tiger_12184646"Ich sei, gewährt mir die Bitte,
in eurem Bunde die Dritte."
Zur Zeit tröstet mich am meisten in diesem Forum zu lesen und zu wissen, daß ich in meinem Schmerz nicht allein bin. Deine Antwort, Heinz, sprach mir aus dem Herzen, und mit 57 und nach 30 Jahren stelle ich mir das alles noch viel schlimmer vor. Meine Mutter sagt immer tröstend zu mir, daß ich froh sein soll, daß ich erst 40 bin, in 10 oder 20 Jahren wäre das Ganze viel schlimmer. Aber schlimm ist es in jedem Alter. Ich war mit meinem Mann 17 Jahre zusammen, davon 10 verheiratet. Wir haben eine 16-jährige Tochter, um die sich viel gedreht hat, weil sie Leistungssport macht, so daß ich dachte, daß nun langsam die Zeit kommt, wo wir uns wieder intensiver um uns kümmern können, nicht mehr so nach den Ferien richten müssen usw. Ende Januar hat er mir gesagt, daß er sich in eine Andere verliebt hat, die auch verheiratet ist und einen 5-jährigen Sohn hat. Sie treffen sich heimlich, also ihr Mann weiß nichts davon, und ich hoffe insgeheim, daß sie meinen Mann irgendwann abserviert und er dann noch tiefer fällt als ich jetzt. Am allerschlimmsten ist, daß sich unsere Tochter entschieden hat, bei ihrem Vater zu bleiben. Sie meinte zu mir: "Mama, du bist nicht die, die geht, deine Liebe ist mir sicher. Bei dir habe ich nur ein schlechtes Gewissen, daß ich dich allein lasse, bei Papa ist es ein Bauchgefühl. Dich kann ich mir mit einem Anderen vorstellen, Papa nicht mit einer Anderen." (Sie weiß, daß da jemand ist.)Ich bin Mitte März ausgezogen und seitdem mein ganzes bisheriges Leben los. Ich sehe meine Tochter 2 Mal in der Woche für ein paar Stunden nach Schule und Training, aber es ist eben nicht mehr dasselbe. Was mich tröstet und ein bisschen schadenfroh macht, ist, daß mein Ex nun nicht machen kann, wie er will, sondern sich nun um alles kümmern muss und present sein muss, während ich manchmal bei schönem Wetter noch um 18.30 Uhr im Tierpark sitze (habe mir eine Jahreskarte gekauft), ein Buch lese, meine Nerven beruhige und denke, daß es viel schlimmere Dinge gibt.
Aber gestern war wieder so ein rabenschwarzer Tag, an dem ich viel geweint habe. Manchmal denke ich auch, das Beste ist neu verlieben, dann hören die Gedanken auf, sich immer um die gleichen Dinge zu drehen, aber das geht eben nicht so einfach, wenn man das Andere noch nicht hinter sich gelassen hat.
Vielleicht können wir uns ja weiterhin immer mal ein bisschen Mut zusprechen und uns über unsere Fortschritte austauschen.
Liebe Grüße von Nele