Also...
... zu Deiner Aussage: Dein Freund nimmt Dich häufig nicht mit zu seiner Familie - und das ist Deine Schuld und Dein Freund kann nichts dafür?? Warum? Natürlich kann er was dafür, wenn er Dich nicht mitnehmen will! Du musst nicht in jedem Bereich die Schuld auf Dich nehmen, bloß weil Du in einem Bereich Fehler machst.
Dieser Fehler wäre Deine Verlustangst - hast Du schon mal überlegt, dass sie wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirkt? Du hast Angst, Deinen Freund zu verlieren - diese Angst trägst Du mit Dir rum, sie beeinflusst alles, was Du tust oder sagst. Und sie lässt Dich nicht mehr cool und locker und anziehend wirken, sondern eben ängstlich, verklemmt, klammernd und überhaupt nicht mehr anziehend. Auf Dauer wird sich Dein Partner fragen: Warum ist meine Freundin so? Ich gebe ihr doch keinen Anlass dafür... Irgendwann nervt das und Deinem Freund wird es tatsächlich zu viel. Aber nicht, weil er von Anfang an nicht wollte, sondern weil Du das Ende mit Deiner ständigen Angst vor dem Ende eingeleitet hast.
Durch Deine Zweifel verlangst Du nämlich ständig indirekt Liebesbeweise von Deinem Freund und übersiehst dabei, dass Liebe normalerweise nichts beweisen muss. Sie ist einfach da und will angenommen und gelebt werden.
Daher finde ich es auch normal, wenn Dein Freund noch nicht mit Dir zusammenziehen will - alles zu seiner Zeit. Ähnlich habe ich es auch erlebt - nur war ich diejenige, die noch nicht zusammenziehen wollte, und nicht, weil ich meinen damaligen Freund nicht genug geliebt hätte - im Gegenteil. Ich hatte aber einfach das Gefühl, es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt. Ein Jahr später war es aber dann so weit... Also keine Panik und setz Deinen Freund nicht unter Druck, nur um Deine Ängste zu befriedigen. Das ist ihm gegenüber unfair - denn wenn er noch nicht mit Dir zusammenziehen will, heißt das nicht, dass er Dich weniger liebt.
Das wird aber irgendwann der Fall sein, wenn Du nicht aufhörst, solche Gedanken zu wälzen und Deinen Freund indirekt/unbewusst damit zu erpressen: wenn er mich WIRKLICH lieben würde, dann würden wir schon längst zusammenwohnen... Wenn er mich WIRKLICH lieben würde, würde er sich die Haare blau färben und sich meinen Namen tätowieren... Ist jetzt etwas übertrieben formuliert, aber solche Gedanken kann man immer weiter auf die Spitze treiben... Will sagen: Wenn Du nicht aufhörst damit, wirst Du nie zufrieden und ohne Ängste sein.
Also vergiss Deine Befürchtungen einfach mal und hör auf, Deine Altlasten mit Dir herumzutragen und sie als Begründung für Dein Verhalten zu zitieren. Wenn Du schon weißt, warum Du Dich so verhältst, dann musst Du ja nicht mehr Ursachenforschung betreiben, sondern könntest jetzt an einer Verhaltens- und Einstellungsänderung arbeiten. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber besser heute damit anfangen als nie.
LG