Ich weiß wie weh es tut
Hallo,
es ist kein Trost, aber ich kann total mitfühlen. Ich kenne diesen Schmerz und weiß, dass er einem fast die Luft abschnürt und man denkt jetzt reißt das Herz auseinander. Ich weiß auch nicht, was ich trostvolles sagen könnte. Mein Mann ist vor 19 Tage nach fast 24 Ehejahren ausgezogen. Will mich nicht gut hinstellen. Habe immer alles getan, er hatte Freizeit jede Menge und hat sie auch reichlich genutzt, während ich seinen Teil der Arbeit zum großen Teil miterledigte. Sicher gab es hie und da mal Gemotze von meiner Seite, schließlich bin ich auch den ganzen Tag berufstätig. Auf jeden Fall erzählte er, er hätte das Gefühl was im Leben verpaßt zu haben, er wolle mehr Freiheiten und machen und tun und lassen können, was er gerade wann machen will. Dachte mir "Midlifekrise". Er zog aus, was etliche Tränen und Schmerz gekostet hat (meinerseits natürlich) und seine Beteuerungen, er müsse es testen, ob er anderweitig glücklicher sein, wenn er alleine leben würde. Zog also in einen Wohnwagen, im Falle dass er ja wieder zurückkäme (was so im Raum stand) nicht erst unnütz Geld ausgegeben werden müsse. Ich habe gefragt, gebohrt und gedroht, dass wenn es einen anderen Grund gäbe (hatte eine Arbeitskollegin in Verdacht) dass wenn er einen "Affen" aus mir machen würde, ich würde mich rächen. Es wäre und gäbe niemanden. War auch in den Tagen häufig bei uns, rief ständig an, kam vorbei. Hoffnung pur für mich und unsere beiden Kinder. Gestern morgen fand ich ganz zufällig einen Hinweis auf ein mir unbekanntes E-mail-account, was seinen typischen Namen trug jedoch mir einem anderen Provider. Habe das Ding geknackt und dachte mir treffe der Schlag. Konnte fleißig nachlesen , wie genau diese Kollegin, die ich im Verdacht hatte und er sich aneinander ranmachten. Ich habe jede Liebesbeteuerungen und jede schmalzige schleimige Nachricht über "wie glücklich du mich gemacht has" etc. gelesen. Es war jedesmal ein neuer Messerstich mitten ins Herz. Ich war bis heute morgen um 1:30 Uhr auf und habe gelesen und sortiert, dann ich ich eingeschlafen und um 3:45 Uhr war die Nacht wieder vorbei. Mir ist seither - tschuldigung dass ich das sage - aber mir ist kotzübel. Wie kann man so hinterhältig sein, wie kann man seinen Kindern in die Augen schauen und erklären, man fühle sich eingeengt,müsse versuchen rauszufinden, ob es anders besser wäre, während die als heulendes Bündel Elend vor einem sitzen, Wie kann man nur, ich verstehe es nicht. Mir ist auch schon der Gedanke durch den Kopf, ich mache es genau so, ich suche mir jemanden, springe mit dem ins Bett nur in der Hoffnung, der Schmerz weicht etwas anderem. Aber keine Chance, der/die Verlassenen sind immer die Leidtragenden. Ich kann dir nur sagen, du bist nicht alleine und doch wird es kein Trost für dich sein. Mein Mann ist 46 und wenn man das "Gesulze" ließt, denkt man, man hat einen 18jährigen vor sich. Ist auch noch beleidigt, wenn man ihn deshalb angeht, fühlt sich unverstanden und erwartet allem Anschein noch, dass man Verständnis dafür haben sollte? Wie blöde muss man sein? Ich wünsche dir alles Gute, Kopf hoch "und wenn du denkst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her" ich hoffe es kommt bald dieses Lichtlein - zu dir und ich hoffe auch, dass es zu mir kommt. Liebe Grüße - blairwitchmystic