Hallo,
mein Partner (32) und ich (38) leben seit einigen Jahren zusammen. Demnächst wollen (wollten) wir heiraten. Reizthema seit Jahren ist: fehlende Einbringung seinerseits in die Beziehung und in den Haushalt. Er hatte vor mir noch nie eine Partnerin und Mutti hat für ihren 27-jährigen Sohn ja alles gemacht. Wäsche waschen, Wohnung putzen, Klamotten kaufen! Machte sie aber nicht nur für ihn sondern auch für den jüngeren Bruder der heuer 30 wird! Der muss nur einmal schräg husten dann steht sie vor der Tür und muss ihm beistehen. Dafür ist ihr kein Weg zu weit denn die wohnen 200km weit weg.
Mein Partner arbeitet Vollzeit als Buchhalter, von 07:00-16:00 Uhr, Freitag von 07:-12:00 Uhr. Reißt sich also kein Bein aus. Ich bin seit wenigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen berentet. Wie es das Wort schon sagt, bin ich nicht so einsatzfähig wie ein gesunder Mensch, um es mal geschönt auszudrücken.
Nun, wer macht den Haushalt? Ich. Wer kocht? Ich. Wer räumt ihm die Wäsche hinterher? Ich. Wer kümmert sich um den Hund den ER unbedingt haben wollte und jetzt schon eine kleine Abendrunde zuviel verlangt ist? Ich. Unternehmungen in der Beziehung? Wenn ich sie nicht planen- und ihn ständig mitziehen würde,dann käme nichts. Wer hat die Hochzeit von A-Z geplant die Ende September stattfinden sollte? Ich. Die leere Klopapierrolle im Bad würde auch in 2 Wochen noch da liegen würde ich es nicht wegräumen. Diese grauenhafte Lethargie lässt meinen Partner zunehmend unattraktiv erscheinen.
Gespräche darüber enden stehts darin, dass die Situation verkehrt wird und gestern der Satz fiel: "ist für dich doch eh fein wenn ich alles bezahle". Nur ist es in meinen Augen damit nicht abgetan. Zu einer Beziehung gehört für mich auch Zweisamkeit, Zusammenhalt, ein Miteinander. Ich kann auf die schönste Wohnung verzichten wenn ich gleichzeitig behandelt werde wie eine Hausangestellte.
Wenn es mir nicht gut geht und liege den halben Tag dann bleibt auch die Arbeit liegen. Irgendwann wird es dann schon wieder gemacht werden.
Wir sind vor 2 Wochen umgezogen. Aufgrund von diversen Lieferungen haben wir natürlich viel Pappe in der Wohnung liegen. Vorgestern hätte der Recyclinghof offen gehabt. Der Müll liegt bis heute. Warum? Er wollte nicht fahren weil es geregnet hat.
Ein typischer Tag sieht so aus, dass er gegen 17:00 Uhr nach Hause kommt, sich vor den gerichteten Tisch setzt, Geschichten aus der Arbeit erzählt, 5 Schritte weiter auf die Couch fällt, ins Handy starrt, in den Fernseher starrt, nach ca einer Stunde sich in Richtung Kaffeemaschine bewegt und anschließend vor den Computer und da sitzt er dann bis Mitternacht und später.
Ist das bei euch auch so? Ist es das der Normalzustand oder bin ich nur überempfindlich?