Schön' guten Abend!
Schon oft habe ich hier rein gesehen, nun habe ich mich auch mal angemeldet um ein Weh-Wehchen vorzutragen und hoffe auf Antworten.
Ich denke, ich bin ein emotionaler Eisblock geworden. Was ich damit saen will: Ich kann mich nicht mehr verlieben, nicht mal ansatzweise. Ich habe für das Thema Beziehung/Gefühlskram so wenig übrig, dass es mir selbst Angst einjagt.
Ich hole weit aus: Ich bin jetzt 25. Mit 18 hatte ich meinen ersten Freund, seit dem war ich immer nur in Beziehungen, ich bin quasi von einer in die nächste gestolpert, habe mich immer schnell wieder verliebt und war nie wirklich alleine. Bis letzten Sommer.
Meine letzte Beziehung dauerte fast 3 Jahre und heiliges Kanonenrohr, sie war nicht schön. Lügen, Untreue, Ignoranz und ein schwaches Ich, dass sich nicht traute Schluss zu machen, aus Angst vor dem allein sein. Als er letzten Sommer fremd ging schaffte ich den Schritt der Trennung endlich, jedoch (mal wieder) nicht alleine. Ich lernte jemanden kennen, in den ich mich verliebt habe (bis hier hin nichts neues). Durch diesen Jemand, ich nenne ihn jetzt mal Kurt ( :lol: ) schaffte ich es endgültig aus der Horror-Beziehung raus und wir verbrachten eine aufregende Zeit. Er war anders als alles was ich bisher hatte. Mit einem Haken: Er war absolut kein Beziehungsmensch, was wir hatten sollte von Anfang an ncihts festes werden und so endete der Traum nach nur 2 Monaten und es geschah.. ich stand alleine da. Zum ersten mal seit ich 18 war, war ich tatsächlich Single.
Ich kam erstmal garnicht klar. Plötzlich hatte ich keine ezugsperson mehr, keinen an den man sich "klammert", den man anruft wenn was ist, der neben einem liegt, der mit einem spricht wenn man nach Hause kommt. Nichts. Allein. Mit den Monaten gewöhnte ich mich an diese Situation, nach und nach fand ich sogar Gefallen daran. Inzwischen bin ich dankbar dafür, dass er mich damals aus der Beziehung raus geholt und quasi alleine in die große weite Welt geschmissen hat. Denn zum ersten mal bin ich wirklich alleine, ein einzelner eigenständiger Mensch, Ich tu und lasse was ich will, ichkann einfach ich sein, ohne Rücksicht auf jemand anders. Ich hab mich selbst besser kennen gelernt und bin selbstbewusster geworden. Nun ist über 1 Jahr vergangen und ich komme langsam doch ins Grübeln, irgendwie ist es an der Zeit, nicht mehr alleine zu sein. Womit wir zur Problematik kommen: Es scheint nicht mehr anders zu gehen?
Ich habe einige Männer kennen gelernt. Sehr nette waren dabei, lustige, hübsche, kluge, die ganze Palette durch. Aber keiner, wirklich keiner ist interessant für mich. Ich messe jeden einzelnen an Kurt. Ich lerne jemanden kennen, vergleiche ihn innerlch mit Kurt und schreibe ihn wieder ab. Immer und immer wieder.
Manchmal gebe ich mir einen Ruck und denke hey, lerne die Typen doch erstmal genauer kennen. Neulich zum Beispiel. Beim ersten Sehen dachte ich Mensch, der sieht mal gut aus und wir haben uns super unterhalten. Öfter getroffen, besser kennen gelernt, er hat im Prnzip keine Fehler: Er ist klug, ehrlich, sehr hilfsbereich, aufmerksam,... aber von Treffen zu Treffen werd eich genervter. Warum? Warum nur nervt mich dieses nette Geschöpf, das mir absolut nichts getan hat? Als er bei mir übernachtet hat, habe ich kein Auge zu getan. Ich wollte diesen netten Kerl einfach nur packen und aus dem Fenster werfen, damit ich MEIN Bett wieder für mich habe.
Ich kriege eine Krise, wenn mich jemand (der Interesse hat) anschreibt, anspricht, anruft oder sonsties. Mir sträubt sich alles.
Ich kenne mich so nciht. Ich kenne mich als Beziehungsmenschen. Und nicht als alles abblockenden egoistischen Eiswürfel.
Hinzu kommt, dass ich einen wahren Ekel vor Pärchen entwickelt habe. Dass ich mich kaputt lache, wenn dass Nachbar-Paar neben mir sich im Trepenhaus anbrüllt. Und ich generell eine absolute Abneigung gegen alles emotionale entwickelt habe. Wenn ich beim Einkaufen irgendwelche Herzchen sehe oder wenn mein bester Freund mir erzählt, was für ein tolles Mädchen er kennen gelernt hat. Abneigung pur. Nach dem Motto "Lasst mich damit in Ruhe, erzählt es wem anders".
Ma jetzt alles ein wenig schizophren klingen :D
Und genau das ist was mich verwirrt. Ich möchte auch jemanden bei mir haben, es wieder versuchen. Ich bin auch nur ein Mensch, der sich (so sülzig es auch klingt) einsam fühlt. Andererseits fühle ich mich wie der absolute Einzelgänger und und bin ultra schnell genervt wenn sich jemand mir nähert.
Nun wollte ich diesem "netten Kerl" einen Korb geben, bringe es aber nciht über's Herz. Ich weiß er ist super, ich weiß er würde mir gut tun, aber ich empfinde keinen Funke Gefühl.
Seit Kurt nicht. Liegt es wirklich an Kurt, oder nehme ich den nur als Vorwandt? Habe ich nun endgültig ein Rad ab? Bin ich endlich emotional verkrüppelt?
Bitte sagt mir, dass das nur eine Phase ist, die ihr auch schon durchlebt habt... und was ihr an meiner Stelle tun würdet.. vielleicht dem netten Kerl (oder sonstwem) einfah ne Chance geben, in der Hoffnung es tut sich gefühlsmäßig doch noch was? Nein, das wäre albern. Aber was sonst? Einsam und verbittert auf die 30 zugehen? :-/
Danke an die, die sich diesen ganzen Text gegeben haben. Und ein noch größeres Danke für eventuelle Antworten!