Tut mir leid zu sagen, aber die erste grosse und ernsthafte Liebe vergisst man ein Leben
lang nicht mehr. Meine erste Liebe ist vor knapp über 25 Jahren in die Brüche gegangen,
noch heute, wenn ich allein daheim bin, 'ne halbe Flasche Wein leer hab und meine
melancholischen 5 Minuten krieg, dann denke ich daran zurück.
Hole ein paar alte Fotos raus, verdrücke zwei drei Tränchen, denke mit einer Mischung
aus Hassliebe zurück, werde ziemlich wütend, freu mich innerlich über die gebrochene
Nase meines Nebenbuhlers (einer meiner besten Freunde, wäre es irgendwer gewesen,
wär es mir vermutlich wesentlich egaler gewesen) und packe dann alles wieder weg.
Das kommt so alle 2-3 Jahre mal vor.
Ich habe noch heute ein Problem Vertrauen aufzubauen, und auch wenn ich sage,
dass ich meiner Partnerin vertraue, mit der ich seit über 11 Jahren zusammen bin,
so vertraue ich ihr wohl nur zu 99,9%, dieses letzte Quentchen bedingungsloses Vertrauen
kann ich nicht mehr geben, da ist damals ganz gehörig was kaputt gegangen und die
kleine fiese Stimme im Hinterkopf mit ihrem "aber vielleicht doch" verschwindet nicht.
Man liebt nie wieder so bedingungslos, wie das allererste mal, wir alle sind Produkte
der Summe unserer Erfahrungen und das prägt, ein Leben lang.