Hallo Community,
bin neu hier und hoffe auf ein paar Einsichten, die mir bisher verwehrt geblieben sind.
Zur Sache: Meine Frau hat mich vor ca 2 Jahren über ein dreiviertel Jahr hinweg mit dem Trainer unserer Söhne betrogen. Ich habe es durch Zufall herausgefunden und sie zur Rede gestellt. Sie hat alles zugegeben und die Beziehung beendet. Sie hatte mich noch um meine Erlaubnis für einen "Abschlusssex" mit ihm gebeten. Ich habe schweren Herzens zugestimmt, denn hätte ich es nicht, hätte sie es genauso im Geheimen tun können. Sie sagte mir noch, daß es nur um Sex gegangen wäre und sie unsere Beziehung weit darüber sieht. Außerdem sei es nur zu sporadischen Treffen gekommen.
Ich muss dazu sagen, daß ich etwa 30 kg Übergewicht habe und sie mich schon lange gebeten hatte, abzunehmen. Sie würde nach geilem Sex mit geilem Körper hungern.
Bei dem Trainer haben die Jungs immer noch Unterricht und ich überweise jeden Monat seine Rechnung. Meine Frau sieht ihn mehrmals in der Woche.
Danach ging es mir ziemlich dreckig und ich bin letzten Herbst ohne Vorankündigung ausgezogen, was sie mir ziemlich übel genommen hat. Nach dem Auszug hat eine gemeinsame Freundin zweimal bei mir übernachtet. Wir haben zusammen geduscht aber weder geküßt noch Sex in irgendeiner Form gehabt. Meine Frau hat es herausbekommen und es gab einen Riesenkrach. Ich bin danach wieder zuhause eingezogen.
Seither bekomme ich Vorwürfe, weil das was ich getan habe viel schlimmer sei, als das was sie getan hatte. Wenn ich darauf verweise, daß ich im Gegensatz zu ihr keinen Sex hatte heißt es nur, ich würde Äpfel mit Birnen vergleichen und daß ich ihr die Freundin genomen habe, sei viel schlimmer. Dazu muss ich sagen, wie kennen sie seit etwa 5 Jahren und in dieser Zeit war sie vielleicht dreimal bei uns zu Besuch und meine Frau mit ihr zweimal abends auf Tour. Sonst hat sie nur mit ihr telefoniert. Bei gemeinsamen Hundespaziergängen war meine Frau selten mit dabei. Ich weiß, daß meine Frau sie gern hatte aber verstehe trotzdem ihre Kommentare bzgl. der "tollen" Freundin, die ich ihr genommen habe, nicht. Muss auch noch hinzufügen, daß unsere Kinder und meine Frau sie immer noch öfters sehen, was sich auch nicht vermeiden läßt.
Jetzt wohne ich seit vier Monaten wieder "zuhause" aber unsere "Beziehung" ist von leichten Höhen und extremen Tiefen geprägt. Meine Frau meint, wir sollen einfach weiter zusammen bleiben und Gras über alles wachsen lassen. Dabei wüßte sie aber nicht, ob sie das denn auch könnte. Mir geht es ähnlich.
Eine Paartherapie lehnt meine Frau kategorisch ab. Ich könnte ja zum Psychologen gehen, wenn ich denke, daß es mir helfen würde.
Einerseits kann ich sie verstehen, daß ich die "Geschichte mit der Freundin" schwer im Magen liegt.Andererseits mir vorzuwerfen, daß das was ich getan hätte "viel schlimmer" sei und das ich das nicht miteinander vergleichen könnte, kann ich nicht verstehen.
Weiß langsam nicht mehr weiter und habe Angst, ohne Alkohol nicht mehr schlafen zu können. Gehe jede Nacht nicht vor eins ins Bett, damit ich zu müde zum Nachdenken bin. Stehe dann um sechs auf, um die Kinder zur Schule (weit weg) zu fahren. Meine Frau arbeitet nicht und schläft dann erst mal bis um 9 oder 10.
Und das war nur eine komprimierte (und deprimierte) Kurzzusammenfassung. Es gäbe noch so viel mehr zu schreiben aber dann wird es wohl gar niemand mehr lesen wollen.