grid_12936509Oh je
...wenn ich an meine fernbeziehung denke...
ich hatte etwa anderthalb jahre eine fernbeziehung über die distanz von 600km. er war meine große liebe und für mich war es damals auch irgendwie gar nicht nervig, wenn ich freitagnachmittag nach der arbeit für 6h in den zug gestiegen bin, um das wochenende mit ihm zu verbringen.
allerdings ging der blues schon fast wieder samstagabend los, weil ich bereits da an den sonntag im zug und die bevorstehende trennung denken musste.
wir waren 2 mal im urlaub und auch so verbrachte ich meine gesamten ferien bei ihm, sodass wir auch längere zeit zusammen waren.
das abendliche telefonieren und simsen in der woche waren mir damals in der woche genug, denn wir hatten eine art seelenverwandtschaft.
dennoch wurde es mit der zeit immer schwieriger, da wir beide irgendwie keine perspektive sahen, zusammenzukommen. ja, ja...ich weiß....wenn man sich liebt, dann findet man auch eine lösung, sagt man so schön. aber beruflich gesehen war es einfach nicht möglich...ich im öffentlichen dienst mit bindung an mein bundesland und dass er seinen gut bezahlten job im westen aufgibt, um dann hier im osten kaum perspektiven zu haben - das wollte ich auch nicht.
jedenfalls nagte die perspektivlosigkeit mehr an mehr an uns - vor allem an mir, die immer mehr jammerte, sodass wir uns dann trennten, auch wenn wir später immer noch in engem tel. kontakt standen und uns gelegentlich besuchten.
danach hatte ich auch noch mal eine fb über die distanz von 150km, was mir sowas von erleichternd vorkam, da das ja vom anreisen und spontanen treffen her ein klacks zur vorherigen fb war. dennoch blieb auch hier immer wieder die frage im raum: wie soll das ganze mal glücklich enden? letztendlich gibt einer beim umzug ja auch sein ganzes umfeld auf...wird das gut gehen?
nun bin mit einem mann glücklich, der aus einem nachbarort kommt und wenn ich sehe, wie unkompliziert das ganze im vergleich zu den fb war...sich einfach spontan abends nach der abend sehen, wenn man lust hat...auch unter der woche morgens vor der arbeit gemeinsam aufwachen...einfach alltag gemeinsam leben und nicht nur die filetstücke am wochenende.
weißt du...ich fand das mit der fb damals sehr romantisch...ich dachte mir: hey, ich meistere meinen alltag, freute mich auf die abendlichen, langen telefonate und die wochenenden und urlaube waren highlights, auf die ich mich tage vorher freute ( und vorfreude ist ja bekanntlich die schönste freude *lol* ).
aber wenn ich besehe, wie unkompliziert alles in meiner jetzigen beziehung in der kennenlernphase war und wie wir das austesten konnten, ob wir alltagstauglich sind ehe wir zusammenzogen...da stelle ich meine ganze fernbeziehungseuphorie im nachhinein doch sehr in frage.
wie schon oben geschrieben wurde, es gibt fb, die glücklich enden...bei mir wars nur beide male nicht der fall.
dir aber alles gute für deine beziehung.
lieber gruß
annana