoch regelmäßig treffen können. Es ist jetzt nicht so, als ob er vollkommen "weg" wäre. Und in der heutigen Zeit ist es ja sowieso leicht, in Kontakt zu bleiben.

Was die gemischte WG angeht, da sehe ich auch gar kein Problem. Es ist schon ein großer Unterschied zwischen einer WG und einer Wohnung mit der Partnerin. Das fühlt sich ganz anders an. Du hast also wirklich keinen Grund, dich unwohl zu fühlen, weil er eventuell seine Wohnung auch mit einer Frau teilen wird. 

Du solltest deine Gefühle auf jeden Fall offenlegen, ich bin mir sicher, dein Freund wird Verständnis haben und dir deine Sorgen gut nehmen können. Vielleicht findet ihr auch einen Kompromiss, zum Beispiel, dass er sich eine reine Männer-WG sucht, damit du dich wohler damit fühlst.

Alles in allem finde ich, dass du dir überhaupt keine Gedanken machen musst über die kommenden 7 Monate. Es wird eine tolle Zeit und Erfahrung für deinen Freund und du hast die Gelegenheit, dich mehr um dich selbst zu kümmern. Auch das muss mal sein Du hast sicherlich auch genug im Alltag zu tun (Studium, Haushalt, Freunde, Hobbies), sodass du nicht, wie du schreibst, 24/7 mit Trauern verbringen musst. 

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P
purzlbaerchen
22.01.22 um 9:54

Hallo ihr Lieben,


Vielen Dank für eure ganzen Antworten. Ja ich bin noch ziemlich jung (Anfang 20) und ja, vermutlich ist das auch einer der Gründe, weshalb ich mir so einen Kopf mache. Finde diese Unreife auch nicht schlimm, ich meine es wäre ja komisch, wenn ich in meinem Alter schon die Reife und Weisheit einer 60 Jährigen Frau mit in die Beziehung bringen würde. Von daher bin ich sehr dankbar für eure Ratschläge. Ich werde mir auf jeden Fall einige eurer Tipps zu Herzen nehmen. Ich habe mit meiner besten Freundin geredet, sie hat mir meine Sorgen auch ganz gut nehmen können und hat gemeint, sie hat immer eine offene Tür für mich, wenn ich ein bisschen Ablenkung brauche oder mal jemanden zum quatschen. Ich habe auch mit meinem Partner geredet und habe ihm ganz offen, ohne Vorwurf, meine Sorgen erzählt. Er hat sehr verständnisvoll reagiert und konnte mir meine Sorgen nehmen. Wir haben uns dann gemeinsam Gedanken gemacht, wie wir diese Zeit für uns beide gestalten können, so dass keiner von uns groß darunter „leidet“. Mittlerweile sehe ich das ganze eher als eine Art Abenteuer und vielleicht auch so ein bisschen als Feuerprobe. Auf der einen Seite ist es ja tatsächlich auch für mich eine Chance mehr Zeit für mich zu haben und eventuell auch das ein oder andere Neue auszuprobieren. Auf der anderen Seite ist es bestimmt auch ganz schön ihn zu besuchen und die neue Stadt und seine neuen Freunde/Mitbewohner kennenzulernen. Wir haben auch darüber gesprochen, dass es uns beiden ziemlich wichtig ist, dass wir uns regelmäßig sehen können. Und werden uns wahrscheinlich in irgendeiner Form bei den Besuchen abwechseln. So dass nicht nur einer von uns den Stress mit dem Hin- und Herfahren hat und auch die Fahrtkosten gerechter verteilt sind. Ansonsten werden wir wahrscheinlich nächste Woche zusammen an seinen neuen Wohnort fahren, er hat dort ein paar WG-Castings und ich werde mir in der Zeit ein bisschen die Stadt anschauen und bummeln gehen. Ich glaube ich habe einfach auch ein bisschen gebraucht um die Nachricht sacken zu lassen. Es ging letztlich alles sehr schnell. Innerhalb von 2 Wochen (Also Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Zusage) war klar, dass er schon nächsten Monat wegziehen wird, da war nicht so viel Zeit um sich mental darauf vorzubereiten.
 

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det92
det92
22.01.22 um 10:48

Na fas klingt doch sehr gut 😊 Finde ich toll von dir. Ich hoffe das hat auch Bestand, wenn er eine gemischte WG als das beste findet. Und das du nicht bangend mit ihm da hinfährst

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