yolo1997Genau so legt es sich dar. Aber ihre Worte sprechen buchstäblich eine andere Sprache. Wieder einmal so ein Beitrag in dem man sieht, was die Diskrepanz zwischen Worten und Taten anrichten kann. Nur so am Rande: In der Antike war man kein ehrbarer Mensch, wenn Worte und Taten nicht im Einklang waren. Mit Menschen, bei denen Worte und Taten auseinandergehen, habe ich mittlerweile relativ wenig Geduld und ich rate dir dasselbe.
Was passiert denn hier? Verbal gibt es ein Nein. So bleibt es offiziell dabei, dass (noch) nichts ist. Mit dem Noch geht es ja schon los. Vielleicht wird es ja noch etwas. Und dann kommen so tröpfchenweise (steter Tropfen höhlt den Stein) Andeutungen und Widersprüche. Aber wenn man das Gespräch sucht, will es der andere nicht gewesen sein.
Die Gründe können vielfältig sein: Bindungsangst, Persönlichkeitsstörung, Spieler, Unreife, keine erschöpfende Aufzählung, die Liste ließe sich endlos fortführen. Früher hatte ich mehr Geduld mit solchen Menschen - und war neugieriger. Heute sage ich mir: Es ist mir egal, ob mir einer aus vermeintlichem Selbstschutz oder aus Feindseligkeit ins Knie schießt, es tut immer weh. Wenn jemand nicht zu seinem Interesse, zu seinen Gefühlen, zu seiner Zerrissenheit stehen kann, kann er mich jedenfalls mittlerweile gern haben. Dann gibt es buchstäblich keine Gesprächsgrundlage. Wenn jemand über sein Verhalten, über Wahrheiten, Wahrnehmungen nicht sprechen kann, wenn man nur mit Verleugnung, Oberflächlichkeiten oder Vertröstungen abgespeist wird, fehlt es wohl an der Grundlage zum ehrlichen Gespräch, welches meiner Ansicht nach unabdingbar für einen ehrlichen Austausch ist. Selten mag man sich ja etwas eingebildet haben und es gab ein Missverständnis, der andere hat einfach kein Interesse und man hat es nicht kapiert. Das ist natürlich zu respektieren. Es gibt aber auch diese Rasse Mensch, die Köder auslegt und es dann aber nicht gewesen sein will. In solchen Geschichten kann man sich verlieren.
Es gibt ein Gemälde, ich habe den Namen des Künstlers vergessen, auf dem es bildlich gesprochen darum geht, dass die Jagd für den Jäger genauso gefährlich ist wie für das Wild, denn jener kann sich in den Tiefen des Waldes verlieren. Dieses Gemälde ist soweit ich es verstanden habe auch ein Gleichnis für das Werben um einen Menschen. Man muss wissen, wann es genug ist und wann man einfach nur einer Karotte, die einem immer wieder vor der Nase weggezogen wird, nachläuft. Bei solchen Leuten kann Rückzug heilsam sein, muss aber nicht. Kompletter Rückzug. Oder wenn man vermittelt, dass man für dieses Katz-und-Maus-Spiel nicht zu haben ist, es sei denn, man steht darauf.
Du musst selbst abwägen, wie viel du geben willst, wo dein Stopp ist, wann du auf den Tisch haust.