curd_12565215Ich habe ebenfalls von Verliebtheit gesprochen. Ein gewisses Maß an Verliebtheit ist bei mir ja schon da, wie bereits erwähnt. Und wie bereits ebenfalls erwähnt war ich mir meiner Gefühle ziemlich sicher, als wir zusammengekommen sind, sonst hätte ich der Beziehung ihm zuliebe nie zugestimmt. Wenn er bei mir ist, bin ich mir meiner Gefühle ebenfalls sicher. Aber dieses ganze "Schmetterlinge im Bauch, rosarote Brille" ist für mich ebenso unrealistisch wie die große vollendete Liebe auf den ersten Blick. Ich empfinde das erstens anders, und zweitens bin ich eben jemand, der sich erst darauf einlassen und gemeinsame Erfahrungen sammeln muss, bevor er sich verlieben kann. Wie bereits erwähnt, fühlt es sich ja schon richtig an, wenn er erstmal da ist; das ist aber nicht das Problem, um das es hier geht, weshalb ich mich auch nicht als egoistisch beschimpfen lassen möchte oder als jemand, der ihm die Chance auf eine andere Frau nimmt. Es ist ja immerhin nicht so, als ob ich jetzt schon entschieden habe, dass ich ihn heiraten möchte, egal was ich für ihn empfinde, oder dass ich auf jeden Fall ein ganzes Jahr mit ihm zusammen sein will. Wenn ich im nächsten Monat bzw. den nächsten zwei Monaten merke, dass immer noch nichts da ist- und ich glaube nicht, dass das passieren wird, denn ich kenne mich selbst gut-, dann werde ich selbstverständlich Schluss machen; aber sowas am Anfang einer Beziehung zu entscheiden finde ich vorschnell und schwierig. Da ist eben jeder Mensch anders. Mein größter Fehler war bis jetzt ganz genau das: ich habe mich nie auf eine Beziehung eingelassen, habe von Anfang an gesagt "Oh, so viele Gefühle sind ja noch nicht da" und habe Schluss gemacht, und wenn ich so weiter mache, wird das in absolut jeder Beziehung so weiter laufen. Selbst die Kerle, mit denen ich Schluss gemacht habe, haben gefragt, ob ich das nicht vielleicht ein bisschen zu schnell entscheide und ob ich nicht glaube, dass sich noch ein Zusammenhalt entwickelt hätte, wenn wir länger zusammen geblieben wären und uns noch etwas näher kennen gelernt hätten. Für mich sind es die gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnisse, die man als Paar macht, die einen zusammenschweißen.
Von Zwecksgemeinschaft ist hier ebenfalls nicht die Rede. Ich rede von zwei Menschen, die sich gefunden haben, zueinander passen, glücklich miteinander sind und sich auf einander verlassen auch wenn sie sich auf eine etwas platonischere Art lieben als andere Paare.
Um das Thema Verliebtheit geht es bei meinem Problem allerdings nicht. Da hat jeder seine eigene Meinung und seine eigenen Erfahrungen, und das Wichtigste ist, dass jeder sich selbst am besten kennt. Für dich hört sich das alles unsinnig an, für mich macht es aber absolut Sinn, und seitdem ich diese Sichtweise aufgenommen habe, habe ich endlich ein wenig Frieden gefunden.