In meinen Beziehungen habe ich immer wieder das Problem, dass meine Lust immer weniger wird.
Mein Freund und ich sind gerade mal 5 Monate zusammen und meistens haben wir 3 Mal die Woche Sex.
Ihm ist das zu wenig und er hat gesagt, dass er noch in keiner Beziehung so wenig Sex hatte. :-(
In letzter Zeit habe ich mich dabei ertappt, wie ich Gedanken hege, wie z. B.: Ich müsste mal wieder mit ihm schlafen, damit es ihm an nichts fehlt... Sobald ich mir bewusst mache, was ich da gerade gedacht habe, erschrecke ich mich manchmal vor mir selbst.
Mich setzt manchmal schon der Gedanke daran so wahnsinnig unter Druck, dass wir schon längere Zeit keinen Sex mehr hatten.
Er beklagt sich, dass es bei mir fast nur einen "Schwarz-Weiß-Modus" gibt. D. h. Entweder habe ich Lust auf Sex oder aber eben so gar nicht und blockiere schon beim Gedanken, lieber nicht mit Zärtlichkeiten wie Küssen oder ähnlichem weiterzumachen, weil er dann wieder Lust auf Sex bekommen könnte und ich ihn nicht immer abweisen möchte.
Jedesmal, wenn ich ihn abweise geht es mir schlecht, weil es ein blödes Gefühl für ihn ist. Auch wenn er sich zusammenreißt mich das nicht so merken zu lassen, spüre ich es.
Er sagt, dass sich so keine normale Erotik zustande kommt. Kein miteinander spielen und Lust enwickeln.
Es ist mir wahnsinnig schwer gefallen mich ihm zu öffnen und ihm zu erzählen, was mir vor vielen Jahren passiert ist und warum ich vermutlich so bin wie ich bin.
Damals war ich sehr verliebt in einen älteren Mann und der hat sich einfach genommen was er wollte.
Es blieben Narben auf meiner Seele zurück.
Wir beide lieben uns sehr und führen ansonsten eine harmonische Beziehung. Ich fühle mich geborgen bei ihm und wenn ich mal Lust habe, kann ich mich auch fallen lassen.
Aber ich habe einen anstrengenden Beruf und bin manchmal so kaputt und müde, dass ich nur noch schlafen möchte und gar keine Lust entwickele. Es klingt schlimm, aber ich ziehe manchmal dem Sex den Schlaf vor.
Wenn es mir schlecht geht, habe ich manchmal die Gedanken, dass ich am liebsten keine Beziehung hätte, nur um mich nicht mit diesem (verdrängtem?) Problem auseinander setzen müssen, damit es nicht so wehtut.
Natürlich möchte ich meinen Freund nicht verlieren und eine Trennung ist auch keine Option.
Ich wünsche mir einfach nur eine ganz normale Beziehung ohne diese Probleme...
Mein Exfreund hat mich zum Sexualtherapeuten geschleppt mit den Worten, dass ich nicht normal bin und eine Statistik mitgebracht, wie oft selbst langjährige Ehepartner Sex haben.
Er wollte Praktiken, die ich nicht wollte und hat versucht mich zu überreden und unter Druck zu setzen, diese Dinge durchzuführen. Daraufhin bin ich gegangen....
Alles das waren Dinge, die mir nicht gut getan haben und in bestimmten Situationen fühle ich mich daran erinnert....
Ich habe schon über eine Psychotherapie nachgedacht. :-(
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Danke fürs Lesen.