Hallo,
ich(22) bin seit über 2,5 Jahren mit meinem Freund (25) zusammen.
Die Beziehung hatte wie jede andere Beziehung ihre Höhen und Tiefen, aber ich weiss,
dass ich ihn liebe und mit ihm zusammen bleiben will.
Doh seit bereits einigen Monaten ist es so, dass mein Freund ziemlih nach Freiraum strebt.
Er war schon von Anfang der Beziehung an so, aber da fand ich es nicht so schlimm, da wir
ja beide jung sind, beide Studenten, jeder seinen Freiraum braucht und es sich ja alles langsam
entwickeln kann. Doch ich habe das Gefühl gehabt, dass es in den letzten Monaten schlimmer
geworden ist.
Wenn mein Freund abends weggeht, dann nur noch alleine, ohne mich. Ich mach es
mittlerweile genauso, weil ich deswegen auch nicht einsehe, ihn mitzunehmen wenn er jedes
Mal allein gehen will. Wobei man dazu sagen muss, sooo wahnsinnig oft geht er nicht, ich
schätze es ist ein normales Maß.
Man muss ja nicht jedes Mal zusammen weggehen, aber er will nie dass ich dabei bin... als ich
ihn mal drauf angesprochen hab, meinte er er könne dann bei seinen Freunden nicht so sein
wie er ist, er fühle sich die ganze Zeit von mit beobachtet- und das fand ich sehr unfair, weil das
garnicht so ist.
Ich mache auch nie Stress, dass er sich jedes Jahr mit seinen alten Freunden auf ein dreitägiges Saufwochende in einer anderen Stadt verabredet, auch nicht, dass er diesen Sommer statt mit mir, mit seinen Freunden in den Urlaub gefahren ist(er hatte nur Geld für eins von beiden)- ich war
dann auch mit 2 Freundinnen im Urlaub, daher hab ichs dann so geschluckt.
Reibungspunkte gab es allerdings in den letzten Monaten immer, weil ich finde, er verbringt nicht
genug Zeit mit mir. Wenn wir uns sehen, dann kommt er alle 2 Tage abends zu mir, wir gucken TV,
gehen ab und zu mal ins Kino und am nächsten Morgen geht er wieder.
Nachmittags sehen wir uns nie- da ist er in der Uni oder macht was mit seinen Freunden.
Am Wochenende verbringen wir meist 1-2 Tage zusammen, habe aber schnell gemerkt, dass es ihm schon zu viel wird, wenn ich länge als 2 Tage bleiben würde. Und das find ich schrecklich.
Zusammenziehen oder so ist garkein Thema, da fühlt er sich viel zu jung für.
Ich zweifelte oft daran, ob er mich überhaupt richtig liebt, aus dem Grund war ich auch oft eifersüchtig, was ihn widerrum an mir sehr gestört hat- aber ich konnte nicht anders, wenn er jedes Mal ohne mich weggehen will und ich überhaupt nicht mehr das Gefühl hatte dass er mich will. Er sagte immer dass er mich liebt und die Zeit mit mir genießt, aber ganz waren meine Ängste und Bedenken nie weg, da sein Verhalten ja was anderes sagte.
In den letzten Tagen eskalierte es dann- ich habe gesagt, ich werde Schluss machen, wenn sich nicht endlich was ändert. Dann gab er endlich was zu- er sagte er wäre irgendwie nicht bereit für eine so tiefe Beziehung. Er sei noch so jung und habe Angst, etwas in seinem Leben zu verpassen, nur weil er eine Freundin habe. Mit anderen Frauen habe das aber nichts zu tun, das schwört er. Er habe das Gefühl, dass er hier in der Stadt auch kaum Freunde hat und wenig unternimmt(wobei das nun auch nicht richtig stimmt) und er glaubt auch dass das daran liegen könnte, dass er durch eine Freundin doch imer irgendwie eingeschränkt ist.
Er wolle einfach ein ganz unabhängiges Leben führen, alles so machen und planen wie er will, ohne das vorher mit jemandem besprechen zu müssen, er sagte es sei besser, wenn man in unserem Aöter unabhängiger sei. Gleichzeitig sagte er aber, dass er sich nicht so einfach von mir trenne könne und wolle, weil er mich trotzdem über alles liebe und den Gedanken, mich für immer zu verlieren, schrecklich fände. Er geniesse jede Sekunde so mit mir, er wisse dass er vieles falsch mache mir gegenüber und befände sich daher in einem riesigen Dilemma und wisse nicht, was er tun sollte. Er sagte auch, dass er sich die Unabhängigkeit total toll ausmalt, er aber
gleichzeitig nicht weiss, ob das wirklich so toll sei- er zweifelt, ob er wirklich so viel anders machen
würde nur weil er nun allein sei und er hat Angst, dass er mich dann zu sehr vermisst.
Übrigens, seine Freunde sind ausnahmslos in einer Beziehung, an deren Einfluss kann es also nicht liegen- außer daran, dass er eben viel mehr Zeit mit denen verbringen will und meint, das könne er nicht mit mir. Er gibt auch selbst zu, dass er stare Bindungsängste hat. Außerdem war er bereits seit 19 kein einziges Mal mehr Single, da er für mich mit seiner Exfreundin Schluss gemacht hat(aber es wäre eh zwischen denen zuende gegangen, meint er) und ab da direkt mit mir zusammen war.
Tja, jetzt weiss ich nicht weiter- ich bin sehr verletzt und kann nicht verstehen, wieso man nicht unabhängig sein kann obwohl man in einer Partnerschaft ist. Es kann nicht einfach nur sein dass er sich nicht traut, Schluss zu machen, denn ich habe ihm ja auch schon gesagt dass ich dann Schluss mache, aber das wollte er auch nicht. Andererseits weiss ich nicht, ob sowas wirklich geht: Einerseits am liebsten allein sein wollen, andererseits jemanden lieben.
Für mich selbst könnte ich mir das nie vorstellen. Ich weiss einfach nicht, was ich jetzt tun soll.
Wir wollen über alles nochmal richtig sprechen und er sagte er könne sich vorstellen, dass wir irgendwie dran arbeiten. Aber ich frage mich wie man an sowas arbeiten soll, wenn eine Person am liebsten komplett unabhängig wär.
Ich überlege jetzt, ob ich einfach Schluss machen soll, ob wir wirklich irgendwie versuchen sollen dran zu arbeiten(immerhin gibt er zu, wie viele Fehler er mir gegenüber macht) oder ob wir uns mal für 2 Wochen trennen sollen, völlig ohne Kontakt, damit er sehen kann ob die Unabhängigkeit wirklich so toll ist und ob er mich vermisst, damit er sehen kann, was für ihn das Richtige ist.
Bei der letzten Möglichkeit habe ich aber Angst, dass ich damit schon zu viel tu, ich will ja nicht darstehen als würde ich ihn jederzeit mit offenen Armen erwarten- denn das tu ich nicht.
Würde mich über jede Antwort freuen,