Hallo!
Ich kann dich sehr gut verstehen! Bei mir war es so, dass Freunde erst nachdem ich ein Baby bekommen hatte Babies bekamen, obwohl ich erst mit 38 mein Kind bekam.
Ich habe das ebenso empfunden. Von meiner Seite aus habe ich versucht von Anfang der Geburt meines eigenen Kindes an die Freundschaften zu erhalten.
Mir waren Telefongespräche wichtiger den je und ich hatte Glück: Die meisten Freundinnen nahmen mehr oder weniger Anteil an meinem Glück, kamen mich besuchen.
Dann bekamen drei Freundinnen Babies und ja: Der Charakter der Freundschaften hat sich ein wenig verändert und maßgeblich verantwortlich, finde ich, ist die Person mit dem Baby.
Die eine Freundin sagte immer sie mag es gar nicht nur Mutter zu sein. Heute ist sie nur Mutter. Gespräche ab vom Thema Kind waren nicht mehr möglich. Alles drehte sich nur darum. Anrufe wurden weniger. Beim zweiten Baby stand ich dann nochmal nach fast einem Jahr mit einem Geschenk auf der Matte. Sie meinte: Oh es tut mir so leid, ich hatte solche Angst, du denkst wir wollen nichts mehr mit dir zu tun haben. Aber ich bin ja immer so beschäftigt. Danach hörte ich wieder nichts. Keine Ahnung warum das in die Brüche ging, denn eigentlich haben wir ja beide Kinder.
Bei den anderen hat es einige Jahre gedauert, bis sich wieder alles so einpendelte.
Man muss irgendwie eine neue, andere Qualität finden und daran arbeiten. Ich treffe mich mit einer Freundin und Kind oft und dann geht es nicht nur um die Kinder, sondern auch um andere Themen. Die Häufigkeit der Besuche ist zu allen geringer geworden.
Aber die Freundschaften währen so lange, dass ich mich derer immer noch sehr sicher fühle. Ich sorge ab und wann für Begegnungen, wo Kinderzeit außen vor steht. Das kostet Organisationstalent, Geld und Kraft. Wenn ich mir vorstelle, dass da jetzt der Lebensgefährte zwischenfunkt, sei es auch nur latent, dann wird es schwieriger für die Frau. Manche Männer wollen oder können nicht so viel Zeit alleine mit den Kleinen verbringen.
Du solltest aber mal ganz offen mit deiner Freundin reden, dass du sehr leidest. Hattet ihr ein gemeinsames Hobby? Standen Gespräche im Vordergrund? Frage sie ganz direkt, ob sie sich nicht einmal im Monat Zeit für dich nehmen kann, um das, was ihr früher so gelebt habt ein wenig aufleben zu lassen. Das würde auch ihr sehr gut tun.
Ich hatte das Glück, dass ich das von Anfang an konnte und unbedingt wollte! Kind konnte immer beim Vater bleiben, ohne dass ich mir Vorwürfe anhören musste.
Das ist aber nicht jedem gegeben.
Heute lebe ich meine alten Hobbies wieder und da ich ihnen nicht mehr so hochfrequentiert nachgehen kann, ist es alles um so schöner, intensiver. Dazu gehören auch die Kontakte zu meinen Freundinnen. Wir genießen die gemeinsame Zeit richtig. Sind emotionaler, offener zueinander.
In diese konventionellen Mutter Kind Kreise bin ich bis heute noch nie so richtig vorgedrungen. Ich finde auch, dass man heute viel zu viel Wert in der Kindererziehung auf diesen ganzen Gruppenwahn schon im frühkindlichen Alter legt und damit kann ich mich nicht identifizieren. Neben der Schul,- Kindergartenzeit stehen die Türen für Freundinnen immer offen. Wir hechten nicht von Sportgruppe zu Ballettgruppe...
Vielen Eltern ist das aber extremst wichtig und so bleibt dann auch wieder weniger Zeit Freundschaften zu pflegen.
Ich hoffe du sprichst deine Freundin mal ganz offen an. Vielleicht kommst du an sie heran. Irgendein Ritual könnt ihr doch sicher verbindlich etablieren.