Du brauchst Zeit.
Hallo 3fachmama,
ich bin so ein simpler Mann, der einmal in 22 Jahren Ehe durchgeknallt ist. Damals war ich 40; es ist aber nicht so weit gekommen wie bei Euch, weil die andere Frau Angst davor bekam, eine Familie kaputt zu machen.
Warum Männer durchknallen - ich kann ja nur für einen sprechen. Ich denke, oft bekommen sie irgendetwas, was sie zu Hause vermissen (oft sogar unbewusst). Ich wurde z.B. angehimmelt, wie ich das noch nie erlebt hatte, und mein Beschützerinstinkt wurde geweckt; darunter bin ich offenbar geschmolzen wie Butter an der Sonne. Hinzu kommt oft etwas Vordergründiges - lange Beine, schöne Augen/Haare/Hände usw. - entscheidend ist aber meiner Meinung nach das, was man nicht sieht; dazu gehört aber auch das erotische Abenteuer, zumindest mal am Anfang. Die meisten Männer sind aber gar nicht so wild auf Abenteuer, jedenfalls nicht auf die Dauer.
In Deiner Situation würde ich mich zunächst auf eine längere Durststrecke einstellen. Kein Mann, der auch nur ein Minimum an Hirn hat, wird eine Familie mit 3 Kindern innerhalb von Wochen oder Monaten einfach abschreiben. Ein gutes Zeichen ist für mich, dass er nicht zu ihr gezogen ist, selbst auf die Gefahr hin, sich lächerlich zu machen (was boeserkater völlig zu Recht anmerkt). Ich glaube übrigens nicht, dass seine Mutter das gut findet - Omas mögen keine durchgeknallten Väter, die ihnen den Kontakt mit ihren Enkeln erschweren.
Ich würde versuchen, ein Minimum an Kommunikation aufrecht zu erhalten (z.B. per E-mail) und ihn zu fragen, WARUM er denn meint, nicht von der anderen loszukommen. Vielleicht stellt sich heraus, dass ihm gar nichts einfällt. Dann würde ich ihn fragen, was Du denn den Kindern erzählen sollst - in dem Bemühen ihm zu beweisen, dass Du ihn nicht bei seinen Kindern anschwärzen willst (Du schreibst nicht, wie alt sie sind - das ist natürlich wichtig).
Als nächstes würde ich ihn bitten aufzuschreiben, was ihm denn zu Hause fehlt/gefehlt hat.
Schliesslich - und da wird es natürlich wirklich schwierig - solltest Du Dir einen Zeithorizont überlegen, wie lange Du das durchhalten willst. Da sollte er auch eine klare Ansage bekommen und wissen, dass er zwar eine gewisse Zeit bekommt, aber nicht auf Dauer auf allen Hochzeiten tanzen kann.
In solch einer extremen Stressperiode brauchst Du eigentlich auch jemand zum Aussprechen/-heulen, wie eine gute Freundin, Mutter oder Bruder/Schwester, die hoffentlich nicht zu weit weg wohnen.
Ich hoffe, das hilft wenigstens ein bisschen. LG Maxim